Montag 15 Oktober 2018, 22:01

Fifó – Portugals Torfabrik mit Altersrekord

  • Jüngste Spielerin, die je in einer portugiesischen A-Nationalmannschaft gespielt hat

  • Mit 17 Toren beste Torschützin des Olympischen Jugendfutsalturniers

  • Fifó: "Ich mag den Charakter des Futsals"

Ana Sofia Simões Gonçalves, genannt Fifó, hat unter jedem Arm einen Ball – als sei das die natürlichste Sache der Welt. Gerade hat sie im Halbfinale des Olympischen Jugendfutsalturniers Buenos Aires 2018 sechs Treffer gegen Bolivien erzielt, einen davon mit einem gekonnten Hackenschuss. Ihre Körpersprache spricht Bände: Das Talent zum Toreschießen wurde ihr bereits in die Wiege gelegt.

"Ich habe sehr früh mit dem Futsalspielen angefangen. Mein Vater und mein Bruder haben immer Fussball gespielt, aber ich habe mich für diese Variante entschieden, weil sie intensiver ist. Das gefällt mir am besten daran. Ich mag den Charakter des Futsals", erklärt sie im Gespräch mit FIFA.com, nachdem sie mit Portugal ins Finale des olympischen Jugendfutsalturniers eingezogen ist.

Die 1,72 m große Angreiferin ist ein Riesentalent und zählt zu den absoluten Stars des Turniers. Außerdem hat sie in Portugal bereits einen Rekord aufgestellt, den zuvor Cristiano Ronaldo und Ricardinho innehatten: Niemand im Futsal oder Fussball war bei seinem Debüt in der A-Nationalmannschaft so jung wie sie. Bei ihrem ersten Einsatz war sie gerade einmal 16 Jahre alt.

Heute, mit 18, hat sie im A-Team ihres Landes bereits 20 Tore in 17 Spielen auf dem Konto. Hier in Buenos Aires ist sie mit derzeit 17 Treffern beste Torschützin des Turniers.

Brillant im Abschluss, begeistert von Olympia "Ich bin sehr stolz darauf, das portugiesische Trikot tragen zu dürfen. Für mich gibt es nichts Wichtigeres, und ich versuche, meine Sache so gut wie möglich zu machen. Für mich ist jede Partie etwas Besonderes, ob es nun ein Gruppenspiel ist oder ein Halbfinale."

Ihre Bilanz bei Benfica Lissabon ist mindestens ebenso beeindruckend. Mit der ersten Mannschaft des Klubs hat sie bereits sieben Trophäen gewonnen, darunter zwei Landesmeistertitel.

Javier Lozano, der als Trainer der spanischen Männerauswahl zweimal Weltmeister wurde und der Technischen Studien-Gruppe der FIFA (TSG) angehört, findet nur lobende Worte: "Sie ist eine hervorragende Angreiferin, aber wirklich herausragend ist sie beim Treffen von Entscheidungen."

Für Fifó, wie sie von ihrer Familie schon als Kind genannt wurde, ist das Erlebnis in Buenos Aires einfach "unglaublich". "Ich liebe die Menschen hier, ihre Gastfreundschaft. Das ist wirklich top! Außerdem ist es schön, hier mit anderen Sportlern zusammenzukommen und Zeit für den Erfahrungsaustausch mit ihnen zu haben."

Für sie und ihre Teamkameradinnen fehlt nur noch der letzte Schritt zur Verwirklichung des großen Traums. Die meisten hatten wohl mit einer Neuauflage des iberischen Klassikers gegen Spanien gerechnet, doch nun kämpft Portugal gegen Japan um die Goldmedaille. "Das ist eine sehr gute Mannschaft, aber wir sind hoch konzentriert und überzeugt davon, dass wir die Goldmedaille gewinnen können."