Zwei Wochen vor dem Anpfiff zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ präsentierten die Organisatoren bei einer Sonderveranstaltung die Maßnahmen für eine weitgehende Barrierefreiheit des Turniers. Menschen mit Behinderungen und Führungskräfte aus dem Obersten Rat für Organisation und Nachhaltigkeit und der FIFA nahmen an dem Forum im Studentenzentrum Multaqa der Qatar Foundation teil und erläuterten, inwieweit die Barrierefreiheit bei den Vorbereitungen für die WM im Mittelpunkt stand.

Bei Katar 2022 gibt es eine ganze Reihe von Premieren für Fans mit Behinderungen, darunter die Verfügbarkeit von Live-Audio-Kommentaren in arabischer Sprache bei allen Spielen. In drei Stadien stehen so genannte Sinnesräume für Fans mit Sinneseinschränkungen zur Verfügung. Alle Spielorte wurden nach anspruchsvollen Standards für Barrierefreiheit errichtet, einschließlich barrierefreier Parkplätze, Sitzplätze, Toiletten und Verpflegungsstände.

Der Oberste Rat, die FIFA und das FIFA World Cup Qatar 2022 LLC arbeiteten zusammen, um gemäß der FIFA-Nachhaltigkeitsstrategie die Barrierefreiheit als Priorität bei den Turniervorbereitungen zu berücksichtigen. Bereits 2016 richtete der Oberste Rat das Forum für Barrierefreiheit ein. Dessen Mitglieder spielten eine aktive Rolle und lieferten wertvolles Feedback für die Umsetzung der Infrastrukturprojekte des Obersten Rates. So konnten die FIFA-Anforderungen an die Barrierefreiheit und inklusive Design-Standards umgesetzt und die Barrierefreiheit in Katar insgesamt vorangetrieben werden.

"Unser Engagement für Barrierefreiheit war auf unserem Weg zur Ausrichtung dieses historischen Turniers von Anfang an uneingeschränkt. Wir haben beim Bau nicht nur darauf geachtet, dass die Stadien und Turnierstätten den höchsten Standards für Barrierefreiheit entsprechen, sondern wir haben auch Menschen mit Behinderungen aktiv einbezogen, um sicherzustellen, dass die Weltmeisterschaft auch über das Ende von Katar 2022 hinaus ein dauerhaftes Vermächtnis hinterlässt", betonte der Generalsekretär des Obersten Rates für Organisation und Nachhaltigkeit, Hassan Al Thawadi.

"Dank der intensiven Arbeit wurden die Bedingungen für den Zugang von Menschen mit Behinderungen zu Verkehrsmitteln, Kulturstätten und öffentlichen Räumen im ganzen Land deutlich verbessert. Ich bin sehr stolz auf dieses Vermächtnis und freue mich, dass die Gemeinschaft in Zukunft auf diesen Errungenschaften aufbauen kann. Die Fans, die das Turnier besuchen, werden verschiedene Maßnahmen zur Barrierefreiheit vorfinden, die sicherstellen, dass sich jeder als Teil der ersten FIFA Fussball-WM im Nahen Osten und der arabischen Welt fühlt", fügte Al Thawadi hinzu.

Die Audiokommentare in arabischer und englischer Sprache stehen nicht nur den Fans auf den Tribünen zur Verfügung, sondern sind über eine spezielle App für Mobilgeräte für Fans in aller Welt zugänglich. Während des Turniers stehen im Al-Bayt-Stadion, im Lusail-Stadion und im Education-City-Stadion Sinnesräume zur Verfügung, in denen die Fans die Spiele in einer ruhigeren Umgebung verfolgen können. Die Räume sind mit geeigneten Hilfstechnologien ausgestattet und werden von fachkundigem Personal betreut. Es ist die größte Verfügbarkeit von Sinnesräumen bei einer Sportgroßveranstaltung in der Geschichte.

