Montag 19 Dezember 2016, 17:41

Senegal wieder obenauf

Bei der CAF Beach-Soccer-Meisterschaft erkämpften sich die Teams aus Westafrika die Vorherrschaft zurück. Im Finale am Sonntag setzte sich Senegal gegen Gastgeber Nigeria durch und gewann zum vierten Mal den kontinentalen Titel. Die Gastgeber können sich damit trösten, dass auch sie sich für die FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft Bahamas 2017 qualifiziert haben.** **

Enttäuschend endete das Turnier hingegen für die nordafrikanischen Mannschaften Ägypten und Marokko, die sich ebenfalls Hoffnungen auf eine Teilnahme an der WM im kommenden Jahr gemacht hatten. Beide scheiterten im Halbfinale und mussten sich mit dem Spiel um Platz drei begnügen, das Ägypten klar mit 4:1 gewann. FIFA.com fasst das Turnier zusammen.

Die qualifizierten Teams Nigeria hat bereits vier Mal an der FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft teilgenommen, die letzten zwei Auflagen 2013 und 2015 allerdings verpasst. Dieses Mal wollten die Super Sand Eagles beim kontinentalen Turnier wieder ganz vorn landen und die sieben weiteren Endrundenteilnehmer hinter sich lassen. Das Erreichen des Endspiels und damit die Qualifikation für die WM im kommenden Jahr auf den Bahamas war das erklärte Minimalziel. Nigerias Trainer Ejoor Adamu bekam nur wenige Tage vor Beginn des Turniers eine wertvolle Hilfe für die Vorbereitungen. Denn die Gastgeber bestritten ein Freundschaftsspiel gegen die Schweiz, einen der vier europäischen Vertreter bei der FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr. Und obwohl Nigeria dieses Spiel mit 3:8 verlor, ging das Team voller Selbstbewusstsein in die Afrikameisterschaft. Kapitän Isiaka Olawale kündigte an, er und das Team seien bereit für das Turnier. "Das ist für uns der wichtigste Wettbewerb. Unser Ziel ist die Qualifikation für die Weltmeisterschaft."

Der Turnierauftakt verlief indes nicht allzu vielversprechend: Zunächst hatte man große Mühe gegen Ägypten, das erst nach zähem Kampf knapp mit 3:2 besiegt werden konnte. Es folgte ein 4:4-Remis gegen die Elfenbeinküste, nach dem sich Nigeria erst im Neunmeterschießen durchsetzte. Damit befanden sich die Super Sand Eagles vor dem letzten Gruppenspiel gegen Ghana in einer wenig komfortablen Position. Nicht zuletzt dank einer starken Defensivleistung setzten sich die Nigerianer knapp mit 4:3 durch, wobei sie im letzten Spielabschnitt keinen Gegentreffer mehr zuließen. Im Halbfinale wartete nun Marokko. Nach einem 4:2-Sieg im letzten Gruppenspiel gegen die Elfenbeinküste zog als Gruppenzweiter auch Ägypten ins Halbfinale ein.

In Gruppe B erwischte Titelverteidiger Madagaskar, der das vorherige Turnier im eigenen Land gewonnen hatte, einen guten Start, doch dann ging den Insulanern die Kraft aus. Zum Auftakt gab es einen 9:5-Sieg gegen Libyen, doch dann folgte eine 1:3-Niederlage gegen Senegal, das sich damit für die Finalniederlage im vergangenen Jahr revanchierte. Um den Sprung in die K.o.-Runden noch zu schaffen, hätten die Madagassen ihr letztes Gruppenspiel gegen Marokko gewinnen müssen. Doch Yacine Benmamma und Nassim El Hadaoui brachten die Nordafrikaner schon früh mit zwei Toren in Führung. Als Ymelda Razafimandimby der Anschlusstreffer gelang, wurde es noch einmal spannend. Zwar versuchten beide Mannschaften noch zu weiteren Toren zu kommen, doch es blieb letztlich beim knappen 2:1, das den Marokkanern für den Einzug ins Halbfinale reichte.

