Mittwoch 01 März 2017, 06:50

"Unzähmbare Löwen" beginnen Vorbereitung auf Russland

Als Kameruns Trainer Hugo Broos sein Team für das Finale um den CAF Afrikanischen Nationen-Pokal einstellte, vermied der Belgier es bewusst, seine Schützlinge auf die enorme Stärke des Gegners im Stade De L'Amitie D'Angondje in Gabuns Hauptstadt Libreville hinzuweisen.

"Ich wollte die Jungs noch etwas mehr motivieren und habe sie daher lieber daran erinnert, dass sie als Afrikameister im Juni zur Teilnahme am FIFA Konföderationen-Pokal nach Russland reisen würden", verrät Broos. "Ich sagte ihnen, dass sie mit einem Sieg gegen Ägypten auch das Ticket nach Russland buchen könnten. Das hat sie alle ganz bestimmt zusätzlich motiviert."

Allerdings schien Broos' Traum von der Teilnahme am FIFA Konföderationen-Pokal am Ende der ersten Halbzeit in weite Ferne gerückt, denn Mohamed Elneny hatte die Nordafrikaner in Führung gebracht. "Die Ägypter spielten besser als wir", so Broos. "Wir haben in der ersten Halbzeit nicht richtig zu unserem Spiel gefunden. Wir waren offenbar nervös und spielten zögerlich. Aber in der Pause habe ich den Spielern gesagt, dass es noch nicht vorbei sei, dass sie immer noch gewinnen und sich für den FIFA Konföderationen-Pokal qualifizieren könnten."

Und so kam es dann auch. Nach einer Stunde gelang Nicolas Nkoulou der Ausgleich und zwei Minuten vor Schluss sorgte Vincent Aboubakar mit seinem Siegtreffer für den fünften Kontinentalmeistertitel der Unzähmbaren Löwen. "Ich finde, dass wir den Titel am Ende wirklich verdient hatten. Und jetzt freuen wir uns darauf, beim FIFA Konföderationen-Pokal zu spielen." Wir sind alle sehr glücklich darüber."

Michael Ngadeu gehörte zu den Spielern im Kader Kameruns, für die Gabun 2017 das erste große internationale Turnier war. Der Verteidiger von Slavia Prag stand in allen Spielen in der Startaufstellung. Auch er freut sich auf Russland 2017.

"Wir haben eine sehr gute Mannschaft", so Ngadeu. "Wir sind ein junges Team und es kann durchaus sein, dass dieses Team in den nächsten drei, vier Jahren noch besser wird. Für uns alle wird es die erste Teilnahme am FIFA Konföderationen-Pokal. Wir werden alles geben, um ein gutes Turnier zu spielen."

Rückkehr nach Russland ungewiss In der Afrika-Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ liegt Kamerun derzeit vier Punkte hinter Tabellenführer Nigeria, und es bleiben nur noch vier Spiele, um die Super Eagles vielleicht noch abzufangen. Es könnte also durchaus sein, dass die Rückkehr zum WM-Turnier 2018 in Russland ein Traum bleibt.

Stürmer Benjamin Moukandjo vom französischen Ligue-1-Klub FC Lorient gehört zu den wenigen Spielern im Kader für Gabun, der bereits Erfahrung auf der globalen Fussballbühne gesammelt hat, denn er stand bei allen drei Gruppenspielen Kameruns bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014™ in der Startaufstellung.

"Auch der FIFA Konföderationen-Pokal ist ein sehr großes Turnier", findet Moukandjo. "Wir haben einige Wochen unseren Erfolg bei der Afrikameisterschaft genossen, doch jetzt beginnt die Vorbereitung auf den FIFA Konföderationen-Pokal. Wir absolvieren eine Reihe von Freundschaftsspielen zur Vorbereitung auf die großen Partien, die vor uns liegen. Ich freue mich jedenfalls sehr darauf, in Russland zu spielen."

Die Westafrikaner spielen in Gruppe G gegen Chile, Australien und Weltmeister Deutschland. Somit kann sich auch Ambroise Oyongo mit einigen der besten Spieler der Welt messen. "Im Fussball muss man bereit sein, jederzeit auch gegen die Besten zu spielen. Darauf muss man sich vorbereiten und konzentrieren. Ich freue mich darauf, mich zu beweisen. Aber das wird nicht leicht. Möglicherweise stehe ich bald Thomas Müller gegenüber.

Und wenn wir uns für das Halbfinale qualifizieren, spielen wir möglicherweise gegen Portugal mit Cristiano Ronaldo. Auf diesem Niveau muss man einfach bereit sein, gegen die Besten zu spielen. Man muss dafür kämpfen, der beste Verteidiger der Welt zu sein."

Oyongo, der in der nordamerikanischen MLS für Montreal Impact spielt, ist sicher, dass Kamerun aus der Erfahrung in Gabun gelernt hat. "Beim FIFA Konföderationen-Pokal spielen die besten Mannschaften aus allen Teilen der Welt. Wir müssen uns also optimal vorbereiten. Wir haben ein tolles Team und wenn wir uns ähnlich gut vorbereiten wie für die Afrikameisterschaft, dann können wir dort auch etwas erreichen."

Vor dem Turnier in Gabun musste Trainer Broos mehrere Stammspieler ersetzen, doch Oyongo macht sich keine Sorgen um einen Verlust der Harmonie im Team. "Wir sind stark, dank unserer Mentalität. Wenn jeder akzeptiert, was der Trainer sagt, können wir viel erreichen. Wir müssen zusammenhalten und uns konzentrieren. Wir haben keine großen Stars im Team, doch wir haben die richtige Mentalität.