Mittwoch 27 März 2019, 06:22

Jeon lässt sich nicht beeindrucken

  • Jeon Sejin traf in der Asien-Qualifikation fünf Mal

  • Der Angreifer der Suwon Bluewings ist Neymar-Fan

  • Er will zu einem guten Abschneiden seines Teams in Polen beitragen

Bei der bevorstehenden FIFA U-20-Weltmeisterschaft Polen 2019 steht das Team der Republik Korea vor schweren Aufgaben. Schließlich treffen die Asiaten in der Gruppenphase auf den sechsmaligen Titelgewinner Argentinien, auf Portugal und auf Südafrika. Doch die großen Namen der Gegner beeindrucken Stürmer Jeon Sejin kaum.

Er freut sich auf die Gelegenheit, sich mit einigen der besten Nachwuchsspielern der Welt messen zu können. "Viele sagen, es sei die schwerste Gruppe", so der 19-jährige Stürmer der Suwon Bluewings gegenüber FIFA.com. "Die Fans machen sich angesichts unserer Gegner offenbar viele Gedanken, denn die gehören zu den stärksten Teams der Welt. Doch ich freue mich auf die Duelle, denn ich will mich mit den besten Teams der Welt messen.

Ich habe derartige Herausforderungen schon immer genossen. Deshalb gebe ich im Training auch alles und gehe bis an meine Grenzen. Ich vertraue auf meine eigenen Stärken und auf die unseres Teams. Wir vertreten Asien und wir sind in der Lage, unseren Gegnern viel Kopfzerbrechen zu bereiten."

Durchbruch auf der asiatischen Fussballbühne

Wer den südkoreanischen Fussball verfolgt, weiß um die Fähigkeiten des jungen Jeon. Bei der AFC U-19-Meisterschaft im vergangenen Jahr war Jeon mit fünf Treffern der beste Torschütze seines Teams und trug damit maßgeblich zur Qualifikation für Polen 2019 bei.

Und je stärker die Gegner, desto besser waren Jeons Leistungen. Seinen ersten Treffer erzielte er beim 1:1-Unentschieden gegen Australien in der Gruppenphase. Beim anschließenden 3:1-Sieg gegen Jordanien gelang ihm sein zweites Tor.

Im Viertelfinale gegen Tadschikistan erzielte er den Treffer zum Sieg, der gleichzeitig das Ticket nach Polen bedeutete. Im Halbfinale gegen das beeindruckend starke Team Katars glänzte Jeon dann ganz besonders und schnürte in der ersten Halbzeit einen Doppelpack, mit dem er den Grundstein zum 3:1-Sieg gegen den Mitfavoriten legte.

"Ich will in jedem Spiel Tore schießen. Natürlich ist das in den entscheidenden Partien eines Turniers, im Halbfinale oder im Finale, ganz besonders wichtig. Ich würde nicht unbedingt sagen, dass ich gegen stärkere Teams noch besser spiele, aber ich versuche, in den entscheidenden Momenten ganz besonders fokussiert und motiviert zu sein."

"Einige unserer im Ausland aktiven Spieler konnten bei der Asien-Qualifikation nicht dabei sein. Wir haben die Verantwortung gespürt. Ich habe mich stark auf das Toreschießen konzentriert. Ich wollte mich selbst beweisen und mich gut ins Spiel der Mannschaft integrieren. Glücklicherweise sind mir einige Tore gelungen. Großes Lob gebührt indes meinen Teamkameraden. Ohne ihre Unterstützung hätte ich nicht so oft treffen können."

Ein Fan Neymars

Während der gesamten Qualifikation begeisterte Jeon die Zuschauer mit seinem ungezügelten Offensivdrang und seinen Toren. Besonders beeindruckend demonstrierte er seine Torjägerqualitäten gegen Tadschikistan, als er sich mit einem starken Dribbling genügend Raum verschaffte, um von der Strafraumgrenze unhaltbar abzuziehen.

Dass ein derart offensiv eingestellter Spieler sich als Fan Neymars zu erkennen gibt, verwundert kaum. Er sagt: "Neymars Fähigkeit, das Publikum zu begeistern, ist fantastisch. Sein Talent und insbesondere seine Technik beim Dribbeln bewundere ich am meisten."

Nun konzentriert sich Jeon darauf, bei der FIFA U-20-Weltmeisterschaft in Polen mit seinem Land möglichst gut abzuschneiden. "Die U-20-WM ist ein großes und sehr wichtiges Turnier. Ich empfinde es als große Ehre, dort für mein Land anzutreten. Das ist eine einmalige Sache im Leben eines Fussballers. Ich habe mich sehr lange auf diese Gelegenheit vorbereitet."

"Ich habe als Kind im Fernsehen viele Spiele von Park Jisung bei Manchester United gesehen. Er hat zahlreiche Spieler motiviert und inspiriert, so auch mich. Ich will ein Spieler wie er und Son Heungmin werden. Ich will, dass mein Name sehr schnell fällt, wenn es um den südkoreanischen Fussball geht. Natürlich ist dafür viel harte Arbeit und große Hingabe nötig, aber ich bin bereit, alles zu geben, um dieses Ziel zu erreichen."