Senegals Einzug ins Halbfinale verlief deutlich problemloser: Die Senegalesen waren das einzige Team, das alle drei Gruppenspiele gewann. Marokko war noch der gefährlichste Gegner, den die Löwen nur knapp mit 2:1 besiegen konnten. Beim 3:1-Sieg gegen Madagaskar zeigten sie eine deutlich stärkere Leistung und konnten mit dem guten Gefühl des bereits sicheren Halbfinaleinzugs ins letzte Gruppenspiel gegen Libyen gehen. Die Senegalesen hielten sich in dieser Partie jedoch keineswegs zurück und am Ende lautete das eindeutige Ergebnis 10:2 für die Westafrikaner. Lansana Diassy war mit drei Treffern der erfolgreichste Torschütze seiner Mannschaft.

Die Herausforderer Die beiden Halbfinalduelle zwischen Teams aus West- und Nordafrika wurden von den westafrikanischen Vertretern gewonnen. Nigeria fand gegen Marokko endlich den optimalen Spielrhythmus und siegte klar mit 6:1. Mit einer besonders starken Leistung glänzte Abu Azeez, der noch vor wenigen Monaten mit Enyimba in der CAF Champions League aktiv war. Er steuerte zwei Tore zum Erfolg bei. Im zweiten Halbfinale erwies sich Senegal als zu starker Gegner für Ägypten und siegte mit 5:2. Die Westafrikaner gingen mit vier Treffern in Führung, schalteten dann zwei Gänge zurück und ließen den Gegner wieder auf zwei Tore herankommen. Doch aus der von Ägypten erträumten spektakulären Wende wurde nichts. Babacar Fall ließ mit seinem bereits dritten Treffer in der Partie die Hoffnungen der Ägypter zerplatzen und sicherte Senegal den Einzug ins Finale.

Hier trafen die somit beiden einzigen afrikanischen Teams aufeinander, die je die Gruppenphase einer FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft überstanden haben. Auch hier trug sich Fall wieder zwei Mal in die Torschützenliste ein. Die Senegalesen konnten erst im letzten Drittel einen klaren Vorsprung herausspielen. Zu Beginn des Spielabschnitts stand es noch 4:4 unentschieden. Doch dann sorgten die Senegalesen für klare Verhältnisse und zogen auf 8:4 davon, wobei Ngalla Sylla seinen zweiten und dritten Treffer der Partie beisteuerte. Nigerias Trainer Adamu erwies sich als fairer Verlierer. "Ich kann die Leistung der Senegalesen nicht schmälern Sie haben sehr gut gespielt. Aber ich bin auch mit der Leistung meines Teams zufrieden. Meine Spieler haben ihr Bestes gegeben und wir haben uns für die Weltmeisterschaft qualifiziert."

Ägypten schloss das Turnier nach einem 4:1-Sieg gegen Marokko auf Platz drei ab. Titelverteidiger Madagaskar konnte seine Ehre mit einem 4:3-Sieg im Spiel um Platz fünf retten. Im Halbfinale der Playoff-Runde hatten sich die Madagassen mit 8:4 gegen Ghana durchgesetzt. Libyen hingegen zog sein Team nach den drei verlorenen Gruppenspielen aus dem Turnier zurück. Daher zog die Elfenbeinküste kampflos in die Playoff-Runde ein, während Ghana keine Gelegenheit mehr hatte, sein letztes Spiel zu bestreiten.

Abschlusstabelle *1. Senegal *

  1. Nigeria * *3. Ägypten

  2. Marokko

  3. Madagaskar

  4. Elfenbeinküste

  5. Ghana

  6. Libyen

* Für Bahamas 2017 qualifiziert

Wertvollster Spieler Emeka Ogbonna (Nigeria)

Bester Torhüter Al Seyni Ndiaye (Senegal)

Bester Torjäger Babacar Fall (Senegal) – 11 Tore