Donnerstag 18 Oktober 2018, 01:22

Telma Pereira: Gold für eine echte Futsal-Liebhaberin

  • Spielführerin Portugals und Olympiasiegerin

  • Vier Tore und sieben Vorlagen auf dem Weg zum Gold

  • Pereira: "Wir haben Geschichte geschrieben!"

Telma Pereira greift nach ihrer Medaille, als sie auf dem Podium steht und der größte Moment für einen Olympioniken ansteht: Das Abspielen der Nationalhymne beim Hissen der Flaggen.

Ihre, die portugiesische, ragt am höchsten in den Himmel, nachdem sie mit ihrem Team Japan im Finale besiegt und sich beim Olympischen Jugendfutsalturnier Buenos Aires 2018 die Goldmedaille gesichert hat. Pereira schaut jedoch nicht auf die Flagge, sondern schließt die Augen.

"Das war nicht geplant, sondern ganz spontan. Ich wollte diesen Augenblick mit ganzem Herzen genießen", so die Spielführerin Portugals nach der Siegerehrung im Gespräch mit FIFA.com.

Die Spielerin mit der Trikotnummer zehn lässt die Medaille nicht mehr los und kann gar nicht mehr aufhören zu lächeln. "Es ist unglaublich zu begreifen, dass du etwas erreicht hast, auf das du so lange hingearbeitet hast. Das waren drei Jahre mit dieser Mannschaft, und ich bin wirklich glücklich. Das ist etwas ganz Großes!"

Damit hat sie zweifellos recht. "Futsal ist zum ersten Mal olympische Sportart, und wir haben das Frauenturnier gewonnen. Wir haben Geschichte geschrieben!", so Pereira begeistert. Ende des Monats feiert sie ihren 18. Geburtstag.

Portugal sicherte sich die Goldmedaille in einem Finale, das aufgrund des Ergebnisses von 4:1 einfacher erschien als es wirklich war. "Dieses hohe Ergebnis haben wir ihr zu verdanken. Sie ist einfach unglaublich", sagt sie siegestrunken zu ihrer Teamkameradin Fifó, die alle vier Treffer erzielt hat und auch etwas zum Gespräch beisteuert.

"Aber auch alle anderen haben ihren Beitrag geleistet. Und wir haben alle verteidigt, als Japan wie erwartet Druck gemacht hat. Um zu gewinnen, musst du dich verteidigen können, und das haben wir heute gut gemacht."

Gegen Ende der Partie hatte Pereira sich an einem Scherenschlag versucht, als der Ball sehr hoch hereinkam. Dieser Technik bedient sich Ricardinho häufig, das größte Aushängeschild des portugiesischen Futsals.

"Er ist für mich der beste Spieler der Welt, und ich bewundere ihn. Aber angefangen habe ich wegen meines Vaters. Er hat Fussball gespielt, und in meiner Stadt gab es keinen Frauenfussball. Also habe ich mich für Futsal entschieden. Ich war etwa vier Jahre alt und habe mich gleich in das Spiel verliebt."

Sie wurde beim Klub GCR Nun`Alvares ausgebildet und schaffte vor drei Jahren den Sprung in die Nationalmannschaft, in der damals bereits dieselben Spielerinnen vertreten waren, die heute die Goldmedaille gewonnen haben.

"Ich werde weiter arbeiten, um mich zu entwickeln und eines Tages davon leben zu können. Ich liebe den Futsal, das habe ich heute wieder bewiesen."