Montag 15 Juni 2020, 09:00

Was ist aus den Talenten von Polen 2019 geworden?

  • 15. Juni 2019: Finale der U-20-WM in Polen

  • Ukraine krönte sich zum Weltmeister

  • Wie ist es den zehn Top-Talenten dieses Turniers ergangen?

Heute vor einem Jahr gewann die Ukraine die FIFA U-20-Weltmeisterschaft Polen 2019 dank eines 3:1-Sieges gegen die Korea Republik. Im Anschluss fasste die technische Studiengruppe (TSG) ihre wichtigsten Erkenntnisse in einem 136-seitigen Bericht zusammen, der auf FIFA.com zu finden ist und listete zehn Spieler auf, die nach Ansicht der Experten besonders ins Auge gestochen sind.

FIFA.com schaut einmal nach, was aus diesen Top 10 nach einem Jahr geworden ist.

Lee Kangin (Republik Korea – Gewinner des Goldenen Balls von adidas)

Lee Kangin, der jüngste Spieler im Kader der Republik Korea, beeindruckte durch erstaunliche Abgeklärtheit bei der Ballbehandlung. Der Spielmacher aus Incheon übernahm im Angriff viel Verantwortung und glänzte mit Kreativität. Wenige Monate vor dem Gipfeltreffen in Polen stieß Lee bereits zum A-Team von Valencia CF und gab direkt sein Debüt in Spaniens La Liga. Auch im südkoreanischen A-Nationalteam kam der Mittelfeldspieler schon zum Einsatz. Nach WM-Silber ging sein Aufstieg weiter: Er debütierte als jüngster Südkoreaner aller Zeiten in der UEFA Champions League und stand im September 2019 erstmals in der Startelf der Taeguk Warriors.

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Chris Richards (USA)

Zwar schieden die Stars and Stripes im Viertelfinale gegen Ecuador aus, aber die Amerikaner hatten mit Chris Richards einen auffälligen Spieler in ihren Reihen. Beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München gab er kurz nach der WM sein Debüt in der zweiten Mannschaft und hat sich inzwischen zu einer Stammkraft entwickelt.

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Andrij Lunin (Ukraine – Gewinner des Goldenen Handschuhs von adidas)

Lunin hatte unter anderem durch seine starken Paraden im Spiel gegen Katar und die Fähigkeit, seine Abwehr zu dirigieren, maßgeblichen Anteil am Triumphzug der Ukraine bei diesem Gipfeltreffen. Seit 2018 steht Lunin schon bei den Königlichen von Real Madrid unter Vertrag, kam dort aber noch nicht zum Einsatz. Nach Ausleihen nach Leganés und Valladolid scheint der Keeper sein Glück bei Real Oviedo gefunden zu haben, wo er nun regelmäßig das Tor hütet. In der A-Nationalmannschaft gilt Lunin als legitimer Nachfolger von Legende und Kapitän Andriy Pyatov.

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Alessandro Plizari (Italien)

Der 1,93m-große Schlussmann Alessandro Plizzari war der überragende Rückhalt Italiens und landete am Ende auf Platz vier mit der Squadra Azzurra. Nach der WM in Polen wurde Plizzari von seinem Verein AC Mailand zum AS Livorno in die Serie B verliehen. Dort konnte sich das Torhütertalent Ende November den Stammplatz zwischen den Pfosten erobern und überzeugte mit beständig guten Leistungen. Nach seiner Rückkehr zum AC Mailand wird Plizarri sicherlich genau verfolgen, wie die Verhandlungen mit den Schlussmännern Gianluigi und Antonio Donnarumma verlaufen. Falls es dort zu Veränderungen kommen sollte, könnte das die große Chance für Plizzari werden.

