Montag 20 September 2021, 07:00

Rakhmatov: "Ich wusste, dass es passieren würde"

  • Anaskhon Rakhmatov erzielte den Treffer, der Usbekistan ins Achtelfinale brachte

  • Die Usbeken feierten am Samstag dank dieses Treffers einen Sieg über Ägypten

  • Es war der erste Sieg der Nation bei einer FIFA Futsal-WM™

Gute Vorbereitung ist alles. Um ein perfektes Tor zu schießen, muss man sich konzentrieren, den Ball fest im Blick behalten und im richtigen Moment schießen. Genau das tat Usbekistans Anaskhon Rakhmatov, als er gegen Ägypten eine Flanke von Mashrab Adilov von der linken Seite volley ins Tor schoss. Rakhmatov stand dabei 15 Meter vor dem Tor auf der anderen Seite des Spielfelds und hatte nur eines im Sinn, als der Ball auf ihn zukam: ihn ansatzlos in den Winkel des ägyptischen Tores zu jagen. Gegenüber FIFA.com erklärte der Torschütze, dass all das eine Frage der guten Vorbereitung sei. "Das Seltsame ist, dass ich wusste, dass es passieren würde", so Rakhmatov, dessen Traumtor Usbekistan ins Achtelfinale der FIFA Futsal-WM Litauen 2021™ katapultierte. "Ich war zuversichtlich, weil mir jeder vor dem Spiel gesagt hat, dass ich ein Tor schießen würde. Es war ein wunderschönes Tor, doch in erster Linie war es ein überaus wichtiges Tor. Ich dachte an meine Eltern, meine Freunde, meine Landsleute und all unsere Fans. Ich wusste, dass es uns wegen ihnen gelingen würde."

Große Motivation

Zum Zeitpunkt des Anpfiffs hätten nur wenige seinen Optimismus geteilt, denn Usbekistan lag nach zwei Niederlagen in den ersten beiden Spielen auf dem letzten Platz der Gruppe B. Doch die Usbeken waren auf die vor ihnen liegende Aufgabe vorbereitet. "Es ist nicht schwer, sich für ein Spiel wie dieses zu motivieren", sagte Rakhmatov, dessen Mannschaft zuvor gegen Guatemala und die RFU verloren hatte. "In unserem ersten Spiel haben wir den Druck gespürt, der mit einem WM-Auftaktspiel einhergeht. Im zweiten Spiel haben wir zwar schon besser gespielt, aber der Gegner war zu stark", sagte er über den Vizeweltmeister von Kolumbien 2016. "Aber in diesem dritten Spiel hatten wir nur den Sieg vor Augen. Wir hatten ja gar keine andere Wahl als zu gewinnen. Es spielt dann keine Rolle, gegen wen man spielt oder wie groß der Druck ist. für solche Spiele kann man sich am leichtesten motivieren." Rakhmatovs Volleyschuss, nachdem Ägypten den Führungstreffer von Khusniddin Nishonov ausgeglichen hatte, brachte Usbekistan nicht nur in die nächste Runde, sondern bescherte dem Land auch den ersten Sieg bei einer FIFA Futsal-Weltmeisterschaft überhaupt. "Unser großer Erfolg 2016 war, dass wir uns zum ersten Mal für die Weltmeisterschaft qualifiziert haben", sagte der 27-jährige Rakhmatov, der nicht mit nach Kolumbien gereist war, aber in der folgenden Saison von Usbekistans damaligem spanischen Trainer José Maria Mendez nominiert wurde. "Nachdem wir uns erneut qualifiziert hatten, mussten wir uns ein höheres Ziel setzen", so Rakhmatov weiter. "Bei unserer ersten Weltmeisterschaft haben wir einen Punkt geholt, und jetzt, bei unserer zweiten, haben wir unser erstes Spiel gewonnen und uns für das Achtelfinale qualifiziert. Das zeigt doch nur, dass wir aus dem ersten Turnier gelernt und uns weiterentwickelt haben. Wir mussten unseren Platz hier rechtfertigen und zeigen, dass wir in der Lage sind, dieses Mal besser abzuschneiden.

Anaskhon Rakhmatov of Uzbekistan

Planung zahlt sich aus

Die Zentralasiaten haben ihre Ziele dank ihrer akribischen Vorbereitung auf das Turnier erreicht. "Wir haben viele Freundschaftsspiele gegen die besten Mannschaften der Welt wie Spanien, Portugal und Argentinien bestritten", sagte Rakhmatov, einer von acht Spielern von Almalyk MFK. Im Nationalteam stehen nur Spieler, die in der usbekischen Liga spielen, was es dem Team ermöglichte, auch während der weltweiten Pandemie regelmäßig zusammenzukommen. "Wir sind unserem nationalen Verband dankbar für die Organisation und dafür, dass er uns die bestmöglichen Bedingungen bietet, damit wir gegen die Besten antreten können." Usbekistan wird es in der K.o.-Phase in der Tat mit den Besten zu tun bekommen, und Rakhmatov hofft, dass sie dort auf Kasachstan treffen werden, und das aus einem guten Grund. "Der Spieler, den ich im Futsal am meisten bewundere, ist Douglas. Er ist unglaublich", sagte der usbekische Verteidiger, der auch den ehemaligen brasilianischen Nationalspieler Kakà als eines seiner Idole nennt. "Es wäre ein Traum, gegen Douglas zu spielen. Jeder Spieler träumt davon, gegen seinen Helden anzutreten, und es wäre noch fantastischer, dies bei einer Weltmeisterschaft zu tun. Doch ganz egal, auf wen die Usbeken in den kommenden Tagen treffen werden, Rakhmatov und seine Kollegen werden gut vorbereitet sein.