Mittwoch 09 Juni 2021, 06:42

Wissen Sie noch, vor 15 Jahren in Deutschland?

  • 9. Juni 2006: FIFA Fussball-WM 2006 in Deutschland beginnt

  • Italien krönt sich schlussendlich zum vierten Mal zum Champion

  • "Sommermärchen" des Gastgebers platzt im Halbfinale

Ganz Deutschland befand sich zwischen dem 9. Juni und dem 9. Juli 2006 im Ausnahmezustand und hatte für vier Wochen "Die Welt zu Gast bei Freunden". Ganz untypisch für deutsche Verhältnisse: Es herrschte durchgehender Sonnenschein. Eine wahrlich wundersame Begebenheit – ganz passend also für ein "Sommermärchen".

Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ feiert in diesem Jahr ihr 15-jähriges Jubiläum. Dieses Turnier hat für viele denkwürdige Momente gesorgt, welche aus den WM-Geschichtsbüchern nicht mehr wegzudenken sind. Woran können Sie sich noch erinnern, wenn Sie an Deutschland 2006 zurückdenken?

Der Weltmeister-Kapitän erinnert sich

Eines der unvergesslichen Bilder der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ zeigt den italienischen Kapitän Fabio Cannavaro, der im Olympiastadion von Berlin voller Stolz den FIFA WM-Pokal in den Himmel stemmt.

Nach dem actionreichen Finale voller Emotionen und Dramatik setzten sich die Azzurri schließlich im Elfmeterschießen mit 5:3 gegen Frankreich durch und verdienten sich damit den vierten Stern.

Cannavaro erinnert sich noch lebhaft an Deutschland 2006. Der zum FIFA-Weltfussballer des Jahres 2006 gewählte Verteidiger schildert noch einmal den Halbfinalsieg gegen Gastgeber Deutschland, die Schlüsselmomente des packenden Finales und seine Krönung zum Weltmeister.

Zizous unrühmlicher Abgang

Ein Bild hat sich wohl bei jedem Fussball-Fan auf ewig eingebrannt, wenn das Stichwort WM 2006 fällt: Zinédine Zidanes Aussetzer im Berliner Olympiastadion, als sich Frankreichs eigentlich so routinierter Spielmacher zu einem Kopfstoß gegen Marco Materazzi hinreißen ließ. "Das war nicht schön", gab der französische Superstar später zu. "Ich bitte alle Fans, die es gesehen haben, um Vergebung."

Nach der Roten Karte wegen des Kopfstoßes beendete Zidane seine Karriere mit einem langen, einsamen Gang zur Umkleidekabine, direkt vorbei an der Trophäe, die die Bleus ohne ihn nicht zurück erobern konnten.

France captain Zinedine Zidane walks past the World Cup trophy on his lonely walk to the dressing room after being sent off in the 2006 Final.

Der Mann, der Zidane vom Platz stellte

Auch er schrieb WM-Geschichte: Der Argentinier Horacio Elizondo war der erste und bis heute einzige Schiedsrichter, der bei einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ das Eröffnungsspiel und das Finale leitete. "Als junger Mann träumst du von Dingen, die du gerne machen würdest, doch dann zeigt dir das Leben andere Wege auf", erzählt der ehemalige Schiedsrichter im vergangenen Jahr, der im Alter von 15 Jahren seinen Traum von einer Fussballerkarriere beerdigte. "Ich stellte fest, dass es viele Spieler wie mich gab und dass es sehr schwer werden würde, die erste Liga zu erreichen." Er widmete sich der Leichtathletik, aber aufgrund seiner Liebe für alle Sportarten schlug er eine Laufbahn als Sportlehrer ein.

Die Tätigkeit als Schiedsrichter aber ermöglichte es ihm, sich seine Kindheitsträume auf eine andere Weise zu erfüllen. "Ich erreichte mein Ziel auf eine andere Art. Nicht als Spieler oder Olympionike, sondern als Schiedsrichter bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen und der Weltmeisterschaft in Deutschland 2006."

Halbfinal-Aus für den Gastgeber gegen den späteren Champion

Deutschland erlebte nach dem Start der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ im eigenen Land ein Sommermärchen und wollte es nur zu gern bis ins Finale fortsetzen und sich dort den vierten Weltmeistertitel sichern. Italien war weniger dominant aufgetreten, hatte sich jedoch als stabile Mannschaft präsentiert und den Einzug ins Halbfinale perfekt gemacht. Die Nazionale setzte dem attraktiven Offensivfussball von Jürgen Klinsmann vor allem ihre solide Abwehr entgegen und kam mit dieser Strategie ganz am Ende eines packenden und intensiv geführten Duells zu einem 2:0-Erfolg nach Verlängerung.

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Wanchopes Doppelpack am Eröffnungstag

Das Eröffnungsspiel der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ gehört zu den Partien, die Costa Ricas Fussballlegende Paulo Wanchope wohl niemals vergessen wird. Die Ticos hatten bei ihrer dritten WM-Teilnahme die Ehre, die größte Fussballparty des Jahres mit dem Eröffnungsspiel gegen Gastgeber Deutschland in München zu eröffnen.

Die Schützlinge von Jürgen Klinsmann feierten zwar einen 4:2-Sieg, doch Costa Rica und Wanchope zeigten dabei eine beherzte Leistung. Der ehemalige Stürmer erinnert sich noch gut an seinen Doppelpack in dieser Partie und spricht über den wichtigen Platz, den dieses Spiel in den Herzen der costa-ricanischen Fussballfans einnimmt.

Gewusst?

Die Squadra Azzurra war das erste Nationalteam, das das WM-Abzeichen erhielt. Seitdem wird jeder Gewinner der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ mit diesem Abzeichen ausgezeichnet, der dieses anschließend bis zur nächsten WM-Endrunde auf seinem Hemd tragen darf. Aufgestickt ist der WM-Pokal, wie er vom italienischen Bildhauer Silvio Gazzaniga 1974 entworfen wurde. Eine ähnliche Auszeichnung übrigens existierte bereits für den Sieger der FIFA Klub-Weltmeisterschaft. So wurde die AC Milan als Sieger des Turniers 2007 mit einem entsprechenden Abzeichen geehrt.

The 'FIFA World Champions Badge'