Serhij Buletsa (Ukraine – Gewinner des Silbernen Balls von adidas)

Effektive und genaue Pässe sind sein Markenzeichen, dazu war er der Mann für Standardsituation und attackierte beständig die gegnerischen Abwehrreihen am oder im Strafraum. Die ukrainische Nummer 10 hatte ein Gespür dafür, wo er im 16-Meter-Raum zu stehen hat und avancierte in Polen darüber hinaus zum Mann der wichtigen Tore. Wenige Wochen nach dem Titelgewinn wechselte Buletsa auf Leihbasis von Dynamo Kiew zum ukrainischen Erstligaaufsteiger SC Dnipro-1. Gleich bei seinem Debüt nach zwei Minuten netzte er ein - es war zugleich das erste Tor seines Teams in der Ukrainian Premier League überhaupt.

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Sékou Koïta (Mali)

Der Angreifer spielte eine klasse Weltmeisterschaft, auch wenn er das Aus im Viertelfinale gegen die Italiener nicht verhindern konnte. Inzwischen kommt er im A-Team Malis regelmäßig zum Einsatz und hat sich beim österreichischen Erstligisten Red Bull Salzburg durchgesetzt.

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Juchym Konoplia (Ukraine)

Genau wie Mannschaftskollege Bulets wechselte Konoplia im letzten Sommer von einem Fussball-Schwergewicht, Shakhtar Donetsk, zu einem ambitionierten Team des Landes. Bei Desna Chernihiv ist der Verteidiger allerdings bislang noch nicht über eine Jokerrolle hinausgekommen.

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Valerii Bondar (Ukraine)

Valerii Bondar führte die Ukraine als Kapitän zum Titel. Der Innenverteidiger spielte eine herausragende WM und überzeugte vor allem durch fantastisches Stellungsspiel. Kein Spieler fing mehr Pässe ab oder blockte mehr Schüsse als der 1,86m-Mann. Nach der WM konnte sich Bondar zu einer Stütze bei seinem Klub Shakhtar Donetsk entwickeln und kam zu regelmäßigen Einsätzen im Liga-Betrieb. Bei zehn Einsätzen gelang dem Verteidiger sogar ein Treffer. Eine schwere Knöchelverletzung warf ihn jüngst zurück und er arbeitet nun an seiner Rückkehr.

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Gonzalo Plata (Ecuador – Gewinner des Bronzenen Balls von adidas)

Der Wirbelwind auf dem rechten Flügel, Gonzalo Plata, versetzte zahlreiche Talente-Scouts in Alarmbereitschaft. Mit drei Treffern für Ecuador und zahlreichen spektakulären Dribblings schnappte sich Plata den Bronzenen Ball von adidas als drittbester Spieler der FIFA U-20-Weltmeisterschaft Polen 2019™. Direkt nach der WM in Polen sicherte sich Sporting Lissabon das Talent. Plata schaffte den Sprung von der U-23 in das erste Team, für das er nun immer regelmäßiger im Ligabetrieb zum Einsatz kommt und auch schon in der UEFA Europa League internationale Luft schnuppern durfte. Auch in der Nationalmannschaft wurde Plata „befördert“ und feierte am 6. September 2019 sein Debüt für das A-Team. Bis heute lief er vier Mal für Ecuador auf und konnte bereits einmal treffen.

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Amadou Sagna (Senegal – Gewinner des Bronzenen Schuhs von adidas)

Der flinke Senegalese Amadou Sagna wurde bei der FIFA U-20-Weltmeisterschaft Polen 2019™ drittbester Torschütze und mit dem Bronzenen Schuh von adidas ausgezeichnet. Zudem trug sich der Flügelspieler in die WM-Geschichtsbücher ein und erzielte gegen Tahiti nach nur 9,6 Sekunden das schnellste Tor der Turniergeschichte. Nach der WM in Polen wechselte Sagna nach Belgien zum Club Brügge. Der belgische Traditionsverein verpflichtete in der Vergangenheit schon vermehrt Spieler aus dem Senegal. Doch Sagna gelang in Europa bisher nicht der Durchbruch. Sowohl bei Brügge als auch bei KV Oostende zu dem er verliehen wurde, kam er bisher nicht zum Einsatz. Nun hat Brügge bekannt gegeben, dass Sagna in sein Heimatland zurückkehren wird.