Dienstag 15 März 2022, 08:00

Ozeaniens Elite kann endlich Katar ins Visier nehmen

  • Die wegen COVID verlegte OFC-Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ beginnt am Donnerstag

  • Das Turnier in Katar entscheidet über den Einzug in die interkontinentalen Playoffs

  • Neuseeland gilt als Favorit, doch die Abstände an der Spitze waren vor Ausbruch der Pandemie kleiner geworden

'Gut Ding will Weile haben', heißt ein bekanntes Sprichwort. Doch für Ozeaniens Spitzenspieler war das lange Warten auf die WM-Qualifikation die ultimative Übung in Geduld.

Während sich die Qualifikationsturniere in den anderen Konföderationen nach Monaten und Jahren mit einigen Drehungen und Wendungen nun dem Ende zuneigen, beginnt für die acht OFC-Hoffnungsträger der Weg nach Katar erst jetzt.

Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und die daraus resultierenden Reisebeschränkungen in der Region haben auch den Fussball in diesem riesigen, aber dünn besiedelten Teil der Welt stark beeinträchtigt.

Da internationale Wettbewerbe in Ozeanien seit 2019 nicht mehr stattfinden konnten, werden die OFC-Nationen in Katar – dem Austragungsort der diesjährigen WM-Endrunde – in einem kompakten Qualifikationsturnier antreten.

Das Turnierformat

Das OFC-Qualifikationsturnier mit acht Mannschaften besteht aus einer Gruppenphase, Halbfinale und Finale.

Die Gruppen

Gruppe A Salomon-Inseln Tahiti Vanuatu Cook-Inseln

Gruppe B Neuseeland Neukaledonien Fidschi Papua-Neuguinea

Der Preis

Das siegreiche Team vertritt Ozeanien in den interkontinentalen Playoff-Spielen im Juni 2022. Die Begegnung mit dem viertplatzierten Team der CONCACAF-Zone entscheidet darüber, wer von beiden an der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ teilnimmt.

Die Termine

Die ersten Spiele finden am 17. März im Grand Hamad Stadium in Doha statt. Das Finale wird 13 Tage später am gleichen Ort ausgetragen.

Die Favoriten

Neuseeland hat sich in allen drei WM-Qualifikationen seit Australiens Wechsel in die AFC durchgesetzt und ist auch dieses Mal wieder das Team, das es zu schlagen gilt. Die All Whites sind nicht umsonst das bestplatzierte Team Ozeaniens und starten in starker Form in dieses Turnier, nachdem sie das Jahr 2021 mit drei Siegen in Folge in Freundschaftsspielen beendet haben. Trainer Danny Hay hat einen Kader mit vielen bekannten Namen zusammengestellt, darunter das erfahrene Trio Chris Wood, Kosta Barbarouses und Tommy Smith, aber auch junge Akteure wie Ben Old und Ben Waine von Wellington Phoenix. Obwohl die beiden Youngster zum ersten Mal im Kader der A-Nationalmannschaft stehen, bezeichnete Hay sie als "ernstzunehmende Fussballer" und deutete an, dass beide in Doha eine Rolle spielen könnten.

Auch die Salomon-Inseln haben echte Ambitionen, das Turnier zu gewinnen, und reisen gut vorbereitet und mit einer, durch einige gute Freundschaftsspiele gestärkten, Moral an. Ihr spanischer Trainer Felipe Vega-Arango hat in seinen Kader mit Micah Lea'alafa, Raphael Le'ai und Alvin Hou Spieler nominiert, die alle bei der FIFA Futsal-WM Litauen 2021 für die Kurukuru gespielt haben.

Fidschi ist eine weitere Mannschaft, die zu beeindruckenden Leistungen fähig ist. Während der mittlerweile 34-jährige Roy Krishna das Team wieder anführt, war es der weniger bekannte 25‑jährige Offensivstar Sairusi Nalaubu, der in der vergangenen Woche in Katar beeindruckte und beim 3:0-Sieg in einem Freundschaftsspiel gegen Vanuatu einen Hattrick erzielte.

Fidschis Roy Krishna schießt aufs Tor

Die Zitate

"Im vergangenen Jahr haben wir gezeigt, was wir als Mannschaft leisten können. Jetzt müssen wir alles, worüber wir gesprochen haben, in die Praxis umsetzen, wenn wir um die Rückkehr zur Weltmeisterschaft kämpfen." Danny Hay (Trainer, Neuseeland)

"Unsere Spieler wissen und können anderen Spielern zeigen, welches Niveau sie in Bezug auf Intensität, Konzentration und Disziplin erreichen müssen, um gute Ergebnisse zu erzielen." Sam Garcia (Trainer, Tahiti)

"Wir haben keine Angst vor Neuseeland. Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass die Mannschaft in Katar gute Leistungen zeigen wird. Der Kader hat eine erstaunliche Ausdauer bewiesen, und die Fähigkeit der Spieler, das Gelernte zu verinnerlichen, lässt auf einen Erfolg hoffen." Marcos Gusmao (Trainer, Papua-Neuguinea)