Freitag 01 April 2022, 22:00

Stimmen der Trainer und Stars zur Endrundenauslosung

  • Endrundenauslosung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ heute in Doha

  • Viele faszinierende Paarungen mit großem Staraufgebot in der Gruppenphase

  • Nachfolgend einige Stimmen von Trainern vor Ort und Spielern zu Hause

In Anwesenheit zahlreicher Gäste im Doha Exhibition and Convention Center wurde heute der Weg vorgezeichnet, den die einzelnen Teams bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ auf der Jagd nach der Trophäe zurücklegen müssen. 

Wie immer ergab die Endrundenauslosung für das bedeutendste Fussballturnier der Welt viele spannende Paarungen, und wie immer gab es Fragen und Diskussionen dazu, welche Teams das Losglück wohl auf ihrer Seite hatten.

Unter den 2000 anwesenden Gästen waren auch zahlreiche Trainer der WM-Aspiranten, während die Spieler die Veranstaltung gebannt von zu Hause aus verfolgten. Im Anschluss gab es viel zu sagen – in Form von Interviews und Tweets.

Luis Enrique (Spanien)

"Das ist eine starke Gruppe, insbesondere in Bezug auf Deutschland, aber wir sind aufgrund unserer Verdienste und unserer Arbeit in den letzten Jahren als Gruppenkopf gesetzt. Über den Rest der Gruppe weiß ich fast nichts, wenn ich ehrlich bin. Jetzt müssen wir uns die Zeit nehmen, sie eingehend zu analysieren und weiter darüber nachzudenken und darauf zu vertrauen, was uns als Team ausmacht. Wir werden unsere Spielweise nicht ändern, egal, ob wir eine WM oder ein Freundschaftsspiel bestreiten. Unser Stil ist ganz klar, und es wird sehr schwer sein, gegen uns zu spielen."

Lionel Scaloni (Argentinien)

"Wir sind gut, und ich glaube an uns. Wir können uns über das Los nicht beschweren, aber wir können auch nicht zufrieden sein. Mexiko ist ein Gegner, den wir kennen. Polen hat sich mit einem Sieg gegen Schweden qualifiziert (in der UEFA-Playoff-Runde) und Saudiarabien hat eine sehr gute Qualifikation gespielt. Es ist eine knifflige Gruppe. Aber ich sage meinen Leuten immer: 'Bleibt ruhig und genießt die WM.' Ich hoffe, dass Argentinien am Ende im Finale steht."

Kasper Hjulmand (Dänemark)

"[Die Gruppe] ist nicht gerade toll. Ich hätte Frankreich gern vermieden, weil ich ziemlich sicher bin, dass die Franzosen mit ihren unglaublichen Talenten eines der besten Teams der Welt haben. Und falls Peru die Playoff-Runde gewinnt, dann haben wir es mit einem weiteren sehr starken Team zu tun. Wenn wir weiterkommen wollen, müssen wir Tunesien schlagen."

Tite (Brasilien)

"Das ist weder die absolute Hammergruppe noch ein Selbstläufer. Alles ist gleich geblieben [im Vergleich zu Brasiliens Gruppe 2018 in Russland] – nur Costa Rica fehlt! Wir haben es mit der Schweiz und Serbien zu tun, den Teams, die Italien und Portugal aufgehalten haben. Außerdem ist da noch Kamerun, ein sehr starkes Team der afrikanischen Schule. Wir werden uns steigern müssen."

Didier Deschamps (Frankreich)

"Nach so einer Auslosung darf man nicht übermütig werden. Wir könnten über die Dänen und deren Auftritt bei der EURO sprechen, wo sie das Halbfinale erreicht haben. Außerdem stehen sie in der FIFA-Rangliste auf Platz elf. Sie gehören zu den besten Mannschaften Europas. Wir sind Weltmeister, aber [diesen Titel] haben wir vor vier Jahren geholt. Ich verspüre keinen Druck, nur Vorfreude. Natürlich bringt [unser Status als Weltmeister] höhere Erwartungen der Fans mit sich, aber ich bin trotzdem ruhig und gelassen. Da ist kein Druck – nur Vorfreude und Begeisterung für das, was diese Weltmeisterschaft bedeutet."

