Mittwoch 16 September 2020, 17:51

Rehn: "FIFA COVID-19-Hilfsplan zeigt die gewünschte Wirkung"

  • Olli Rehn ist Vorsitzender der Lenkungskommission für den FIFA COVID-19-Hilfsplan

  • Über den COVID-19-Hilfsplan stellt die FIFA bis zu USD 1,5 Mrd. für die internationale Fussballfamilie bereit

  • Bislang gingen Anträge von mehr als 150 FIFA-Mitgliedsverbänden ein

Die COVID-19-Pandemie hat in der Welt des Fussballs zu enormen Problemen geführt, und die FIFA hat mit der Verabschiedung ihres COVID-19-Hilfsplans schnell gehandelt, um hier Abhilfe zu schaffen. Olli Rehn, Vorsitzender der Steuerungskommission für den FIFA COVID-19-Hilfsplan und stellvertretender Vorsitzender der FIFA-Governance-Kommission, leitet die Umsetzung des Plans, der zum Nutzen der 211 Mitgliedsverbände und sechs Konföderationen der FIFA gestartet wurde.

Heute erläuterte Rehn – der auch Gouverneur der Bank von Finnland, Mitglied des EZB-Rates und ehemaliger Vizepräsident der Europäischen Kommission ist – weitere Details des Hilfsplans, fasste zusammen, wie Zuschüsse und Darlehen bereits sinnvoll eingesetzt werden und bestätigte, dass der Plan die gewünschte Wirkung erzielt.

Über den FIFA COVID-19-Hilfsplan

"Auf dem Höhepunkt der Pandemie war der Fussball in nahezu allen 211 FIFA-Mitgliedsverbänden völlig zum Erliegen gekommen, mit Ausnahme von vier Verbänden. Das hatte natürlich dramatische Auswirkungen. Die FIFA hat sofort damit begonnen, Daten von Mitgliedsverbänden, Konföderationen und anderen Interessengruppen, darunter Klubs und Spieler, zu sammeln (um die Auswirkungen auf den globalen Fussball zu bewerten)", sagte Rehn.

"Die geschätzten Schäden durch diese Beeinträchtigung beliefen sich auf rund USD 14 Mrd.", erklärte Rehn und fügte hinzu, dass im Großen und Ganzen davon ausgegangen wurde, dass bisher etwa ein Drittel der Fussballbranche im Wert von etwa USD 40-45 Mrd. pro Jahr von der COVID-19-Krise betroffen war und dass die Auswirkungen auch weiterhin deutlich spürbar sind.

"Die FIFA reagierte schnell, zunächst gemäß der Philosophie 'Gesundheit geht vor'. Mitte März traf FIFA-Präsident Gianni Infantino mit dem Generalsekretär der Weltgesundheitsorganisation zusammen, um zu erörtern, wie der Fussball bei der Bekämpfung der aus der Pandemie resultierenden Probleme helfen könnte", fügte er hinzu. "Bald darauf begannen unsere internen Diskussionen, wie ein COVID-Hilfsprogramm eingerichtet werden könnte, in dem die finanziellen Reserven der FIFA eingesetzt werden, um den Mitgliedsverbänden, Klubs, Spielern, Angestellten und Nachwuchsakademien zu helfen."

Über Governance, Compliance und Rechenschaftspflicht

"Die Arbeit, die die FIFA in den letzten Jahren bei der Reform ihrer Führungs- und Prüfungsstrukturen geleistet hat, hat dafür gesorgt, dass sich die Organisation in einer starken finanziellen Position befindet und daher in der Lage ist, diesen Plan umzusetzen. Die FIFA leistet somit die bestmögliche finanzielle Unterstützung der Mitgliedsverbände und –konföderationen. Durch die Lenkungskommission und die Verwaltung sorgt die FIFA dafür, dass die höchsten Compliance- und Prüfungsstandards eingehalten werden", erklärte Rehn.

Die Lenkungskommission für den FIFA COVID-19-Hilfsplan besteht aus drei Mitgliedern, nämlich dem Vorsitzenden Rehn sowie Molly Rhone aus Jamaika und Muhannad Hamad aus Bahrain. Das Gremium hat somit eine globale Dimension und stellt sicher, dass im Hinblick auf den Einsatz der Gelder die erforderliche Transparenz besteht und die Rechenschaftspflichten eingehalten werden.

"Jeder einzelne Mitgliedsverband und jede Konföderation, die Mittel von der FIFA erhält, wird geprüft – und zwar zwei Mal: ein Mal von den Prüfern, die von der FIFA im Rahmen des derzeitigen Systems (der zentralen Prüfung) entsandt werden, und ein weiteres Mal von (ihren eigenen) statutarischen Prüfern", so Rehn. "Die Umsetzung des COVID-19-Hilfsplans ist ein laufender Prozess und bisher haben wir Anträge von über 150 Mitgliedsverbänden erhalten. Die Lenkungskommission arbeitet Hand in Hand mit der FIFA-Verwaltung, um die Umsetzung des Hilfsplans zu überwachen und um sicherzustellen, dass die gewünschte soziale und wirtschaftliche Wirkung zur Unterstützung des Fussballs erzielt wird."

Beispiele, wo der FIFA COVID-19-Hilfsplan bereits greift

"'In Thailand werden die Mittel verwendet, um die nationale Liga wieder in Gang zu bringen, einschließlich COVID-19-Tests. Auch die Einführung von VSA (Video-Schiedsrichterassistenten) ist im Gange", fügte Rehn hinzu. "Mexiko nutzt die FIFA- Mittel in Höhe von USD 1,5 Mio für die Frauenliga. Brasilien setzt die Mittel ein, um den Kauf von COVID-19-Tests für die Frauenliga zu unterstützen, und in Uruguay wird das Geld genutzt, um entlassene Mitarbeiter des Mitgliedsverbands wieder einzustellen, damit die Verbandsarbeit fortgesetzt werden kann. Dies sind nur einige wenige Beispiele. Der Nutzen wird auch langfristig deutlich werden, denn der Hilfsplan dient dazu, Klubs und Mitgliedsverbänden das Überstehen der aktuellen Krisensituation zu ermöglichen und mit Blick auf die Zukunft zu arbeiten."