Mittwoch 10 November 2021, 08:00

Omans Superjoker Issam Al Sabhi

  • Issam Al Sabhi wurde durch sein Tor gegen Japan zum Helden der Nation

  • Der Stürmer hofft, es mit Oman zur FIFA Fussball-WM Katar 2022™ zu schaffen

  • Er spricht unter anderem über den seine späte Berufung ins Nationalteam

Ende 2017 packte der danals 20-jährige Issam Al Sabhi seine Koffer, um die omanische Nationalmannschaft auf ihrer Reise zum Gulf Cup in Kuwait zu begleiten. Allerdings war Al Sabhi damals weder Nationalspieler seines Landes, noch ein Mitglied der offiziellen omanischen Delegation. Er gehörte vielmehr zu einer Gruppe enthusiastischer Fans, die Oman bei dem Turnier anfeuerten, wo Oman letztlich durch einen Finalsieg gegen die Vereinigten Arabischen Emirate zum zweiten Mal den Titel gewann.

Damals durchlief Al Sabhi noch die Nachwuchsteams seines Klubs Al Shabab. Der Sprung in die U-23-Auswahl seines Landes gelang ihm erst später. Einige Zeit später danach wurde er dann auch in die A-Nationalmannschaft berufen, für die er im Oktober 2019 gegen Katar in der zweiten Runde der Asien-Qualifikation für die FIFA Fussball-WM Katar 2022™ als Einwechselspieler debütierte.

Omans Trainer Branko Ivankovic setzte den 1,83 Meter großen Stürmer auch in den folgenden Spielen als Einwechselspieler ein, so auch im Auftaktspiel seiner Mannschaft gegen Japan in der letzten Runde der Qualifikation für Katar 2022.

Beim Stand von 0:0 wurde Al Sabhi in der 84. Minute für Zaher Al-Aghbari eingewechselt. Vier Minuten später erzielte er sein erstes Länderspieltor und führte Oman zu einem historischen Sieg gegen die Samurai Blue auf japanischem Boden.

Issam Abdallah Al Sabhi of Oman scores his side's first goal

Auf die Frage nach seinen Erinnerungen an dieses Spiel in Gruppe B sagte Al Sabhi gegenüber FIFA.com: "Dieses Spiel ist in die Geschichte eingegangen, sowohl für mich persönlich als auch für die Nationalmannschaft. Die drei Punkte auswärts in Japan zu holen, war natürlich ein fantastischer Start in diese Qualifikationsrunde.

Es dürfte wohl immer eines der besten Spiele meiner Karriere bleiben, weil es für mich und den omanischen Fussball so wichtig war. Wir haben unseren ersten Sieg gegen Japan überhaupt errungen, und das auch noch auf japanischem Boden. Mein Tor war das erste für unser Land in der letzten Qualifikationsrunde und es war zudem ja auch mein allererstes Länderspieltor", fügte er hinzu.

Große Ambitionen und gesundes Selbstvertrauen

Nach diesem Traumstart gegen Japan musste Oman allerdings zwei Niederlagen gegen Saudiarabien und Australien hinnehmen, wobei Al Sabhi beide Male von der Bank kam (für 23 bzw. 24 Minuten). Gegen Vietnam stand er schließlich in der Startelf und erzielte beim 3:1-Sieg sein zweites Tor in der WM-Qualifikation.

Dem 24-Jährigen scheint es egal zu sein, ob er in der Startelf steht oder von der Bank kommt, wie er sagt: "Jeder Stürmer will Tore schießen, und das gilt auch für mich, unabhängig davon, wie viel Spielzeit ich bekomme oder wer unser Gegner ist. Das ist es, was von mir auf dem Spielfeld erwartet wird."

Auf die Frage nach dem Vertrauen, das ihm Trainer Ivankovic entgegenbringt, antwortete er: "Ich habe meine internationale Karriere erst spät begonnen, aber das war wahrscheinlich gut so, denn es hat mir den Kampfgeist und die Leidenschaft eingeimpft, etwas zu erreichen und mit Herausforderungen umgehen zu können.

Das Vertrauen des Trainers in mich war von Anfang an deutlich. Er hat mich in den meisten Spielen eingesetzt und ist sozusagen mein größter Fan. Er ist einer der Hauptgründe dafür, dass ich so gut gespielt habe, denn ich habe viel von ihm gelernt. Was ich jetzt bin, habe ich ihm zu verdanken", fügte der Stürmer von Al-Suwaiq hinzu.

Oman's Issam Al Sabhi celebrates

Zwei wichtige Prüfungen

Als Dritter der Gruppe B trifft Oman am fünften Spieltag in Sharjah (Vereinigte Arabische Emirate) auf die VR China, bevor es fünf Tage später zu Hause gegen Japan geht.

Al Sabhi ist der Meinung, dass die Mannschaft unbedingt drei Punkte gegen die Chinesen holen muss, bevor sie an die Begegnung mit Japan denkt, das punktgleich mit Oman ist (je 6 Punkte, wobei Oman mehr Tore erzielt hat). "Wenn wir in der Qualifikation wirklich weit kommen wollen, müssen wir unser nächstes Spiel gegen China gewinnen", sagte er uns.

"Wir konzentrieren uns jetzt voll und ganz auf das Spiel gegen China am Donnerstag. Wir werden ein Spiel nach dem anderen angehen und uns später Gedanken über das Japan-Spiel machen. Wir liegen mit sechs Punkten gleichauf mit Japan auf dem dritten Platz und haben somit immer noch gute Chancen, es zur Weltmeisterschaft zu schaffen. Natürlich werden wir alles tun, um unseren Traum wahr zu machen", sagte er abschließend.

Kann Al Sabhi nach seiner enormen Wandlung vom Fan zum Nationalspieler seinen bemerkenswerten Weg fortsetzen und Oman zur ersten Teilnahme an einer Weltmeisterschaft führen?