"Unser Ziel bei der FIFA ist es, inklusive und zugängliche Infrastrukturdienste für alle Fans, einschließlich Fans mit Behinderungen und Fans mit eingeschränkter Mobilität, anzubieten. In den vergangenen Jahren haben wir mit dem Obersten Rat zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass alle neuen Stadien und die Trainingseinrichtungen für die WM in Katar für Menschen mit Behinderungen und mit eingeschränkter Mobilität zugänglich sind. Die Anforderungen der FIFA bezüglich der Barrierefreiheit waren von Anfang an ein wesentlicher Bestandteil der Planungen", sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino. Er fuhr fort: "Dank des Obersten Rates geht die Barrierefreiheit über die Stadien und Veranstaltungsorte hinaus und umfasst die gesamte Infrastruktur, den öffentlichen Nahverkehr und weitere Dienstleistungseinrichtungen in Katar. Das breite Spektrum an Verbesserungen in den Bereichen Infrastruktur, Verkehr und Dienstleistungen, die für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ umgesetzt werden, wird noch viele Jahre über das Turnier hinaus für eine verbesserte Barrierefreiheit und mehr Integration sorgen."

Faisal Al Kohaji, Mitglied des Forums für Barrierefreiheit und Vorsitzender des Qatar Social Cultural Club for the Blind, sagte, die dank des Turniers verbesserte Barrierefreiheit sei bereits vor dem Eröffnungsspiel am 20. November im Al-Bayt-Stadion spürbar.

"Was sich seit der Entscheidung für Katar als WM-Ausrichter in Bezug auf Barrierefreiheit getan hat, verändert das Leben von Menschen mit Behinderungen. Wir haben jetzt ein modernes Verkehrsnetz, das für die unterschiedlichsten Bedürfnisse ausgestattet ist, sowie eine bessere Zugänglichkeit bei Museen, Einkaufszentren und öffentlichen Räumen", sagte Al Kohaji.

"Der vielleicht größte Vorteil ist jedoch die Tatsache, dass die WM die Vertretung der Behindertengemeinschaft in öffentlichen Bereichen aufgewertet hat. Durch die Schaffung barrierefrei zugänglicher Räume sehen wir mehr Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft und bekräftigen damit, dass Menschen mit Behinderungen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung unserer Gemeinschaften spielen", fügte Al Kohaji hinzu. 

"Die Qatar Foundation hat Barrierefreiheit und Inklusion von Anfang an zu einer Priorität in unseren Schulen und Programmen gemacht, und unser Beitrag zu der Verpflichtung, die das Land eingegangen ist, um diese WM zur barriefefreiesten aller Zeiten zu machen, spiegelt dies wider," sagte Alexandra Chalat, Leiterin für das WM-Vermächtnis der Qatar Foundation. 

"Wir nutzen unsere gesamten Möglichkeiten, um das Ziel der Barrierefreiheit für Katar umzusetzen, wenn das Land die Welt willkommen heißt – durch Programme und Initiativen, die soziale und sportliche Barrieren abbauen. Von der Schulung der FIFA-Volunteers zum Thema barrierefreie Angebote über die Bereitstellung von Live-Audiokommentaren für die Eröffnungs- und Abschlusszeremonie bis hin zur Gestaltung des Sinnesraums im Education-City-Stadion und der sensorischen Oasen, die im Rahmen der WM-Aktivitäten genutzt werden können, bis hin zur Entwicklung eines Leitfadens für Besucher und Einwohner Katars – wir tragen dazu bei, dass dieses Festival des Fussballs von allen genossen werden kann. 

Und unsere Anstrengungen enden nicht mit dem Schlusspfiff. Unsere Arbeit zielt auf eine langfristige Wirkung ab – von Programmen über die Infrastruktur der Einrichtungen bis hin zur Schärfung des Bewusstseins, um sicherzustellen, dass sie ein bleibendes Vermächtnis weit über den Sport hinaus hinterlässt, das durch die Stärkung der Handlungskompetenz, das Engagement und die Integration einen bleibenden gesellschaftlichen Wert schafft."