Mittwoch 01 März 2017, 05:56

Gabriel Estrada: "Ich sage immer: Träumen kostet nichts"

Am 27. April beginnt am Strand von Nassau die FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft 2017. Insgesamt 16 Mannschaften träumen vom großen Erfolg, doch nur für eine von ihnen wird der große Traum am 7. Mai, dem Finaltag, Realität werden.

In welcher Konstellation die Teams sich auf den Weg zu Ruhm und Ehre machen, wurde am 28. Februar bei der offiziellen Auslosung im Hotel Atlantis in der Hauptstadt der Bahamas ermittelt. Bei der Veranstaltung waren auch einige Trainer und Repräsentanten der teilnehmenden Teams zugegen. Sie nahmen sich Zeit, um die erste Phase des Wettbewerbs gemeinsam mit FIFA.com zu analysieren.

Gruppe A: Alte Bekannte Bahamas, Schweiz, Ecuador, Senegal 

Die Bahamas nehmen zum ersten Mal an einer FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft teil und nehmen diesen ersten Auftritt auf der Weltbühne des Strandfussballs sehr ernst. Das Team packte sogar die Koffer und verbrachte einige Zeit in Europa, um sein Spielniveau zu steigern. Paradoxerweise fungierte die Schweiz, gegen die man nun das Auftaktspiel bestreiten wird, bei dieser Europareise eine Zeit lang als Gastgeber. Die Schweizer wissen daher ganz genau, wozu die Auswahl der Bahamas auf Sand in der Lage ist.

"Wir kennen das Team der Bahamas sehr gut, wir sind gute Freunde. Sie waren zwei Monate bei uns, und wir haben viele Spiele bestritten. Daher ist es für uns eine große Ehre, in diesem spektakulären Stadion vor diesen unglaublichen Fans anzutreten", so der Schweizer Trainer Angelo Schirinzi.

"Außerdem haben wir Ecuador in der Gruppe. Das ist ein neues Team , aber ich habe mir alle Qualifikationsspiele angeschaut und war überrascht. Und dann wäre da noch Senegal, eine sehr starke afrikanische Mannschaft. Alles ist möglich und alles kann passieren. Das ist eine ganz offene Gruppe", fügt er hinzu, wohl wissend, dass man die beiden anderen Teams keinesfalls außer Acht lassen darf.

Gruppe B: Alles ist möglich und die Lust auf einen Befreiungsschlag Nigeria, Italien, AFC 1, Mexiko 

Es ist schwierig, eine Einschätzung vorzunehmen, wenn der Asienmeister noch nicht bekannt ist. Inwiefern wird man nach dem Ende des asiatischen Qualifikationsturniers am 11. März seine Strategie ändern müssen? Italien ist die traditionsreichste und plakativste Mannschaft, doch Nigeria kehrt nach sechsjähriger Abwesenheit voller Erfolgshunger auf die Weltbühne zurück. Auch Mexiko wird seinen Gegnern keinen roten Teppich ausrollen. Nachdem El Tri sich im Finale des kontinentalen Qualifikationsturniers gegen Panama geschlagen geben musste, hat das Team gerade noch rechtzeitig wichtige Lektionen gelernt.

José Aldrete, Assistenztrainer von Ramón Raya, äußert sich dazu folgendermaßen: "Wir müssen vom Anfang bis zum Ende kämpfen. Wir hatten im Finale mit vier Pfostenschüssen einfach kein Glück. Wir haben sogar ein Eigentor geschossen! Doch so etwas passiert, und wir müssen daran arbeiten und diese Sache abhaken."

Gruppe C: Die Szenerie für den Weltmeister AFC 2, Paraguay, Portugal, Panama

Wenn die Portugiesen ihren Weltmeistertitel verteidigen wollen, werden sie von der ersten Spielminute an hoch konzentriert sein müssen. Die Paraguayer haben bereits bei der Südamerikameisterschaft deutlich gemacht, dass sie sogar Brasilien in die Bredouille bringen können. Panama hat derweil mit dem Meistertitel der CONCACAF-Zone Geschichte geschrieben und sich zum ersten Mal für eine WM qualifiziert. Wenn es also darum geht, hoch gesteckte Ziele zu erreichen, sind die Canaleros an vorderster Front dabei und können jedem Gegner das Leben schwer machen.

"Ich sage immer: Träumen kostet nichts. Wir sind noch immer zufrieden und überrascht wegen der Qualifikation. Jetzt treffen wir nicht mehr auf die Giganten der Region, sondern auf die Weltelite. Wir sind mental und körperlich bereit, einen Höhenflug für unser Land zu starten. Wir werden in jedem Spiel mit Herz und Seele dabei sein und couragiert auftreten", so Gabriel Estrada, Manager der panamaischen Beach-Soccer-Auswahl mit einer Warnung an die Gegner.

Gruppe D: Schwergewichte Brasilien, Tahiti, AFC 3, Polen

In dieser Gruppe ist mit Brasilien ein schlafender Riese vertreten. Die Verdeamarela gewann im Zeitraum von 2006 bis 2009 vier Turnierauflagen in Folge und musste danach immer mit ansehen, wie andere den Pokal in die Höhe stemmten. Die Fans dürften sich besonders darüber freuen, dass es im Rahmen dieser Gruppe zu einem der interessantesten Duelle des ersten Spieltages kommt, wenn die Brasilianer auf Tahiti treffen. Schließlich waren die Tahitianer 2015 in Portugal bis ins Finale vorgestoßen. Zwischen solchen Lichtgestalten des Beach Soccer sucht Polen seine Außenseiterchance. Das Team landete bereits mit dem Sieg im europäischen Qualifikationsturnier eine Überraschung und hat jetzt die Weltbühne ins Visier genommen.

"Das ist eine sehr schwierige Gruppe. Kurios ist, dass wir fast alle im letzten November beim Interkontinental-Pokal dabei waren. Wir haben gegen Tahiti mit 4:5 verloren und gegen Brasilien mit 2:5. Aber die Partien waren enge Angelegenheiten, sodass wir mit hohen Erwartungen ins Turnier gehen. Vielleicht ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, an dem wir für eine Überraschung sorgen können, denn wir haben uns von Tag zu Tag gesteigert", meint Lukasz Sojski vom polnischen Verband.

Der Countdown läuft, und der Anpfiff der ersten Partie der FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft Bahamas 2017 rückt immer näher. Welche Teams werden die erste Runde überstehen?