Sonntag 11 Dezember 2016, 20:43

Sogahata: Wir wollen ins Finale!

Die Kashima Antlers haben mit einem 2:0-Sieg gegen die Mamelodi Sundowns das Halbfinale der FIFA Klub-Weltmeisterschaft Japan 2016 erreicht. Joker Mu Kanazaki setzte seine Glückssträhne fort und erzielte den entscheidenden zweiten Treffer. Kanazaki war schon in der J.League-Saison der beste Torjäger der Kashima Antlers und hatte in der Playoff-Runde der J.League in drei Spielen drei weitere Tore erzielt und dem Team damit zum achten Titelgewinn verholfen. Kanazaki wurde dank der Leistung nach seiner Einwechslung zum Alibaba YunOS Auto-Spieler der Partie gewählt. Doch der Sieg Kashimas gegen die Sundowns ist ebenso sehr Torhüter Hitoshi Sogahata zu verdanken, der insbesondere in der ersten Halbzeit gleich reihenweise gegnerische Chancen zunichte machte.

Sogahata ist durch und durch Kashima-Urgestein: Er wurde in der nordöstlich von Tokio gelegenen Stadt geboren, stieg durch alle Altersklassen der Nachwuchsabteilung auf und hat während seiner gesamten Karriere für die Antlers gespielt. Er ist jetzt 37 Jahre alt und damit ein Altersgenosse von Kashimas Mittelfeldregisseur Mitsuo Ogasawara. Sogahata ist weiterhin unumstrittener Stammtorhüter der Kashima Antlers und trug auch schon das japanische Nationaltrikot.

In einem Exklusiv-Interview mit FIFA.com analysierte Sogahata den Sieg gegen den Gewinner der CAF Champions League zurück und bekräftigte den Vorsatz, bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft bis ins Finale zu kommen.

Die Mamelodi Sundowns waren im ersten Durchgang die bestimmende Mannschaft. Mit ihrer schnellen und robusten Spielweise erarbeiteten sie sich zahlreiche gute Gelegenheiten. "Wir haben in der ersten Halbzeit unseren Rhythmus nicht gefunden", so Sogahata. "Sie waren am Ball sehr stark und haben einige Male gute Pässe in den Rücken unserer Abwehr gespielt. Wir konnten von der Schnelligkeit einfach nicht mit ihnen mithalten und unsere Pässe im Mittelfeld waren nicht präzise genug. Daher mussten wir immer wieder Konterangriffe abwehren."

Sogahata zeigte in der ersten Halbzeit drei herausragende Paraden. Unter anderem hielt er mit einem tollen Hechtsprung einen Fernschuss von Khama Billiat. Der Torhüter selbst spielte diese Parade bescheiden herunter und meinte: "Der Ball kam nicht unbedingt enorm schnell auf mich zu und er war in Reichweite." Die Antlers haben zwar im Suita City Football Stadium in Osaka kein Gegentor der Sundowns zugelassen, doch Sogahata ist überzeugt, dass ein ähnlich verhaltener Start in der nächsten Partie gegen Atlético Nacional Medellín, den Gewinner der Copa Libertadores 2016, sein Team teuer zu stehen kommen könnte. "Wenn unser Team in der ersten Halbzeit nicht besser spielt, wird es sehr schwer, zu gewinnen", warnt er.

Die Kashima Antlers hatten ihre vorherigen vier Spiele, beginnend mit dem Halbfinal-Playoff in der J.League am 23. November und endend mit dem Sieg gegen Auckland City im Auftaktspiel der FIFA Klub-Weltmeisterschaft jeweils nur mit einem Tor Vorsprung gewonnen. Diese umkämpften Partien waren zwar körperlich durchaus anstrengend, doch für Sogahata steht fest, dass der konstante Druck der Mannschaft nur gut tut.

"Die Erfahrung dieser schweren Spiele war sehr gut", meint er. "Hätten wir diese Partien nicht gewonnen, dann würden wir jetzt nicht hier gegen so starke Gegner antreten. Für mich und die Mannschaft war das eine fantastische Erfahrung."

Im Halbfinale wartet nun die nächste knifflige Herausforderung auf die Kashima Antlers. Sogahata zeigt sich jedoch unbeeindruckt von dem bevorstehenden Duell gegen Atlético Nacional Medellín, die einzige kolumbianische Mannschaft, die die Copa Libertadores schon zwei Mal gewinnen konnte. Mit einem Auge schielt Sogahata sogar bereits auf das Finale. "Ich werde tun, was immer ich kann, um das Finale zu erreichen. Ich will vor einem riesigen Publikum spielen und die FIFA Klub-Weltmeisterschaft gewinnen!", sagte er selbstbewusst zum Abschluss.