John Herdman (Kanada)

"Hier wird sich eine weitere Gelegenheit bieten zu zeigen, dass wir ein neues Kanada sind. Wir werden ohne Angst an die Sache herangehen, in dem Bewusstsein, dass wir schon eine Kultur des Kampfgeistes und der Entschlossenheit aufgebaut haben. Wir werden intelligent sein, aber nicht ängstlich."

Louis van Gaal (Niederlande)

"Wir wissen nichts über diese Gegner. Das gilt zumindest für mich selbst, und ich vermute, auch für unsere Analysten. Sie werden also in nächster Zeit eine Menge zu tun haben. 2014 sind wir in der härtesten Gruppe gelandet, mit Weltmeister Spanien, Chile – damals die Nummer drei in Südamerika – und dem kampfstarken Australien. Im Vergleich dazu haben wir jetzt ein machbareres Los erwischt – auch wenn wir diesmal gegen den Afrikameister antreten müssen.

Gregg Berhalter (USA)

Hansi Flick (Deutschland)

"Das ist eine spannende und interessante Gruppe für uns alle. Japan ist eine Mannschaft, die mit vielen Spielern in der Bundesliga dabei ist und daher eine hohe Qualität hat. Eigentlich wollten wir ein Freundschaftsspiel gegen Japan bestreiten, aber das ist fällt jetzt flach. Costa Rica war 2006 unser Eröffnungsspiel, wir haben also gute Erinnerungen. Alle Mannschaften haben sich entwickelt, alle Mannschaften haben etwas Besonderes und dementsprechend müssen wir sehen, dass wir uns durchsetzen."

Vahid Halilhodzic (Marokko)

"Das ist ein sehr schweres Los mit Kroatien, Belgien und dem besten Team Nordamerikas. [Bei der WM 2014] in Brasilien habe ich mit Algerien fast ein großes Kunststück gegen Deutschland vollbracht [knappe 1:2-Niederlage nach einem hart umkämpften Achtelfinale mit Verlängerung]. Also werde ich versuchen, mit Marokko dasselbe zu tun. Alles ist möglich – du musst nur daran glauben."

Murat Yakin (Schweiz)

"Das sind tolle Herausforderungen, tolle Teams, tolle Länder und tolle Spieler. Wir kennen Brasilien und Serbien von der WM 2018, und wir werden ihnen die Sache nicht leicht machen. Kamerun hat auch ein sehr interessantes Team. Ich bin zufrieden mit dem Los. Wir freuen uns auf alle drei Gegner."

Roberto Martinez (Belgien)

"Dieses Los ist aus unterschiedlichen Gründen eine echte Herausforderung, aber das sind fantastische Teams, auf die wir uns freuen können. Wir haben natürlich im Nationalteam eine Verbindung zu Marokko, und wir hatten Spieler wie Marouane (Fellaini) und Nacer (Chadli), die ihre Wurzeln in diesem Land haben. Kanada hat in der Qualifikation stark gespielt, auch dieses Spiel dürfte also gut werden. Und die Kroaten kennen wir gut – sie sind nicht umsonst [2018] Vizeweltmeister geworden."

Fernando Santos (Portugal)

"Das ist wie ein halb volles und halb leeres Glas. Wenn wir auf frühere Weltmeisterschaften zurückblicken, ist Uruguay favorisiert. Wenn wir auf die Rangliste blicken, ist Portugal favorisiert. Aber wir dürfen auch Ghana und Südkorea nicht vergessen, die starke Spieler haben. Paulo [Bento, der portugiesische Trainer der Republik Korea] hat gute Arbeit für den südkoreanischen Fussball geleistet. Ich habe großen Respekt vor ihm."

Gareth Southgate (England)

"Gegen die ersten beiden Teams [USA und IR Iran) haben wir seit einer Weile nicht mehr gespielt. Das dritte Team (Wales oder der Sieger aus Schottland – Ukraine) ist eine große Unbekannte, aber es könnte ein britisches Derby anstehen. Wir wissen, womit wir es hier zu tun bekommen! Wenn du als Gruppenkopf gesetzt bist, hast du den Vorteil, nicht auf sechs oder sieben ganz große Teams zu treffen. Aber es gibt auch einige Teams in Topf 2, die in der Rangliste weit oben stehen, insbesondere die USA. Ich kenne Gregg Berhalter ziemlich gut. Wir haben uns ein paarmal getroffen und lange Gespräche über verschiedene Dinge geführt.  Sie haben einige sehr gute Spieler und wir wissen, zu was sie als Nation in der Lage sein können."