Donnerstag 24 Dezember 2020, 06:31

Tigres besiegen den Fluch

  • UANL Tigres besiegen Los Angeles im Finale der Concacaf Champions League

  • Zuvor dreimal im Finale verloren

  • Gignac in Hochform

Die UANL Tigres haben nach einer Aufholjagd im Finale der Auflage von 2020 gegen den Los Angeles FC zum ersten Mal die Concacaf Champions League gewonnen (2:1). Damit beendeten die Tigres eine Serie von drei Finalniederlagen in den letzten fünf Jahren und werden bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft Katar 2020 dabei sein.

Der Wettbewerb ging am 22. Dezember zu Ende, nachdem er aufgrund der COVID-19-Pandemie seit März ausgesetzt gewesen war. Die Viertelfinalrückspiele, das Halbfinale und Finale wurden unter strengen Hygienemaßnahmen an einem zentralen Ort, nämlich in Orlando (Florida) ausgetragen.

Der Weg nach Katar

Die Tigres starteten mit einer überraschenden Auswärtsniederlage gegen Alianza San Salvador im Achtelfinale ins Turnier. Im Rückspiel vor eigenem Publikum konnte man sich dann jedoch durchsetzen, und von da an ging es unaufhaltsam voran bis zum Titel.

Im Viertelfinale setzten sich die Tigres ohne viel Federlesens gegen den New York City FC durch (5:0 nach Hin- und Rückspiel), im Halbfinale wurde Olimpia mit 3:0 besiegt und im Finale gegen LAFC zeigte das Team nach anfänglichem Rückstand seine Charakterstärke und drehte die Partie in der letzten halben Stunde (2:1). Damit buchten die Tigres gleichzeitig das Ticket für Katar 2020.

Besondere Momente

Mittelamerikanische Geschichte

Olimpia musste sich zwar im Halbfinale mit 0:3 geschlagen geben, konnte aber trotzdem einen Erfolg verbuchen, der nicht unerwähnt bleiben soll. Der Klub von Trainer Pedro Troglio schrieb nämlich Geschichte, als er im Viertelfinale Montreal Impact aus dem Rennen warf und zum ersten honduranischen Klub avancierte, der ins Halbfinale der Concacaf Champions League einzog. Dabei hatten die Honduraner nie die eigenen Fans im Rücken, denn das Hinspiel fand in Kanada statt und das Rückspiel in der "Bubble" von Orlando.

Ein würdiger Zweiter

Seit 14 Jahren gewinnen nun Klubs aus der Liga MX dieses prestigeträchtige Turnier. Diese Serie konnte auch der Los Angeles FC nicht beenden, doch der Klub war ganz nah dran. Auf dem Weg ins Finale ließ der LAFC mit León, Cruz Azul und América drei mexikanische Klubs hinter sich. Das war zuvor noch nie einem MLS-Klub gelungen. Unter der Führung von Carlos Vela zeigte der Klub, dass das Projekt Zukunft hat.

Gignac – wie ein guter Wein

Der mittlerweile 35-jährige André-Pierre Gignac hat sich einmal mehr in absoluter Hochform präsentiert. Der Franzose führt die Torjägerliste mit sechs Treffern an, wurde als wertvollster Spieler des Turniers (MVP) ausgezeichnet und erzielte im Finale, als alles schon auf eine Verlängerung hindeutete, mit einem Distanzschuss das Siegtor.

Ein Hoch auf die Jugend

Über die vollen 90 Minuten des Finales bot der Los Angeles FC vor den Augen der Welt einen kräftezehrenden Auftritt mit großer taktischer Disziplin. Das Team von Bob Bradley machte sich das niedrige Durchschnittsalter seiner Spieler zunutze. In der Vorwärtsbewegung schalteten sich viele Akteure in den Angriff ein, und bei Ballverlusten galt es dann, schnell umzuschalten, damit sich in der Abwehr keine Lücken auftaten. Ein Paradebeispiel war der Ecuadorianer Diego Palacios, der als bester junger Spieler ausgezeichnet wurde.

Schon gewusst?

Nahuel Guzmán, der Torhüter der Tigres, spielte eine fundamentale Rolle beim Triumphzug seines Teams. Zum einen hielt er seinen Kasten in drei der sechs Spiele des Turniers sauber. Zum anderen ging er in der Nachspielzeit des Achtelfinales, als sein Team kurz vor dem Ausscheiden stand, bei einem Freistoß mit nach vorn und erzielte per Kopf das entscheidende Tor für den Einzug ins Viertelfinale.