Mittwoch 08 September 2021, 13:00

FIFA-Präsident begrüßt Debatte um Spielkalender und sieht globale Konsultationen als wichtigstes Element

  • Meinungen von Fans aus der ganzen Welt zur Zukunft des Fussballs eingeholt

  • Spitzenspieler und Trainer bringen in Doha Erkenntnisse zum Spielkalender ein

  • Präsident Infantino: "Dies ist eine globale und umfassende Konsultation"

FIFA-Präsident Gianni Infantino hat prominente Fussballer und Trainer zu einer Debatte über die Zukunft des internationalen Spielkalenders in Doha begrüßt und erklärt, der Status quo sei für die Gesundheit des Weltfussballs und seiner Spieler nicht tragbar.

Stars mit insgesamt mehr als 300 WM-Spielen und über 3.000 Länderspieleinsätzen bilden eine technische Beratungsgruppe für den Männerfussball. Viele von ihnen sind in Katar versammelt, um ihre Erkenntnisse und Erfahrungen zu den Herausforderungen einzubringen, die die aktuelle Organisation des Spielkalenders mit sich bringt und mögliche Alternativen aufzuzeigen. Dabei geht es auch darum, einige regionale Ungleichgewichte auszugleichen, um die Vision eines wirklich globalen Fussballs umzusetzen. 

Das umfassende Konsultationsverfahren unter der Leitung von Arsène Wenger, FIFA-Direktor für globale Fussballförderung, geht auf den Antrag von 166 FIFA-Mitgliedsverbänden beim 71. FIFA-Kongress zurück, den bestehenden Kalender zu prüfen und Möglichkeiten für dessen Optimierung vorzuschlagen. Jill Ellis leitet ein ähnliches Analyseverfahren für den Frauenfussball.

"Die Konsultationen beginnen mit den Akteuren – den Spielern und Trainern – aber der Fussball dreht sich um alle Beteiligten", so Infantino. "Wir konsultieren Spieler und Klubs aus der ganzen Welt sowie die 211 FIFA-Mitgliedsverbände, weil sie alle gleichermaßen das Recht haben, gehört zu werden. Hier geht es um Demokratie: Die neue FIFA ist eine demokratische Organisation und wir respektieren alle Meinungen, weil es für die Entscheidungsfindung und das Vorankommen wichtig ist, alle Stimmen zu hören."

Vier Milliarden Fans weltweit haben die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ verfolgt und 1,2 Milliarden die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ in Frankreich, die ein Jahr später stattfand. Diese Zahlen machen deutlich, was für eine unglaubliche globale Plattform der Fussball ist. Diese Fussballbegeisterten kommen im Rahmen der umfassenden Überprüfung ebenfalls zu Wort.

"Die Fans sind der wichtigste Teil des Fussballs", so Infantino weiter. "Sie sind die treibende Kraft und die Seele des Fussballs, und wir hören uns die Meinungen der Fans aus der ganzen Welt an, nicht nur aus bestimmten Regionen, denn Fussball ist ein globaler Sport."  

"Der aktuelle Spielkalender zeigt, dass wir an einigen Stellen an Grenzen stoßen", fügt er hinzu. "Wenn wir uns die Abstellungsperiode für Nationalteamwettbewerbe anschauen, erkennen wir – insbesondere angesichts der durch COVID-19 verschärften Situation – wie schwierig es heute für Spieler ist, von Land zu Land oder von Kontinent zu Kontinent zu reisen. In der Regel beginnen sie die Saison in Europa, dann folgt eine Unterbrechung, um für das Nationalteam zu spielen und dann die Reise zurück zu den Klubs über Kontinente und Zeitzonen hinweg. Das ist nicht gut für die Gesundheit der Spieler und sorgt auch nicht für gesunde Wettbewerbe."

"Dieses globale Verfahren ist gründlich, umfassend und ein Zeichen für den Respekt, den die FIFA der ganzen Welt entgegenbringt. Wir hoffen, es bis Ende dieses Jahres abschließen und in die Zukunft blicken zu können, denn der bestehende internationale Spielkalender [der Männer] endet 2024."