Sundowns vor Einzug ins Halbfinale

Obwohl Mamelodi Sundowns in diesem Jahr bereits zwei Mal aus einem afrikanischen Vereinswettbewerb ausgeschieden war, könnte der südafrikanische Meister am Mittwoch dennoch als erstes Team ins Halbfinale der CAF Champions League einziehen.

Die Brasilianer, wie sie von ihren Fans genannt werden, waren eigentlich bereits in der zweiten Playoff-Runde am kongolesischen Vertreter AS Vita Club gescheitert und erlitten später im CAF Confederation Cup gegen den ghanaischen Verein Medeama das gleiche Schicksal. Doch die Disqualifikation von Vita Club nach dem Einsatz eines nicht spielberechtigten Akteurs verschaffte den Sundowns eine neue Chance. Diese packten sie bei den Hörnern und gewannen die nächsten drei Spiele in Folge, einschließlich der Auswärtspartien gegen die nordafrikanischen Spitzenklubs ES Sétif und Zamalek, fünfmaliger kontinentaler Meister.

Obgleich das Ergebnis gegen Sétif annulliert wurde, nachdem der Champion von 2014 aufgrund von Publikumsausschreitungen im Anschluss an die Partie gegen die Sundowns vom Wettbewerb ausgeschlossen wurde, liegen die Südafrikaner nun mit sechs Punkten aus ihren zwei Spielen an der Spitze der Gruppe B. Sie benötigen im Heimspiel gegen Zamalek lediglich einen Zähler, um sich ihren Platz in der Runde der letzten Vier zu sichern.

Sundowns-Coach Pitso Mosimane erklärte euphorisch, dass es seinem Team gelungen sei, den Schwung aus dem Gewinn der heimischen Meisterschaft in den kontinentalen Wettbewerb mitzunehmen. "Wir reiten auf der Dynamik aus der Liga. Wir haben nach dem, was in der Liga passiert ist, einfach einen Lauf. Wir sind einfach in diesem Whirlpool, einem wunderbaren Whirlpool. Wir machen einfach so weiter, es ist ein sehr schöner Traum, aus dem wir hoffentlich nicht aufwachen. Also, lasst uns diesen schönen Traum weiterträumen."

Der formstarke Mittelfeldspieler Tiyani Mabunda hingegen warnte seine Teamkameraden davor, allzu optimistisch zu sein. "Wir haben noch nichts erreicht", sagte er.

Zusätzliche Motivation ziehen die Sundowns aus der Tatsache, dass Star-Stürmer Keagan Dolly unerwartet doch zur Verfügung steht. Er erhielt die Erlaubnis, später zu seinen Teamkameraden der südafrikanischen U-23-Auswahl zu stoßen, die sich auf die Olympischen Spiele vorbereitet.

Zamalek hingegen wird versuchen, eine Niederlage zu vermeiden, um den Druck auf die dritte Mannschaft der Gruppe, Enyimba, aufrechtzuerhalten. Die Ägypter haben drei Punkte auf dem Konto, während der nigerianische Klub seine beiden bisherigen Spiele verloren hat. Die Aufgabe in Südafrika wird durch das Fehlen des offensiven Mittelfeldspielers Mohamed Ibrahim nicht gerade leichter, der sich in der ersten Partie gegen die Sundowns eine schwere Fußgelenkverletzung zuzog und wohl drei Monate ausfallen wird.

Al Ahly braucht ein Wunder In Gruppe A liegen Wydad Casablanca und Zesco United in aussichtsreicher Position für den Einzug ins Halbfinale. Die beiden Teams führen die Tabelle mit sieben beziehungsweise sechs Punkten an. ASEC Mimosas weist drei Zähler auf, während der Rekordchampion Al Ahly mit nur einem Punkt auf dem letzten Platz liegt und ein Fussballwunder benötigen wird, um im Rennen um einen neunten Titel zu bleiben. Die Roten Teufel aus Kairo müssen auswärts bei Wydad antreten. Im Hinspiel in Alexandria entführten die Marokkaner mit einem torlosen Unentschieden einen Punkt aus Ägypten.

Der Trainer von Al Ahly, Martin Jol, weigert sich trotz dieses Ergebnisses demonstrativ, das Rennen verloren zu geben und hat seinen Kader mit der Neuverpflichtung Marwan Mohsen verstärkt. Der Stürmer wechselte erst in dieser Woche von Ismaily, doch da er in der Champions League noch nicht zum Einsatz gekommen ist, könnte er in Marokko gleich ins kalte Wasser geworfen werden. Aber auch die Gastgeber können sich über einen Neuzugang freuen. Wydad erhielt nach langwierigen Transferverhandlungen mit Abia Warriors von der afrikanischen Konföderation die Erlaubnis, den nigerianischen Stürmer Chisom Chikatara in den Kader aufzunehmen.

Im zweiten Duell dieser Gruppe treffen das sambische Überraschungsteam Zesco United und ASEC Mimosas zum Rückspiel in der Elfenbeinküste aufeinander. Die Hinrundenpartie hatte das Team von George Lwandamina 3:1 gewonnen, das nur einen Schritt davon entfernt ist, erstmals in seiner Geschichte ins Halbfinale einzuziehen. Um nichts dem Zufall zu überlassen, absolvierten die Sambier ihre letzten Traininigseinheiten auf einem Kunstrasenplatz in der Hauptstadt Lusaka, um die Spielbedingungen in Abidjan möglichst genau nachzustellen.

Lwandamina erklärte gegenüber der Presse, dass die Begegnung in Abidjan trotz des Erfolgs vor heimischem Publikum eine schwere Aufgabe wird. "Sie werden danach streben, sich für eine Niederlage zu revanchieren, die sie als Demütigung empfunden haben. Es wird nicht leicht und wir werden hart arbeiten müssen. Es ist eine wichtige Partie für uns."