Der Portugiese Paulo Bento trifft bei der WM 2022 auf sein Heimatland
Seit August 2018 ist er am Ruder von Korea Republik
Die Spielerkarriere des ehemaligen Mittelfeldspielers ist geprägt von einer anderen Auflage des Duells Portugal – Korea Republik
Die Endrundenauslosung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ war für Fussballfans auf der ganzen Welt eine emotionale Angelegenheit. Nur wenige können sich allerdings in die Gefühlslage von Paulo Bento hineinversetzen. Der Trainer von Korea Republik muss in der Gruppenphase des Turniers nämlich gegen sein Heimatland Portugal antreten.
Bento verfolgte mit, wie Korea Republik gemeinsam mit Portugal, Uruguay und Ghana in Gruppe H gelost wurde. Der Trainer erklärt im Anschluss, dass er die Partie gegen seine Landsleute ebenso professionell angehen werde wie jedes andere Spiel. Er räumt jedoch ein, dass er damit vor einer ganz anderen emotionalen Herausforderung steht.
"Gestern habe ich noch gesagt, dass mir das nicht gefallen würde. Aus sportlicher Sicht werden wir das Spiel natürlich mit der gleichen Sorgfalt angehen und vorbereiten, wie die Spiele gegen alle bisherigen Gegner und die anderen Gruppengegner", so Bento direkt nach der Auslosung im Gespräch mit der FIFA.
"Allerdings muss ich zugeben, dass die Partie in emotionaler Hinsicht bestimmt keine einfache Angelegenheit sein wird. Unabhängig davon, wie die Dinge zum Zeitpunkt unseres Aufeinandertreffens stehen, wird das gefühlsmäßig sicherlich kein einfaches Spiel für mich. Ich erlebe das zum ersten Mal, und es wird auf jeden Fall eine neue Erfahrung sein", fügt er hinzu.
Kurioserweise prägte eine andere Auflage des WM-Duells zwischen Portugal und Korea Republik die Spielerkarriere von Paulo Bento. Der ehemalige Mittelfeldspieler beendete nämlich seine Länderspielkarriere, nachdem sich die Asiaten bei der WM 2002 mit 1:0 gegen Portugal durchgesetzt und damit für das Ausscheiden der Europäer gesorgt hatten.
Korea Republik ist das zweite Nationalteam, das Bento trainiert, seit er 2014 seine Trainerlaufbahn begonnen hat. Das erste war tatsächlich Portugal, und zwar von 2010 bis 2014. Bento betreute Portugal auch bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien.
Seit August 2018 ist er nun am Ruder der Asiaten und muss gegen seine Landsleute rund um Cristiano Ronaldo um den Einzug ins Achtelfinale kämpfen. "Wir wissen, wie wertvoll Cristiano ist, aber die Seleção ist viel mehr als das", meint er.
Zumindest hat Bento im Vorfeld des Duells das vollste Verständnis des portugiesischen Nationaltrainers Fernando Santos. "Da wir aus demselben Land kommen, treten wir natürlich ungern schon vor der K.-o.-Runde gegeneinander an, aber so ist das Leben. Ich wünsche mir, dass wir beide weiterkommen", so Santos im Gespräch mit der FIFA.