Sonntag 22 März 2020, 07:35

Wasser ist noch immer das höchste Gut dieser Erde

  • Seit 1993 wird der Welt-Wasser-Tag am 22. März begangen

  • Motto 2020: Wasser und Klimawandel

  • "Die Liebe zum Fussball ist ein Instrument"

"Händewaschen" hat in der aktuellen Berichterstattung rund um den Globus in den letzten Wochen einen enormen Stellenwert eingenommen. Der Grund liegt natürlich auf der Hand: Die Eindämmung des Corona-Virus COVID19.

"Es beginnt mit Euren Händen", sagt auch Trainer Mauricio Pochettino in einem Video das die FIFA gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation WHO herausgegeben hat. "Bitte wascht Eure Hände häufig, mit Seife oder mit einer Handlösung auf Alkoholbasis.

Häufiges Waschen mit Seife und Wasser oder vorzugsweise mit einer alkoholischen Handlösung tötet Viren, die sich auf Euren Händen befinden können. Diese Maßnahme ist ganz einfach aber sehr, sehr wichtig."

Was man dabei aber nie vergessen darf: Wasser ist noch immer das höchste Gut dieser Erde - daran soll jedes Jahr am 22. März der Welt-Wasser-Tag erinnern. "Es wird das Wasser gefeiert und macht auf die 2,2 Milliarden Menschen aufmerksam, die ohne Zugang zu sauberem Wasser leben. Es geht darum, Maßnahmen zur Bewältigung der globalen Wasserkrise zu ergreifen", erklären die Vereinten Nationen, die diesen Tag 1993 erstmals in Leben gerufen haben.

"Dieses Jahr geht es um Wasser und Klimawandel - und wie die beiden untrennbar miteinander verbunden sind. Die Kampagne zeigt, wie unser Wasserverbrauch dazu beitragen wird, Überschwemmungen, Dürren, Knappheit und Umweltverschmutzung zu verringern und den Klimawandel selbst zu bekämpfen. Durch die Anpassung an die Wassereffekte des Klimawandels werden wir die Gesundheit schützen und Leben retten. Und indem wir Wasser effizienter nutzen, reduzieren wir Treibhausgase."

Auch der Fussball bzw. zahlreiche Sportler rund um den Globus haben sich dieser Idee verschrieben, unter anderem Neven Subotic. Der Abwehrspieler vom Bundesligisten Union Berlin und 36-malige Internationale Serbiens baut in Äthiopien Brunnen und Sanitäranlagen.

"Wir leben in einer mehrklassigen, globalen Gesellschaft. Leute, die sich in den reichsten Ländern aufhalten, denken oft: Man, mein Leben ist so schwer! Diese Menschen vergessen, dass es etliche Menschen gibt, die alles für solche "Probleme" tun würden", erzählt der 31-Jährige jüngst in einem AZ-Interview. Zugang zu sauberem Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene ist nicht nur die Grundlage für ein gesundes, sondern auch für ein selbstbestimmtes Leben lautet die Marschroute des Projektes 100%Wash seiner Stiftung.

"Für die Menschen in den ländlichen Regionen Äthiopiens wird ihr Menschenrecht auf Zugang zu sauberem Wasser gesichert, sie müssen jetzt immerhin nicht mehr aus den gleichen Pfützen trinken wie die Tiere dort. Sie haben ihr eigenes Wasser und gewinnen dadurch ihre Menschenwürde zurück. Es ist das allergrößte Gefühl, ein Teil davon zu sein. Ein alter Mann, der mein Opa hätte sein können, hat mal gesagt, dass er sich dank der Brunnen erstmals menschenwürdig gefühlt hat. So etwas ist prägend – und sorgt für Gänsehaut bei mir."

Das Projekt Football for Water arbeitet seit 2012 daran, mehr als 600 Schulen mit nachhaltigen und sicheren Wasser- und Sanitäranlagen zu versorgen und das Hygieneverhalten von mindestens 520.000 Kindern und ihren Familien in Ghana, Mosambik und Kenia zu verbessern.

"Unser Programm bietet Schulen sicheres und sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen, sodass Schüler und ihre Familien Zugang zu sicheren Einrichtungen haben. Das Programm informiert Lehrer und Gemeindevorsteher über die Bedeutung von Hygiene und Gesundheit. Wir schulen Lehrer darin, die Kraft des Sports, insbesondere des Fussballs, für Bildung und Wissenstransfer zu nutzen: Wenn es auch Spaß macht, wird das Lernen einfacher", erklärt Johan van Geijn, Manager von Football for Water, gegenüber FIFA.com.

"Die FIFA hat als Weltverband des Fussballs die Macht, die Öffentlichkeit für ein soziales Problem zu sensibilisieren. Die FIFA hat ihre Stiftung für soziale Projekte, bei denen Fussball eine wichtige Rolle spielen kann. Wo formale Bildung nicht die Herzen von Kindern erreicht, kann dies der Fussball durchaus. Hochkarätige Fussball-Vorbilder können diese Botschaft unterstützen und gleichzeitig den lokalen Trainer und das Vorbild inspirieren, der über die Fähigkeiten und Kapazitäten verfügt, um Kindern ein gutes Training oder ein festliches Fussballturnier anzubieten, und sie in derselben Aktivität darüber informieren, wie sie ein angemessener hygienischer und gesunder Lebensstil führen. Kinder, die aufgrund verbesserter Hygiene und weniger Krankheit weniger Stunden in der Schule verpassen, Mädchen, die während ihrer Periode keine Schulzeit mehr verpassen, sind direkte und gemessene Ergebnisse des Football for Water-Ansatzes."

Aber nicht nur Fussballer, sondern auch zahlreiche Prominente haben sich der Verbesserung der Wasserversorgung, vor allem in Afrika verschrieben, darunter:

  • Haile Gebrselassie (Langstreckenläufer)

  • Matt Damon (Schauspieler)

  • Kristen Bell (Schauspielerin)

  • Jay-Z (Musiker)

  • David Blaine (Zauberer)

  • Kendall Jenner

  • Chris Long (NFL-Profi)

Die 2030-Agenda für Nachhaltige Entwicklung, die am 25. September 2015 beim UNO Nachhaltigkeitsgipfel der Staats- und Regierungschefs verabschiedet worden ist, stellt dabei einen Meilenstein der internationalen Zusammenarbeit dar.

Mit 17 Nachhaltigkeitszielen, den Sustainable Development Goals (SDGs), hat sich die Weltgemeinschaft erstmals auf einen universalen und alle drei Nachhaltigkeitsdimensionen einschließenden Katalog von festen Zeitzielen geeinigt, der die internationale Zusammenarbeit in zentralen Politikbereichen in den nächsten Jahrzehnten maßgeblich prägen wird.

"Ein Schwerpunkt des Weltwassertages ist die Unterstützung der Erreichung des Ziels 6 für nachhaltige Entwicklung: Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten", so Oudenhuijzen.

Ein ambitioniertes Ziel, zu dem der Fussball aber seinen Teil beitragen will und wird!