Montag 28 Januar 2019, 09:10

Walukiewicz: Unser Ziel ist der Titel

  • Sebastian Walukiewicz gilt als künftiger Star Polens

  • Der Verteidiger sieht für Gastgeber ambitionierte Ziele bei der bevorstehenden FIFA U-20-WM

  • Er besiegelte kürzlich seinen Wechsel zu Cagliari, wohin er nach Saisonende wechseln wird

Sebastian Walukiewicz wird zu den herausragenden jungen Talenten Polens gezählt und dürfte bei der bevorstehenden FIFA U-20-Weltmeisterschaft 2019 eine wichtige Rolle im gastgebenden Team spielen. Der Innenverteidiger will in die Fußstapfen von späteren Stars wie Gerard Piqué treten, der bei der Turnierauflage 2007 glänzte.

Gegenüber FIFA.com sprach er über seine Ambitionen mit dem polnischen Team und die Gründe für seinen bevorstehenden Wechsel in die italienische Serie A. Außerdem hatte er auch noch einige gute Tipps für alle Fans parat, die 2019 nach Polen reisen wollen.

FIFA.com: Was würde es für Sie bedeuten, bei der FIFA U-20-WM dabei zu sein? Sebastian Walukiewicz: Damit würde für mich ein Traum in Erfüllung gehen. Ich liebe den Fussball. Er macht mir riesigen Spaß. Als Arbeit würde ich das ganz bestimmt nicht bezeichnen. Jeder träumt doch von einer WM-Teilnahme, egal ob im Nachwuchsbereich oder bei den Senioren. Eine WM ist eben eine WM. Dabei zu sein, wäre für mich unglaublich aufregend, insbesondere, weil wir ja zu Hause spielen.

Welches Ziel sollte sich Polen bei der WM setzen? Den Sprung aus der Gruppe in die nächste Runde? Als ersten Schritt schon. Doch man sollte sich hohe Ziele setzen und ambitioniert sein. Für mich selbst – und ganz sicher auch für die anderen Spieler und den Trainer – ist das Endziel nicht mehr und nicht weniger als der Titelgewinn! Wir spielen zu Hause, wir bereiten uns optimal vor und das Verständnis im Team wird besser und besser. Ich bin sicher, dass wir bereit sein und im Turnier weit kommen werden. Wir haben eine gute Mannschaft und mit Jacek Magiera einen erfahrenen Trainer, der als Spieler und als Coach schon sehr viel erlebt hat. Schließlich war er schon Trainer bei Legia Warschau und hat an der Champions League teilgenommen. Er kann uns eine Menge beibringen. Ich hoffe, dass wir das alles beim Turnier umsetzen können.

Während des Turniers werden zahlreiche Besucher aus aller Welt nach Polen kommen, nicht nur Spieler, sondern auch Offizielle, Funktionäre und natürlich Fans. Welche Sehenswürdigkeiten würden Sie als Pole unbedingt empfehlen? Ich war vier Jahre in der Nachwuchsakademie von Legia Warschau und hatte genügend Zeit, die Stadt gut kennenzulernen. Ich empfehle unbedingt einen Besuch in Warschau. Die Stadt bietet eine tolle Mischung aus Moderne und Geschichte und unbedingt wert, entdeckt zu werden. Und natürlich auch die polnische Küste, insbesondere die Stadt Danzig.

Was sagen Sie zur polnischen Küche? Welches Gericht sollte man unbedingt probieren? Da würde ich Piroggen empfehlen, die typischen Teigtaschen. Die sollte jeder ausländische Gast einmal probiert haben.

Oft können sich Spieler bei der U-20-WM mit glänzenden Leistungen empfehlen und dann zu einem größeren Klub wechseln. Sie hingegen haben diesen Schritt ja bereits gemacht. Ja, das stimmt. Ich habe schon meinen Vertrag bei Cagliari unterschrieben, aber ich bleibe noch bis zum Ende der Saison bei Pogoń Szczecin und wechsle dann erst nach Italien. Ich bin froh, dass diese Entscheidung bereits gefallen ist, denn ich wurde sehr häufig nach meiner Zukunft gefragt. Das war durchaus etwas lästig. Daher bin ich froh, dass jetzt alles geklärt ist. Für mich bedeutet es, dass ich mich während der WM voll und ganz auf den Fussball konzentrieren kann. Das ist sehr wichtig für mich.

Warum haben Sie sich für Cagliari entschieden? War dabei ein wichtiger Faktor, dass in der Serie A die meisten polnischen Legionäre spielen? Nein, das war nicht der wichtigste Aspekt. Ich wollte nach Italien, weil die dortige Liga stark und für Verteidiger eine große Herausforderung ist. Ich will dort so viel wie möglich lernen. Es hatten auch Klubs aus England und Deutschland Interesse, aber ich war eigentlich auf Italien festgelegt.

Bevor Sie in Cagliari unterschrieben, haben Sie den Klub und auch die Stadt genau unter die Lupe genommen… Ja, das stimmt. Ich habe das alles intensiv analysiert und mir angesehen, welche Leistungen die Innenverteidiger des Klubs bringen. Dabei wurde klar, dass Cagliari zwar fünf Innenverteidiger hat, dass sie aber alle immer wieder ihre Einsatzminuten bekommen. Das finde ich vielversprechend. Außerdem habe ich mit Google Maps einen virtuellen Stadtrundgang gemacht! Im Dezember bin ich dann hingeflogen, um über die Zukunft zu sprechen. Dabei konnte ich dann auch einen echten Stadtbummel machen [lacht]. Bisher läuft in meiner Karriere alles nach Plan. Ich wollte von Legia zu Pogoń wechseln, um so schnell wie möglich im Seniorenbereich Spielpraxis zu bekommen. Dieses Ziel habe ich erreicht. Ich wollte zwei Jahre bei Pogoń bleiben, bevor ich den nächsten Schritt mache, und auch das hat funktioniert. Jetzt wechsle ich in wenigen Monaten nach Italien.

Und wie gut ist Ihr Italienisch? Ich lerne es gerade. Ich habe einige Bücher mit in die Türkei genommen, wo wir mit Pogoń im Trainingslager waren. Jetzt fängt bald mein richtiger Sprachkurs an. Ich weiß, dass die Sprache wichtig ist und will das nicht vernachlässigen.