Sonntag 20 Juni 2021, 10:14

FIFA-Stiftung unterstützt Geflüchtete durch Fussball

Jedes Jahr am 20. Juni, dem Weltflüchtlingstag, würdigen die Vereinten Nationen die Strapazen und den Mut Geflüchteter. Dieser Tag soll die Öffentlichkeit für das sensibilisieren, was Geflüchtete täglich durchmachen, und konstruktive Unterstützungsmöglichkeiten aufzeigen.

Die FIFA-Stiftung nutzt den Fussball als Instrument, um das Leben von Menschen zum Positiven zu verändern, und arbeitet im Rahmen dieses Engagements eng mit unterschiedlichen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) zusammen, um Geflüchteten über den Fussball zu helfen.

Über ihr Gemeindeprogramm unterstützt die FIFA-Stiftung 169 NGOs in 78 Ländern im Breitensportbereich und erreicht damit Tausende von Menschen weltweit.

Bezüglich der Zusammenarbeit mit NGOs bei der Unterstützung von Geflüchteten erklärt Youri Djorkaeff, CEO der FIFA-Stiftung: "Die Mission der FIFA-Stiftung ist ganz einfach: Wir wollen den Fussball nutzen, um das Leben der Menschen und die Gesellschaft positiv zu beeinflussen. Mit Stolz unterstützen wir Open Field, RheinFlanke und Kicken ohne Grenzen, denn diese Organisationen leisten mit Fussball einen wichtigen Beitrag dazu, dass Geflüchtete sich im neuen Umfeld wohlfühlen."

"Ihre Initiativen und Programme sind enorm wichtig, um Geflüchtete bei der Integration in eine neue Kultur und Gesellschaft zu begleiten und zu unterstützten. Der Fussball ist eine universelle Sprache und bietet Bedürftigen Chancen und Hoffnung. Die FIFA-Stiftung setzt sich dafür ein, Menschen mithilfe des Fussballs bei der Verwirklichung ihrer Hoffnungen und Träume zu helfen."

Open Field – USA

Open Field nutzt den Fussball, um jungen Geflüchteten, Einwanderern und in Amerika geborenen Minderheiten, die in einkommensschwachen und marginalisierten Gemeinden von Pittsburgh leben, Lebenskompetenzen zu vermitteln.

Dabei übernehmen Teenager eine führende Rolle, die im Rahmen des Projekts ausgebildet wurden und nun als Trainer und Schiedsrichter jüngere Kinder betreuen. Die jungen Teilnehmer lernen also von Gleichgesinnten aus einem ähnlichen kulturellen Umfeld, die in der direkten Nachbarschaft wohnen.

Gründer und CEO Justin Forzano zum Ansatz der Organisation: "Die beiden größten Barrieren, die Kinder und Jugendliche von der Teilnahme am organisierten Fussball abhalten, sind Kosten und Transport. Die Familien haben nicht unbedingt ein Auto, oder die Eltern brauchen es, um zur Arbeit zu fahren. Wir füllen also eine Lücke. Wir zeigen ihnen, wie sie in Pittsburgh Erfolg haben können, und dabei geht es nicht nur um den Fussball. Vielmehr wollen wir eine Brücke zu einer besseren Zukunft bauen."

RheinFlanke – Deutschland

Hauptziel von RheinFlanke ist es, junge Geflüchtete, hauptsächlich aus Syrien, Afghanistan, Irak, Iran und Konfliktregionen in Afrika, bei der gesellschaftlichen und beruflichen Integration zu unterstützten.

Das Projekt HOPE zielt darauf ab, den Teilnehmern die Integration in die Gesellschaft zu erleichtern. Dazu wurde ein Fussballteam namens Spielvereinigung Arminia 09 gegründet, das mittlerweile in der 11. Liga der deutschen Fussballpyramide aktiv ist.

"Wir haben dieses Projekt ins Leben gerufen, weil nach der Flüchtlingswelle der Jahre 2015 und 2016 viele Menschen in Erstaufnahmeeinrichtungen oder Hotels lebten und nichts mit sich anzufangen wussten. Wir wollten ihnen ein sicheres Umfeld bieten, in dem sie Freunde treffen, Spaß haben und eine Sportart erlernen können", so Elena Pifeas von RheinFlanke.

Seitdem kam das Programm mehr als 1.000 Geflüchteten in zwei Zentren in Köln und Berlin zugute. Über das Projekt werden auch Jugendteams betrieben. Alle Aktivitäten sind auf drei Kernbereiche ausgerichtet, nämlich Sport, Anpassung an das Leben in Deutschland und Jobcoaching.

Kicken ohne Grenzen – Österreich

Eines der größten Probleme, mit dem Asylsuchende konfrontiert sind, ist das Warten auf Eingliederung in Bildungssystem und Arbeitsmarkt – ein Prozess, der sich über mehrere Jahre hinziehen kann.

"Die Wartezeit kann hier fünf oder sechs Jahre betragen, und das kann wirklich frustrierend sein. Es ist schwierig, trotzdem motiviert zu bleiben, das Selbstwertgefühl aufrechtzuerhalten oder weiter an Zukunftsplänen zu arbeiten", erklärt Karina Lackner von Kicken ohne Grenzen in Österreich. "Wenn du zu Hause sitzt und nichts zu tun hast, kann das bei jungen Menschen wirklich Schaden anrichten."

Kicken ohne Grenzen nutzt Fussballtraining und Workshops, um Soft Skills zu entwickeln. Insbesondere werden Teamarbeit, Selbstvertrauen und Führungsqualitäten gefördert – alles wichtige Kompetenzen für die berufliche Zukunft.

Karina Lackner zu Fussball als Instrument für die Vermittlung von Lebenskompetenzen: "Wenn du die Landessprache noch nicht beherrschst, bietet der Fussball eine gute Kommunikationsmöglichkeit und trägt dazu bei, dass du dich in einer Gemeinschaft sicher und willkommen fühlst. Über den Fussball lassen sich Motivation, Zielsetzung, Frustrationstoleranz und Entschlussfähigkeit ganz einfach erklären. Der Fussball bietet einen praktischen, niederschwelligen Ansatz für die Vermittlung von Soft Skills."

Zusätzlich zu diesen Initiativen organisiert Kicken ohne Grenzen jährlich ein Fussballturnier, bei dem mindestens 300 Teilnehmer zusammenkommen, die in 24 gemischten Teams antreten.