Montag 25 März 2019, 15:09

Patricia Jarabo: Mit Mut und Herz gegen den Krebs

  • Jarabo, Fan von Atlético Madrid, brauchte Geldmittel, um ihre Doktorarbeit zu vollenden

  • Sie erforscht einen der gefährlichsten Gehirntumore

  • Dank der Unterstützung von anderen "Atleti"-Fans steht die Finanzierung

"Ich habe mir gerade das Spiel Getafe – Atleti angeschaut ..."

Plötzlich sieht Patricia Jarabo eine mögliche Lösung für ihr Problem. Der jungen Molekularbiologin waren die Mittel ausgegangen, um ihre Forschungsarbeit zum Glioblastom, dem häufigsten und tödlichsten Hirntumor abzuschließen.

"Das Problem mit dieser Krankheit ist", so Jarabo, "es gibt zwar ein wirksames Medikament, aber es bleibt nicht genug Zeit. Es handelt sich um einen sehr aggressiven Tumor. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Patienten ab dem Zeitpunkt der Diagnose beträgt 14 Monate. Es bleibt nicht viel Zeit, es anzuwenden, aber wenn wir ein Zeitfenster öffnen, um dieses Medikament zu verabreichen, besteht die Chance, dass diese Patienten sich erholen."

Nach zwei Jahren harter Arbeit mit "Mut und Herz" – getreu dem Motto ihres Klubs Atleti – stellten sich erste hoffnungsvolle Ergebnisse ein. Doch all die Mühen könnten umsonst gewesen sein, wenn sie nicht die Mittel auftreiben würde, um ihre Promotion zu einem Abschluss zu bringen.

Was sollte sie tun? Beim Madrider Derby gegen Getafe kam Patricia dann eine Idee. Könnte sie nicht Atleti um Hilfe bitten?

Es begann ein Wettlauf gegen die Uhr. Sie sandte ihre Anfrage mit einem Video und ihrem Lebenslauf an die Stiftung des Klubs und beschloss, darüber hinaus an die Tür der Unión de Peñas zu klopfen, der Vereinigung der organisierten Fans von Atlético. "Bei der Fanvereinigung haben alle sofort gesagt: 'Wir sind dabei'." Patricia veröffentlichte das Video in deren sozialen Netzwerken, und die Medien begannen, darüber zu berichten.

"Ich war von Anfang an nicht einen Moment allein. Gerade als ich dachte, dass es keine weiteren Türen mehr gibt, an die ich klopfen könnte, sagten sie alle: 'Mach dir keine Sorgen, wir werden das Ganze am Laufen halten.' Die Slogans von Atleti sind keine leeren Worte: 'Verliere nie den Glauben, du wirst niemals alleine gehen …' Ich war nie allein. Und am Ende musste ich den Glauben nicht verlieren und es hat alles geklappt." Jarabo lächelt.

Die Stiftung von Atlético Madrid interessierte sich für ihren Fall, konnte das Projekt jedoch aufgrund eines Fristenproblems nicht finanzieren. Jarabo hätte viele Monate auf die Entscheidung warten müssen und nicht die Gewissheit gehabt, dass sie am Ende wirklich positiv ausfallen würde. Und sie hatte keine Zeit zu verlieren. Doch auch nach diesem negativen Bescheid legte sie die Hände nicht in den Schoß. "Du darfst nicht gleich aufgeben, wenn es nicht läuft. Du musst weiterhin mit viel Einsatz dabei bleiben", versichert sie.

Und dann tauchte doch noch die gute Fee auf, und zwar in Gestalt von José María Núñez, CEO von Khalifa Capital, einer Investmentgruppe, die Unión de Peñas sponsert und sich entschloss, das Forschungsprojekt der Atleti-Anhängerin zu unterstützen. "Alles ging im Vergleich zur Wissenschaft sehr schnell. Diese Geschwindigkeit war wirklich ungewohnt!"

Insgesamt waren zwischen Jarabos erstem Versuch und der Unterzeichnung des neuen Vertrages nicht einmal drei Monate vergangen. Sie schrieb danach in den sozialen Netzwerken: "Träume werden wahr. Ich habe es versucht, und auf meinem Weg wunderbare Leute getroffen, die mir geholfen haben." Nun kann die erklärte Bewunderin von Fernando Torres und dem Team von Cholo Simeone weiterhin mit "Mut und Herz" gegen den Krebs kämpfen.