Mittwoch 08 Juni 2016, 02:16

Thueanklang will mit Thailand hoch hinaus

Einen Starrummel wie um den Thailänder Suphawut Thueanklang gibt es um kaum einen anderen Futsal-Spieler in Asien und nur um sehr wenige Spieler rund um die Welt.

Der erst 26-Jährige hat sich mit 90 Länderspieltoren in 145 Einsätzen für Thailand an die Spitze der ewigen Torschützenliste des Landes geschossen. Drei dieser Treffer erzielte er bei der letzten FIFA Futsal-Weltmeisterschaft, bei der Thailand als Gastgeber bis ins Achtelfinale vorstieß. Bei der AFC Futsal-Asienmeisterschaft im Februar trug er sich sogar 14 Mal in die Torschützenliste ein und wurde damit Torschützenkönig des Turniers. Thailand sicherte sich zudem zum fünften Mal in Folge die Teilnahme an der FIFA Futsal-WM, die 2016 in Kolumbien stattfindet.

Nach diesen starken Leistungen kann es kaum verwundern, dass der Stürmer der Chonburi Blue Waves nun mit Thailand auch auf der internationalen Bühne Neuland betreten will. "Mein Ziel bei der Futsal-WM ist das Viertelfinale", sagte Thueanklang im Trainingszentrum von Santiago Futsal in Spanien, gegenüber FIFA.com. "Bei der letzten Auflage (2012 in Thailand) hatte ich mir das Achtelfinale als Ziel gesetzt und das haben wir geschafft. Es ist also möglich, unseren Wunsch auch dieses Mal wahr werden zu lassen."

Futsal-NaturtalentZahlreiche große Fussballstars begannen ihre Karriere beim Futsal, bevor sie auf das Großfeld mit Elfer-Teams wechselten. Lionel Messi, Pelé, Cristiano Ronaldo, Xavi und Ronaldo – sie alle erlernten ihre Kunst in jungen Jahren in der Halle. Thueanklang hat genau den entgegengesetzten Weg eingeschlagen.

"Ich habe zuerst Fussball gespielt", erzählt er. "Mit Futsal habe ich erst mit 13 angefangen. Dann allerdings wurde es meine Hauptsportart, weil ich einfach das Gefühl habe, dass Futsal am besten zu mir passt. Ich verfüge über die richtigen Stärken für Futsal. Ehrlich gesagt habe ich mittlerweile ein tieferes Verständnis und weiß mehr über Futsal als über Fussball. Das ist natürlich eine Frage des Trainings und des Lernens."

Nach seinem Wechsel in die Halle dauerte es nicht mehr lange, bis sein enormes Talent erkannt wurde. Schon als Teenager wurde er 2007 von Chonburi Blue Wave unter Vertrag genommen. Sein Talent war so überzeugend, dass der Clubpräsident Adisak Benjasiriwan ein zweiwöchiges Training bei Santiago Futsal arrangierte. In dieser kurzen Trainingsphase in Spanien lernte Thueanklang, was ihn nun von seinen asiatischen Mitspielern abhebt.

"Präsident Adisak schickte mich für eine kurze Zeit dorthin (zu Santiago Futsal) und das hat sich als sehr wichtig erwiesen", so der Spieler. "In den zwei Wochen dort habe ich viel über Futsal gelernt. Das hat mich zu dem Spieler gemacht, der ich heute bin."

Für Thueanklang erwies sich die Zeit in Spanien als echtes Sprungbrett und schon bald schlug er ein neues Kapitel seiner Karriere auf. Schon vier Mal hat er seitdem mit Chonburi die thailändische Futsal League und zwei Mal den Pokal gewonnen. Zu diesen Erfolgen trug er mit 143 Toren in 229 Spielen maßgeblich bei.

Technisch stark und viel ErfahrungNoch beeindruckender ist seine Torquote in der Nationalmannschaft. Sein erstes Länderspiel bestritt er im Vorfeld der Teilnahme Thailands an der FIFA Futsal-Weltmeisterschaft Brasilien 2008. Der damals 18-Jährige steuerte nicht weniger als sechs Tore bei, als Thailand bei der AFF Futsal-Meisterschaft 2008 den Titel eroberte. Die FIFA Futsal-WM in jenem Jahr verpasste er noch. Vier Jahre später war er dann der erfolgreichste Torschütze des Teams, das es bis ins Achtelfinale schaffte. Bei der kürzlich ausgetragenen AFC Futsal-Asienmeisterschaft ragte Thueanklang erneut heraus und erzielte im Viertelfinale beim 6:1-Kantersieg gegen Australien zwei Tore. Mit dem Halbfinaleinzug sicherte sich Thailand das Ticket für Kolumbien 2016. Im Spiel um Platz drei trug er dann sogar vier Tore zum 8:0 gegen Vietnam bei.

Kuba, Ägypten und Russland sind in Kolumbien die Gruppengegner der Thailänder. Trotz dieser schweren Aufgaben ist Thueanklang optimistisch, mit dem Team gute Resultate holen zu können.

"Alle Spieler in unserem Kader sind technisch stark und haben viel Erfahrung", zählt er die Qualitäten auf. "Die Spieler sind in diesem Team schon seit einigen Jahren zusammen und es gibt eine starke mannschaftliche Verbundenheit. Unser größtes Problem dürfte der Mangel an Konzentration sein, den wir manchmal erkennen lassen. Daran müssen wir arbeiten. Denn wenn wir bei der WM antreten und dort die Konzentration verlieren, können wir nicht so spielen, wie geplant. Dort würde uns schon eine Sekunde Konzentrationsverlust schaden. Aber wenn wir uns in dieser Beziehung verbessern, können wir für eine echte Überraschung sorgen."