Samstag 26 November 2016, 17:03

Gruppe B: Alte Bekannte und ein Turnierneuling

Der amtierende Weltmeister Deutschland und der Südamerikameister Chile sind auf dem Papier die großen Favoriten in Gruppe B, in der außerdem noch Australien sowie Kamerun vertreten sind. Die Socceroos vertreten zum ersten Mal den asiatischen Kontinent bei diesem Turnier.

Die Teams Kamerun Chile Australien Deutschland

Die Ausgangslage Deutschland und Australien können bereits einige Erfahrung in diesem Turnier vorweisen. Die Deutschen werden 2017 zum dritten Mal am Konföderationen-Pokal teilnehmen, für die Australier ist es bereits die vierte Teilnahme. Dennoch ist es keinem der beiden Länder bislang gelungen, den Wettbewerb zu gewinnen. Das beste Ergebnis des viermaligen Weltmeisters war ein dritter Platz bei der Auflage von 2005, bei der man außerdem als Gastgeber fungierte. Die Socceroos waren bei der Auflage des Jahres 1997 in Saudiarabien hingegen nur einen Schritt vom Titelgewinn entfernt, mussten sich jedoch im Finale gegen Romarios Brasilien deutlich mit 0:6 geschlagen geben.

Turnierneuling Chile, trainiert von Juan Antonio Pizzi, ist derweil bestrebt, gegen die geballte Erfahrung der Deutschen und Australier sein ganzes Können zu zeigen. La Roja verfügt derzeit über die beste Spielergeneration aller Zeiten und reist nach den beiden Titelgewinnen bei der Copa América 2015 und der Copa América Centenario 2016 in Topform nach Russland.

Kamerun ist zum dritten Mal mit von der Partie. Zuvor hatten die Unzähmbaren Löwen 2001 und 2003 zwei Mal in Folge am Turnier der Champions teilgenommen. Nachdem sie bei ihrem Turnierdebüt in Korea/Japan bereits nach der Gruppenphase die Heimreise antreten mussten, gelang zwei Jahre später der Einzug ins Endspiel, wo man durch ein Golden Goal von Thierry Henry gegen den Gastgeber aus Frankreich mit 0:1 unterlag. Überschattet wurde der Erfolg durch den tragischen Tod von Marc-Vivien Foé, der im Halbfinale gegen Kolumbien (1:0) in der 75. Minute auf dem Feld zusammenbrach und kurze Zeit später verstarb.

Das Topspiel der Gruppe* **Deutschland – Chile, 22. Juni, Kasan** Zum ersten Duell zwischen Deutschen und Chilenen im Rahmen des FIFA Konföderationen-Pokals kommt es am zweiten Spieltag der Gruppe B. Insgesamt treffen die beiden Teams zum siebten Mal aufeinander, und die Statistik spricht derzeit eindeutig für die deutsche Nationalmannschaft, die fünf Partien gewinnen konnte. Sie setzte sich auch in der letzten Begegnung beider Teams durch, einem Freundschaftsspiel im Vorfeld der WM 2014, bei der Deutschland sich zum Weltmeister krönte. Den entscheidenden Treffer erzielte damals kurioserweise Mario Götze, der später im Maracanã-Stadion zum Helden avancieren sollte. Tatsächlich hat die Roja* in einem offiziellen Wettbewerb noch kein einziges Spiel gegen Deutschland gewonnen. Ob es den Chilenen in Russland gelingt, diese Negativserie zu beenden?

Hätten Sie's gewusst? Die Australier sind zwar bereits zum vierten Mal beim FIFA Konföderationen-Pokal dabei, vertreten in Russland jedoch zum ersten Mal die asiatische Fussballkonföderation (AFC). An den Auflagen von 1997 in Saudiarabien, wo die Socceroos ins Finale einzogen, 2001 in Korea/Japan, wo sie den Sprung aufs Treppchen schafften, sowie 2005 in Deutschland, wo sie nach der Gruppenphase ausschieden, nahmen sie jeweils als Ozeanienmeister teil. Die Australier, die seit Januar 2006 der AFC angehören, reisen 2017 nach dem Gewinn des AFC Asien-Pokals vor heimischem Publikum als Asienmeister nach Russland.

Die Statistik** 3 –** So viele Trainer können von sich behaupten, mit ihren Teams sowohl die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ als auch den FIFA Konföderationen-Pokal gewonnen zu haben. Kurioserweise sind alle drei Brasilianer. Es handelt sich um Mario Zagallo, Weltmeister 1970 in Mexiko und Gewinner des Konföderationen-Pokals 1997, Carlos Alberto Parreira, der 1994 in den USA Weltmeister wurde und 2005 den Konföderationen-Pokal gewann, sowie Felipe Scolari. Letzterer sicherte sich mit der Seleção 2002 in Korea/Japan den Weltmeistertitel und führte das Team 2013 zum vierten Titelgewinn beim Turnier der Champions. In Russland könnte der deutsche Nationaltrainer Joachim Löw in diesen elitären Kreis vorstoßen.