Spitzenteams in Gruppe A vor direktem Duell

Nach ihren Auswärtssiegen am ersten Spieltag der Gruppenphase der CAF Champions League wollen Wydad Casablanca, Zamalek Kairo und Zesco United aus Ndola in Sambia auf ihren Erfolgen aufbauen und ihre Position im Rennen um den Einzug ins Halbfinale festigen. Der Gewinner der afrikanischen Champions League vertritt den Kontinent Ende des Jahres bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft in Japan.

Die Mamelodi Sundowns hatten ihre Partie beim algerischen Klub ES Setif mit 2:0 gewonnen, doch das Resultat wurde annulliert, da die Algerier nach Tumulten des Publikums aus dem Wettbewerb ausgeschlossen wurden. Somit muss der südafrikanische Meister im Heimspiel gegen den nigerianischen Klub Enyimba wieder bei Null beginnen. Die Gäste hatten ihr Auftaktspiel zu Hause mit 0:1 gegen Zamalek Kairo verloren.

Sundowns-Trainer Pito Mosimane versucht, den Druck von seinen Spielern zu nehmen, die nach dem neuerlichen Gewinn der südafrikanischen Meisterschaft bereits für die nächste Auflage der CAF Champions League qualifiziert sind. "Wir sind im nächsten Jahr wieder in der Champions League dabei und können dieses Jahr nutzen, um zu experimentieren und Spaß zu haben. Wir haben in diesem Jahr nichts zu verlieren, aber vielleicht im nächsten Jahr alles zu gewinnen. Wir sind einfach nur mit Spaß bei der Sache und im ersten Spiel konnte man ja sehen, dass kaum Druck und Stress auf den Spielern lasten."

Mosimane ist zuversichtlich, dass Nationalspieler Hlompho Kekana rechtzeitig für das Spiel wieder fit sein wird. Der Mittelfeldspieler der Bafana Bafana bestritt zwar auch das erste Spiel gegen Setif, war jedoch aufgrund von Leistenbeschwerden nicht bei 100 Prozent. "Taktisch war er sehr wichtig für uns. Hoffentlich ist er gegen Enyimba wieder ganz fit. Wir machen uns keine Gedanken um unseren Gegner und werden auf jeden Fall alles geben. Ich will nichts in die Niederlage Enyimbas gegen Zamalek auf einem sehr schlechten Platz hinein interpretieren."

Für den zweimaligen Titelträger wäre eine zweite Niederlage allerdings ein herber Rückschlag, der die Chancen auf den Verbleib im Wettbewerb enorm schmälern würde. Dass Trainer Paul Aibogun nach der Niederlage gegen Zamalek seinen Posten räumen musste, macht die Aufgabe der Gäste sicher nicht leichter. Zamalek selbst ist aufgrund der Disqualifikation von Setif spielfrei. Enyimbas neuer Trainer Samson Unuanel betonte gegenüber den Medien, noch sei nichts verloren. "Ich will mit dem Team zahlreiche Titel gewinnen, angefangen bei der nigerianischen Meisterschaft und der Champions League‚ in der wir trotz der Niederlage noch gute Chancen auf den Einzug in die nächste Runde haben."

Mfon Udoh, mit sieben Treffern bislang bester Torjäger des Wettbewerbs, erwartet ein schweres Spiel. "Wir hoffen, in unserem nächsten Spiel gegen die Mamelodi Sundowns wieder in die Spur zu finden. Wir hoffen auf einen Punkt oder sogar einen Sieg in Südafrika. Wir sind noch nicht raus aus dem Rennen. Gegen Zamalek haben wir eigentlich alles richtig gemacht und ein gutes Spiel gezeigt. Wir hatten bloß das Pech, dass der Ball einfach nicht ins Netz wollte. Jetzt geht es darum, wichtige Punkte zu holen. Alles andere ist zweitrangig."

Al Ahly muss punkten In Gruppe A muss Rekord-Titelträger Al Ahly nach der Niederlage bei Zesco United in Sambia nun unbedingt punkten. Die Roten Teufel dürfen sich freuen, denn die ägyptischen Sicherheitsbehörden haben angekündigt, dass 15.000 Fans zum Spiel gegen ASEC Mimosas ins Stadion dürfen. "Dieses Spiel ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Rückkehr der Zuschauer in die ägyptischen Stadien", sagte Geschäftsführer Sherin Shams auf der Website des Klubs.

In Casablanca will Wydad gegen den sambischen Klub Zesco United seine Tabellenführung festigen. Sollten die Schützlinge von John Toshack erneut gewinnen, wäre dies ein riesiger Schritt in Richtung Halbfinale. Zuvor hatte Wydad seinen ersten Auswärtssieg in der Geschichte der CAF Champions League gefeiert. 24 Mal hatte man bis dahin auf des Gegners Platz nicht gewonnen.

Im Vorfeld der Partie in Marokko spielte Zescos Trainer George Lwandamina die vielen Lorbeeren herunter, die sein Team nach dem Sieg gegen den ägyptischen Spitzenklub geerntet hatte. "Es gibt keinen Grund, jetzt schon euphorisch zu werden. Wenn überhaupt, müssen wir jetzt noch ernsthafter zur Sache gehen. Der Sieg gegen ein Spitzenteam wie Al Ahly hat die anderen Teams natürlich gewarnt, doch die Frage ist jetzt, können wir eine solche Leistung wiederholen? Ich muss jetzt intensiv mit dem Team arbeiten, damit wir solche Resultate auch in künftigen Spielen schaffen können", so Lwandamina.

Das Team ist nach einem 2:0-Sieg gegen die Nkana Red Devils in der sambischen Liga mit breiter Brust nach Nordafrika gereist. Spielmacher Cletus Chama, der gegen Al Ahly zwei Treffer erzielt hatte, traf in der Partie erneut, wurde später allerdings nach einem Ellenbogencheck des Feldes verwiesen.