Sonntag 15 März 2020, 09:40

Zaw: Hey kann uns auf die nächste Stufe führen

  • Myanmar schaffte nach drei Pleiten zwei Siege in der WM-Qualifikation

  • Kapitän Zaw schreibt die Wende der Rückkehr von Trainer Hey zu

  • Der Verteidiger spricht über die Ziele für WM und Asien-Pokal

Nach drei Niederlagen zu Beginn der zweiten Runde der Asien-Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ traute kaum jemand dem Land zu, noch die Wende zu schaffen. Doch unter dem ans Ruder zurückgekehrten deutschen Trainer Antoine Hey präsentiert sich das Team nun wie ausgewechselt und schöpfte nach zwei Siegen in Folge neue Hoffnung.

Die Anfangsphase der WM-Qualifikation hätte für Myanmar nicht schlechter laufen können: Es gab Niederlagen gegen die Mongolei (0:1), Japan (0:2) und Kirgisistan (0:7). Damit stand das Team bereits kurz vor dem Ausscheiden. Dann jedoch gelang den Südostasiaten ein packender 4:3-Sieg gegen Tadschikistan, gefolgt von einem 1:0-Erfolg gegen die Mongolei. Damit liegt man jetzt nur noch einen Punkt hinter dem Gruppenzweiten Kirgisistan.

Wie ist diese Kehrtwende des Teams in Gruppe F zu erklären? Kapitän Zaw Min Tun gab kürzlich in einem Exklusivinterview mit FIFA.com die Antwort auf diese Frage.

"Ich denke, dass die Strategie des Trainers perfekt aufgegangen ist", so der 27-jährige Verteidiger, der die Stiefel für den Klub Sukhothai in der thailändischen Liga schnürt. "Er hat genau die richtige Taktik entwickelt, die das Team gut umgesetzt hat. Er kennt die Spieler sehr gut und setzt die einzelnen Akteure auf den optimalen Positionen ein."

"Nach drei Niederlagen zum Auftakt wollten wir alle beweisen, dass wir es besser können. Diese Faktoren zusammen haben dazu geführt, dass wir nun viel besser spielen. Und wir haben hart gearbeitet, um das Blatt zu wenden."

Hey hatte die Nationalmannschaft Myanmars bereits 2018 geführt und kennt sich entsprechend gut aus. Seine Kenntnis der Spieler im Team ermöglichte ihm, sofort Erfolge zu holen, nachdem er im vergangenen Oktober Miodrag Radulovic aus Montenegro ersetzt hatte.

"Trainer Hey ist mit uns gut vertraut und weiß, wie er das Team führen muss", so Zaw weiter. "Er ist ein sehr guter Mann. Er spricht gegenüber den Spielern sehr deutlich an, welche Aspekte sie verbessern müssen. Er hat sich ein gutes Verhältnis zu uns erarbeitet. Es herrscht großes Vertrauen und ich bin sicher, dass er uns auf die nächste Stufe führen kann."

Ein hoffnungsvolles Team

Abgesehen von der guten Arbeit des Trainers haben auch zahlreiche junge Spieler große Fortschritte gemacht. Auch dies trägt zum positiven Eindruck Zaws bei. Besonders lobte er Stürmer Suan Lam Mang und Mittelfeldspieler Hlaing Bo Bo für ihre guten Leistungen bei den jüngsten Siegen. Suan Lam Mang schnürte gegen Tadschikistan einen Doppelpack und Hlaing Bo Bo gelang der einzige Treffer in der Partie gegen die Mongolei.

"Diese zwei Spieler sind jung, schnell und technisch stark. Sie sind sehr talentiert und stehen vor einer vielversprechenden Zukunft. Daneben haben wir noch weitere junge Spieler, die sich ebenfalls von Spiel zu Spiel steigern. Die jungen Spieler ergänzen die erfahreneren sehr gut. Wir haben also eine gute Balance im Team", so Zaw weiter.

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Als nächstes warten nun die beiden führenden Teams Japan und Kirgisistan. Ein Sieg gegen die Japaner dürfte unerreichbar sein, doch gegen die Zentralasiaten würde Zaw nach der herben Niederlage im Hinspiel gern Revanche üben.

"Alle wissen, dass Japan in einer eigenen Liga spielt. Wir werden zwar unser Bestes geben, doch es dürfte sehr schwer werden, ein gutes Resultat zu holen. Kirgisistan hat zwar auch ein starkes Team, doch gegen diesen Gegner können wir uns Hoffungen machen. Das Hinspiel war auswärts, das hat es viel schwerer gemacht. Wenn wir nun zu Hause spielen und alles geben, haben wir viel bessere Chancen."

Da Asien nur vier direkte Startplätze bei der FIFA Fussball-WM Katar 2022™ zustehen, scheinen die Chancen Myanmars auf eine erstmalige Qualifikation für eine WM-Endrunde eher gering. Doch der Wettbewerb dient gleichzeitig als Qualifikation für den AFC Asien-Pokal 2023. Zaw macht keinen Hehl aus den Ambitionen des Teams, das auf die die kontinentale Bühne zurückkehren will. Bei der letzten Teilnahme 1968 wurde Myanmar Vize-Asienmeister.

"Die Qualifikation für die WM ist natürlich der wichtigste Wettbewerb auf dem Globus. Wir sind sehr stolz, dabei zu sein. Natürlich würden wir es gern zur WM schaffen, doch unser realistisches Ziel ist es, uns für den nächsten AFC Asien-Pokal zu qualifizieren", gibt Zaw unumwunden zu. "Wir werden uns bestmöglich auf die kommenden Spiele gegen die starken Gegner vorbereiten und alles tun, um unsere Ziele zu erreichen."