Sonntag 17 Februar 2019, 18:34

Mali erstmals Afrika-Meister der U-20

  • Erster kontinentaler Titel für Mali

  • Als Afrikameister reisen die "kleinen Adler" nach Polen 2019

  • Senegal hingegen verpasst die Krönung zum dritten Mal in Folge

Afrika hat einen neuen Titelträger! Dass es so kommen würde, war angesichts des Endspiels zwischen Mali und Senegal auch schon vor dem Finale klar. Beide hatten zuvor noch keinen Titel beim CAF U-20 Afrikanischen Nationen-Pokal erbuchen können. Für die "kleinen Adler" aus Mali hat sich das – nach Verlängerung und Elfmeterschießen – nun aber geändert.

Am Vorabend hatte Südafrika das Spiel um den dritten Platz gegen Nigeria gewonnen. Nachdem die Qualifikationsturniere für die anstehende FIFA U-20-Weltmeisterschaft beendet sind, präsentiert FIFA.com eine Bestandsaufnahme der afrikanischen Mannschaften, die bei der Endrunde im Mai am Start sein werden.

Der Gewinner: Erster Titel für Mali

Genau 30 Jahre nach der ersten Teilnahme und dem ersten Finale bei diesem Turnier ließ sich Mali die Chance nicht entgehen und setzte sich gegen Senegal durch. Boubacar Traoré erzielte bereits nach einer Viertelstunde die Führung, aber der Ausgleich durch Souleymane Aw 15 Minuten vor Schluss zwang die "kleinen Adler" zunächst in die Verlängerung und schließlich sogar ins Elfmeterschießen.

Der erste kontinentale Titel ist dabei Lohn für den konstanten Fortschritt, den der malische Nachwuchs in den vergangenen Jahren an den Tag gelegt hat. Schon 2015 in Neuseeland erreichte die U-20 des Landes nach einer beeindruckenden Leistung den dritten Platz, der insbesondere geprägt war vom Sieg gegen Deutschland im Viertelfinale.

Bei diesem CAF U-20 Afrikanischen Nationen-Pokal brillierten die Malier nun nicht notwendigerweise. Im Endspiel gegen Senegal erlebten sie sogar eine regelrechte Achterbahnfahrt, bewahrten aber die Ruhe und erwiesen sich letztlich als nervenstärker. In Polen darf man gespannt sein auf eine ambitionierte malische Mannschaft mit frischem Selbstbewusstsein.

Der Finalist: Dritte Enttäuschung für Senegal

Auch Endspielteilnehmer Senegal ist durchaus im Aufwind, wie die dritte WM-Qualifikation beweist. In Niger marschierten die "kleinen Löwen von Teranga" im Schongang durch die Vorrunde, schossen mit neun Toren in drei Spielen die weitaus meisten im Turnier und mussten nur ein einziges Gegentor hinnehmen.

Der Dritte: Ein gereiftes Südafrika

Geglänzt haben die Südafrikaner nicht, wohl aber mit Abgeklärtheit und Konstanz über den gesamten Turnierverlauf beeindruckt. Das zeigte sich schon beim Unentschieden gegen Nigeria in Gruppe A. Im Spiel um den dritten Platz machte Südafrika dann später aus dem erneuten Teilerfolg gegen denselben Gegner noch einen Sieg im Elfmeterschießen.

Nach dem zweiten Platz im Jahr 1997 erreichte Südafrika damit zum zweiten Mal das Podium. Das große Plus der "Amajita" von heute sind dabei die Auslandslegionäre, die in den großen europäischen Ligen spielen. "Das ist immer gut. Mit Benni McCarthy‚ Steven Pienaar oder Quinton Fortune hatten wir vor 15 Jahren schon einmal Spieler, die im Ausland unter Vertrag standen und ihre Erfahrung erfolgreich in die Nationalmannschaft eingebracht haben", freut sich Trainer Thabo Senong entsprechend.

Der Vierte: Ein (zu) langsames Nigeria

Mit sieben Titeln ist Nigeria eigentlich unbestrittener König des Kontinents: Zwischen 2005 und 2015 landete die Mannschaft allein sechs Mal auf dem Treppchen. 2017 folgte dann der große Bruch. Nigeria verpasste das Turnier gänzlich. Umso fester hatte die Mannschaft in diesem Jahr einen Platz unter den ersten Drei im Visier. Doch daraus wurde nichts. Unterschätzen sollte man die Nigerianer in Polen dennoch nicht. Gerade auf der Weltbühne haben die Nachwuchsmannschaften des Landes schließlich oft brilliert. Den Titel bei der FIFA U-20-Weltmeisterschaft hat Nigeria indes noch nie geholt. Das gelang mit Ghana bislang nur einer einzigen afrikanischen Mannschaft – vor genau zehn Jahren.