Freitag 24 Februar 2017, 15:29

RayZiaaH: Controller in der Hand, Ball am Fuß

"RayZiaaH", der sich in gut einem Jahr zu einem der besten französischen FIFA 17-Gamer entwickelt hat, heißt mit richtigem Namen Florian Maridat. Dank seiner Qualifikation für die FIFA 17 Ultimate Team Championship, die am 20. und 21. Mai dieses Jahres in Berlin über die Bühne geht, erreichte sein Status eine neue Dimension.

Der Spieler des Monaco eSports Club sicherte sich am 4. Februar beim FUT-Regionalfinale in Paris eines der acht zu vergebenden Tickets für das Turnier in der deutschen Hauptstadt – und das trotz seiner noch fehlenden Erfahrung im Umgang mit dem dort üblichen Druck. "Das war meine erste Teilnahme an einem internationalem Event", gestand er im Gespräch mit FIFA.com. "Ich habe im Oktober 2015 angefangen, eSport zu spielen. Bis dahin hatte ich mit meinen Freunden Online gespielt. Ich war immer derjenige, der gegen alle gewann. Plötzlich wollte niemand mehr gegen mich spielen. Beim Online-Game von FIFA 16 habe ich es auf 250 Siege bei lediglich einer Niederlage gebracht…"

Doch zwischen erfolgreichen Spielen am heimischen Computer und bei Live-Turnieren liegen normalerweise Welten. Nicht so bei "RayZiaaH", der eben diese Welten mit Riesenschritten bewältigte. "Ich habe vor allem im mentalen Bereich Fortschritte gemacht", so der Franzose im Rückblick. "Ich hatte den Ruf, besonders am heimischen PC ein guter Spieler zu sein. Bei meinen ersten Live-Turnieren kamen mir dann all meine Stärken abhanden, sodass ich gegen Null tendierte. Da habe ich mir gesagt, dass ich das unbedingt ändern muss. Und schon wurden auch meine Ergebnisse wieder besser. Auf dem Weg zum Ticket für die FUT-Championship habe ich eine Erfolgsquote von 40:0 (Siege:Niederlagen) eingefahren. Ich wollte einfach beweisen, dass ich mich inzwischen auch bei Live-Events behaupten kann."

Als Neuling im eSport profitiert "RayZiaaH" dennoch von seiner langjährigen Erfahrung als Online-Gamer. "Ich habe schon mit fünf Jahren mit dem Videospielen angefangen. Begonnen habe ich mit dem ersten FIFA-Game. Und Fussball war schon immer mein bevorzugtes Spiel", sagt Florian, der auch im realen Leben gut Fussball spielt und für den sich der Ball am Fuß und der Controller in der Hand hervorragend ergänzen. "Als ich anfing, Fussball zu spielen, habe ich mir gedacht, dass ich das, was ich auf dem Platz lerne, künftig versuchen könnte, beim FIFA-Game anzuwenden und umgekehrt. Meine Erfahrung als Fussballer hilft mir bei der Taktik und der Planung des Spiels, beim Verteidigen, Angreifen und beim Überwinden der gegnerischen Abwehr ebenso wie bei der Ballkontrolle. Das FIFA-Game bietet mir einen Perspektive mit mehr Überblick, wie man ihn auf einem echten Spielfeld nicht hat."

Mit dieser Erfahrung als Fussballer im Rücken, die übrigens bei FIFA-Gamern dieser Qualität eher selten ist, verwundert es nicht, dass der 20-jähriger Flügelstürmer weder den Bedarf sieht noch die Lust dafür aufbringt, stundenlang auf der Spielkonsole zu üben. Dies umso mehr, da der Handelsstudent derzeit andere Prioritäten setzt. "Die Woche über habe ich Unterricht. Da habe ich keine große Lust zum Spielen, vor allem deshalb nicht, weil ich eine Freundin habe. Also spiele ich nur am Wochenende. Das FIFA-Game erfordert jeweils nach seinem Erscheinungsdatum viel Spielpraxis, um die einzelnen Funktionen und Änderungen zu verinnerlichen. Sobald ich alles begriffen habe, brauche ich nicht mehr groß zu spielen. Mir reicht es, wenn ich mich damit vergnügen kann. Damit gehöre ich sicher zu jenen Gamern, die mit dem Spielen am wenigsten Zeit verbringen."

Bevor er zur FIFA 17 Ultimate Team Championship im Mai nach Berlin reist, wird "RayZiaaH" vielleicht doch etwas mehr als gewöhnlich auf der Spielkonsole trainieren. Auch wenn er trotz der Bedeutung dieses Events nicht bereit scheint, an seinem bisherigen Erfolgskonzept zu rütteln. "Ich denke, dass das ein schwieriges Turnier wird, bei dem alle Teilnehmer gute Spiele abliefern werden. Vor allem wenn man bedenkt, dass das Niveau in der europäischen Szene allgemein am höchsten ist. Ich glaube, dass ich die Qualität besitze, um mich auch dort durchsetzen zu können, obgleich an einem Wettkampftag eine ganze Menge passieren kann. Die Teilnahme am FIWC ist mein Traum. Für mich ist es das Endziel", so "RayZiaaH" abschließend.