Freitag 17 Dezember 2021, 06:00

Benlamri will mit Algerien den Titel gewinnen

  • Djamel Benlamri stand gegen Sudan in der Startelf und fiel dann verletzungsbedingt aus

  • Gegen Katar Rückkehr ins Team und mehr Stabilität für die Abwehr 

  • Der Innenverteidiger spricht mit FIFA.com über das Halbfinale gegen den Gastgeber und das Finale gegen Tunesien

Djamel Benlamri lief unter Nationaltrainer Djamel Belmadi wieder zu Hochform auf. Er avancierte zu einem Leistungsträger der algerischen A-Nationalmannschaft und spielte eine tragende Rolle beim Titelgewinn im CAF Afrikanischen Nationen-Pokal 2019 in Ägypten. Dort eroberte er die Herzen aller Algerier, vor allem im Finale, in dem er mit blutbeflecktem Trikot weiterspielte. Das Bild ging um die ganze Welt, und seitdem ist er für seinen Kampfgeist bekannt.

Im Auftaktspiel Algeriens zum FIFA-Arabien-Pokal Katar 2021™ stand er in der Startelf, zog sich dann aber eine Verletzung zu, die ihn gegen Libanon, Ägypten und Marokko zum Zuschauen verdammte. Gegen Katar kehrte er ins Team zurück. Trainer Madjid Bougherra brachte ihn wieder von Beginn an zum Einsatz, nachdem die Abwehr der Fennecs gegen Marokko zwei Tore nach Standardsituationen kassiert hatte.

Im Halbfinalduell spielte Benlamri dann eine entscheidende Rolle und erzielte das erste Tor Algeriens. Allerdings ist er noch nicht wieder auf seinem Topniveau angekommen, da er während seines Engagements bei Olympique Lyon längere Zeit nicht spielen konnte und den Spielrhythmus verlor. 

"In der Schlussphase der Partie hatte ich körperlich einige Probleme und habe gehofft, dass wir es in der regulären Spielzeit schaffen und keine Verlängerung brauchen. So war es dann ja auch", so der algerische Abwehrchef im Gespräch mit FIFA.com mit Blick auf das Halbfinale.

"Das Spiel gegen Katar war sehr schwer. Es gab viele Zweikämpfe und Konfrontationen. Am Ende haben wir gewonnen und sind ins Finale eingezogen. Darauf kommt es an", fügt er hinzu.

"Was da in den letzten Minuten zwischen den Spielern passiert ist, war ganz normal. Jeder Spieler will gewinnen, aber wir sind als Brüder vom Platz gegangen. Die katarische Auswahl ist ein tolles Team, vor dem wir großen Respekt haben", betont Benlamri.

Duell zwischen alten Bekannten

Algerien und Tunesien haben viel gemeinsam: sie sind nicht nur Nachbarn, sondern auch durch die Sprache, Geschichte und Kultur eng verbunden. Viele algerische Spieler stehen in der tunesischen Liga unter Vertrag. Aus dem algerischen Kader für den FIFA-Arabien-Pokal spielen beispielsweise Abdelkader Bedrane, Ilyes Cheti, Mohamed Tougai, Hocine Benayada, Tayeb Meziani und Zineddine Boutmene für tunesische Klubs, und mit Youcef Belaili und Baghdad Bounedjah waren zwei Leistungsträger vor ihrem Wechsel nach Katar ebenfalls in Tunesien aktiv.

"Das wird ein großes Duell zwischen zwei nordafrikanischen Teams, die sich gut kennen und die eine große Rivalität verbindet. Wir kennen die Tunesier und sie kennen uns. Das wird eine schwere Partie und der verdiente Gewinner sichert sich den Titel", so Benlamris Analyse.

"Im Finale werden kleine Details entscheidend sein. Beide Teams werden das Unmögliche möglich machen, um zu gewinnen und die Trophäe zu bekommen. Das Team, das auf dem Platz präsenter und konzentrierter ist als der Gegner, wird den Preis gewinnen. Wir werden uns gut vorbereiten und genauso entschlossen auftreten wie bisher, um diesen Arabien-Pokal zu gewinnen", erklärt er.

Anerkennung für die Fans

Benlamri will das Interview unbedingt mit einer Botschaft an die algerischen Fans beenden, die beim letzten Spiel gegen Katar im Stadion waren. Obwohl die algerische Gemeinde im Land gerade einmal 7000 Personen umfasst, strömten viele Algerier ins Stadion, um ihr Nationalteam zu unterstützen, das diese Unterstützung von den Rängen wiederum gut gebrauchen konnte.

"Wenn wir für das Nationalteam spielen, versuchen wir, unsere Fans glücklich zu machen. Wir Spieler wissen, was es für einen Fan bedeutet, zu einem Nationalspiel anzureisen. Einige sind auf eigene Faust nach Katar gekommen, andere mussten die Ersparnisse der Familie aufwenden, um das Ticket und das Hotel zu bezahlen. Wir sind alle ein Volk und haben dieselben Gefühle. Deshalb geben wir alles, um unsere Fans glücklich zu machen", erklärt Benlamri sichtlich bewegt.

Ohne Zweifel werden er und sein Team das Unmögliche möglich machen, um das Finale gegen Tunesien zu gewinnen und der algerischen Fangemeinde den Arabien-Pokal zu bescheren.