Geht man nach Pham Hai Yens Leistungen in der Qualifikation, so dürfte sie auch bei der Endrunde des AFC Asien-Pokals der Frauen glänzen und Vietnam zum erstmaligen Erreichen einer FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ verhelfen.

Die 27-Jährige erzielte bei lediglich zwei Einsätzen nicht weniger als acht Tore und führte Vietnam damit zur Teilnahme an der Endrunde der Kontinentalmeisterschaft 2022 in Indien. Sie wurde mit drei Treffern Vorsprung vor Moon Mira aus der Republik Korea Torschützenkönig der Qualifikation.

Nun will Pham auch bei der Endrunde zum Erfolg stürmen, die zudem als Qualifikation für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien/Neuseeland 2023™ dient.

"Natürlich ist die Asienmeisterschaft der Frauen ein Test für uns", so die dynamische Stürmerin im Gespräch mit FIFA.com. Mein Ziel bei diesem Turnier ist klar: Ich will versuchen, meinem Team zu helfen, Spiele zu gewinnen, damit wir uns zum ersten Mal für die Frauen-WM qualifizieren. "

Die fünf bestplatzierten Mannschaften nehmen an der Weltmeisterschaft in Down Under teil, zwei weitere Teams ziehen in die interkontinentalen Playoffs ein. Da Australien als Gastgeber bereits automatisch qualifiziert ist, haben die in Indien vertretenen Teams noch größere Chancen.

"Ich denke, dass die Chancen für alle Teilnehmer gestiegen sind, und das schließt auch uns ein", so Pham. "Deshalb werde ich mein Bestes geben, um es mit meinem Team zu schaffen. Jede Spielerin träumt von der Teilnahme an der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft. Ich will diesen Traum unbedingt wahrmachen."

Pham wurde 1994 in Hanoi geboren und begann schon als kleines Kind mit dem Fussballspielen.

"In der Nähe des Hauses meiner Großeltern gab es einen großen Fussballplatz, auf dem ich Leute spielen sah", sagte sie. "Man konnte sehen, wie viel Spaß sie hatten. Und es war ein total cooles Gefühl, dann selbst Fussball zu spielen."

Pham war zwar sehr vom Fussball begeistert, doch sie entschied sich erst während der Südostasienspiele 2003 in Vietnam, Fussballerin zu werden. Dort zeigten die Gastgeber eine Reihe aufsehenerregender Leistungen und holten vor allem dank des vierfachen Torschützen Pham Van Quyen die Silbermedaille.

"Ich habe unser Team während des gesamten Turniers verfolgt", sagte die heutige Starspielerin. "Ich war von Van Quyen sehr beeindruckt. Ich wollte unbedingt ein so versierter Spieler werden wie er."

Und wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Getreu dieses Mottos machte die zielstrebige junge Frau in den folgenden Jahren beachtliche Fortschritte und erhielt 2011 ihren ersten Profivertrag in Hanoi. Von da an nahm Phams Karriere mit dem Hauptstadtklub Fahrt auf, und sie wurde vier Mal Torschützenkönigin der vietnamesischen Frauenliga (2015, 2018, 2019 und 2020).

Auf der internationalen Bühne hat Pham in elf Jahren 30 Tore in 44 Länderspielen erzielt. Ihr denkwürdigstes Tor war der Siegtreffer gegen Thailand im Finale der Südostasienspiele 2019. Nach 90 Minuten stand es 0:0. In der zweiten Minute der Verlängerung gelang Pham mit einem Freistoßtor der Sieg für Vietnam.

"Ich war überglücklich, dass ich das einzige Tor im Finale geschossen habe", sagte sie. "Mit diesem Tor haben wir Gold bei den Südostasienspielen gewonnen. Das war ein entscheidender Moment in meiner Karriere."

Im selben Jahr glänzte sie auch bei der AFF-Meisterschaft, wo sie mit sechs Treffern zum Titelgewinn Vietnams beitrug. Pham ist Stammspielerin im Team von Nationaltrainer Mai Duc Chung und will ihrem Land nun helfen, es zur WM 2023 nach Australien und Neuseeland zu schaffen.

"Ich habe sehr hart gearbeitet, und meine Familie und meine Trainer haben mich in all den Jahren sehr unterstützt", sagt sie. Ich verdanke ihnen einen Großteil meines Erfolgs. Und ich sollte noch mehr tun, um den Erwartungen gerecht zu werden."