Montag 19 Juni 2017, 20:00

Die wollen doch nur spielen

  • Junges deutsches Team genießt den Confed Cup

  • "Schon viel, was wir einstudiert haben, auf dem Platz umgesetzt"

  • "Spieler wollen das Turnier zu ihrem Turnier machen"

Von Steffen Potter (Team-Reporter Deutschland) in Sotschi

Spielfreude – das ist es, was die jungen deutschen Spieler über weite Strecken bei ihrem 3:2-Auftaktsieg gegen Australien demonstrierten und sie spiegelte sich auch in den Aussagen wieder, die sie nach dem erfolgreichen Start in den FIFA Konföderationen-Pokal Russland 2017 gegenüber den wartenden Journalisten tätigten.

"Ich fand auch, dass wir schon sehr, sehr viele Inhalte, die wir im Training einstudiert hatten, auf dem Platz umgesetzt haben", sagte Leon Goretzka gegenüber der FIFA. "Das ist etwas, das uns freut und sicher auch das Trainerteam, das uns das schon so gut gelungen ist. Sicher gibt es auch noch Dinge, die wir verbessern können, insbesondere in den letzten 20, 25 Minuten. Das müssen wir in Ruhe analysieren."

Goretzka war an der Entstehung des ersten Tores beteiligt, holte den Elfmeter zum 2:1 heraus und schoss das 3:1 nach der Pause dann einfach selber. "Für mich war Leon der überragende Mann", fügte ein strahlender Joshua Kimmich hinzu, der in der Mixed Zone gerne Rede und Antwort zu der gerade beendeten Partie stand. "Was er gelaufen ist, nach vorne wie hinten, seine Pässe, das hat einfach Spaß gemacht." Das gilt auch für Kimmichs Leistung, der beweglich, passsicher und wendig war und Goretzkas Tor mit einem ganz starken Pass vorbereitete.

"Wir hatten ein paar Tage Zeit, um einige Dinge einzustudieren. In der ersten Halbzeit haben wir von diesen Dingen einiges gezeigt und das Spiel kontrolliert", so Lars Stindl, der sich gegen die Socceroos ebenso wie Goretzka über sein erstes Länderspieltor freuen durfte. "Ich bin glücklich, dabei sein zu dürfen", hatte Stindl vor Turnierbeginn im exklusiven Interview mit der FIFA gesagt und auch ihm, der im Gegensatz zu den meisten seiner Teamkollegen bereits fast 30 Jahre alt ist, merkt man dies in jeder Minute hier in Russland an.

Es scheint also so, als sei Löws Spielerauswahl für dieses Turnier bestätigt worden. "Dafür, dass wir erst zehn Tage zusammen sind, haben sie es sehr gut gemacht", lobte der Weltmeister-Macher nach der Partie. "In der Mannschaft ist in sehr kurzer Zeit eine sehr starke Energie entstanden. Die Spieler beschäftigen sich mit den Dingen, die wir vorgeben. Sie wollen das Turnier zu ihrem Turnier machen. Teamwork und der Spirit sind sehr gut."

Diese Komponenten und die Spielfreude werden auch weiterhin nötig sein – denn am Donnerstag wartet in Kasan mit Südamerika-Meister Chile ein ganz harter Prüfstein. Es darf weitergespielt werden.