Sonntag 27 Oktober 2019, 02:44

Ecuador: Stark dank gemeinsamer Erfahrungen

  • Ein Großteil der Spieler in Ecuadors Startformation kommt vom gleichen Klub

  • Die Vertrautheit kann in Brasilien ein Erfolgsfaktor werden

  • Kapitän Joan Lopez: "Wir haben ein hervorragende Verständnis füreinander entwickelt"

Zwischen zahlreichen Spielern Ecuadors bei dieser FIFA U-17-Weltmeisterschaft besteht eine enge Bindung, die über das Tragen des Nationaltrikots hinausgeht.

Nicht weniger als acht Spieler im ersten Spiel Ecuadors bei der FIFA U-17-WM Brasilien 2019 durchlaufen die Nachwuchsabteilungen des Klubs Independiente del Valle. Der Klub aus Sangolqui, einem Vorort der Hauptstadt Quito hat in Südamerika schon mehrfach für Überraschungen gesorgt: Die Negriazules setzten sich im vergangenen Jahr gegen die Corinthians durch und erreichten das Finale der Copa Sudamerica. Vor drei Jahren gelang ihnen gar der Einzug ins Finale der Copa Libertadores.

"Ich denke, dass uns unsere gemeinsamen Erfahrungen bei Independiente in der Nationalmannschaft enorm zugute kommen", so Torhüter und Kapitän Joan Lopez gegenüber FIFA.com nach dem 2:1-Sieg gegen Australien am ersten Spieltag von Brasilien 2019. "Es hat uns natürlich sehr motiviert, dass unsere A-Mannschaft mit solch überzeugender Stärke ein Finale erreicht hat."

Die junge Tricolor-Auswahl erlebte im Estadio Olímpico in Gioania am Samstagabend einen perfekten Start ins Turnier und führte schon nach zehn Minuten mit 2:0 gegen Australien. Danach allerdings mussten die Südamerikaner eine starke Defensivleistung zeigen, um die entschlossenen Joeys abzuwehren, die im Laufe der Partie immer stärker wurden und in der 90. Minute noch den Anschlusstreffer schafften.

Independientes Ruf als Favoritenschreck passt somit auch gut auf die ecuadorianische Nachwuchsauswahl. Das Team hatte es in der U-17-Südamerikameisterschaft nicht leicht und stand kurz vor dem Ausscheiden. Dann aber gelangen in der zweiten Halbzeit der Partie gegen Titelverteidiger Argentinien vier Tore, mit denen das Ticket für Brasilien gelöst war.

Und Lopez selbst musste diverse Hürden überwinden, bis er Spielführer des Teams wurde.

"Als ich 15 war, wurde ich nicht nominiert, aber das hat mich nicht entmutigt. Ich habe weiter hart trainiert und mich von Tag zu Tag gesteigert, bis meine Chance kam."

Bei der FIFA U-20-Weltmeisterschaft in Polen feierte ganz Ecuador den Erfolg der Schützlinge von Jorge Celico, die Platz drei belegten. Es war die erste Medaille, die Ecuador jemals bei einem FIFA-Turnier errang. Dieser Erfolg ist bei Lopez und seinen Teamkameraden in der U-17-Auswahl noch äußerst lebendig in Erinnerung.

"Ecuadors Nachwuchsspieler arbeiten hart und verbessern sich Schritt für Schritt weiter", so Lopez. "Ein schöner Beweis ist der Erfolg, den wir in diesem Jahr in Polen gefeiert haben. Und wir sind entschlossen, noch mehr zu erreichen."

Ecuador ist zum fünften Mal bei einer WM-Endrunde in dieser Altersklasse dabei. Zwei Mal schaffte das Team es bis ins Viertelfinale, nämlich 1995 im eigenen Land und 20 Jahre später in Chile. Bringt 2019 nun für die U-17-Auswahl den großen Durchbruch, so wie für das U-20-Team?

"Wir trainieren und spielen in der Nationalmannschaft schon seit einem ganzen Jahr in dieser Formation zusammen", so Lopez. "Daher haben wir ein hervorragendes Verständnis füreinander entwickelt und sind auf alles vorbereitet, was sich uns in den Weg stellen könnte."