Noch zwei Plätze in der Finalrunde zu vergeben

In der CONCACAF-Zone steht der letzte Spieltag in der Vorschlussrunde auf dem Weg zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ vor der Tür. Für die abschließende, Hexagonal genannte Sechsergruppe sind nur noch zwei Startplätze zu vergeben. Mexiko, Costa Rica, Panama sowie Trinidad und Tobago sind bereits für die letzte Runde qualifiziert.

Die größten Chancen auf das Weiterkommen haben die USA und Honduras. Doch für beide ist der Sprung ins Hexagonal noch nicht ganz in trockenen Tüchern. FIFA.com blickt voraus auf eine womöglich heiße Qualifikationsnacht in der Nord-, Mittelamerika- und Karibik-Zone.

Das Topspiel*USA – Trinidad und Tobago*

Die USA empfangen in Jacksonville (Florida) die bereits qualifizierten Soca Warriors und hoffen, dass die Worte von Geoff Cameron Wirklichkeit werden: "Wir wollen diese Gruppe gewinnen und das geht nur, wenn wir die Spiele gewinnen", so der U.S.-Innenverteidiger. Die Amerikaner überzeugten zuletzt beim lockeren 6:0-Auswärtserfolg beim Schlusslicht der Gruppe C, St. Vincent/Grenadinen. Trinidad und Tobago wird da schon eine weitaus größere Hürde für die U.S.-Boys darstellen. "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir die USA schlagen und als Gruppenerster weiterkommen werden", so Flügelflitzer Kevin Molino, der unweit des Spielortes für Orlando City in der MLS aktiv ist.

Auf dem Weg ins Hexagonal hatten die Schützlinge von Jürgen Klinsmann bisher einige Stolpersteine zu überwinden. Während es in Port of Spain gegen Trinidad und Tobago wenigstens zu einem Remis reichte, ging die Partie in Guatemala verloren. Sollten die Amerikaner (10 Punkte) ihre letzte Begegnung nun auch verlieren und Guatemala (7 Punkte) gegen das abwehrschwache St. Vincent/Grenadinen mit ausreichend Toren gewinnen, könnten die USA tatsächlich zum ersten Mal seit 1986 wieder eine WM-Endrunde verpassen. Gewinnen sie ihre letzte Partie hingegen, qualifizieren sie sich als Gruppenerster für das Hexagonal. Mit einem Remis sind sie als Gruppenzweiter ebenfalls eine Runde weiter. Einzig bei einer klaren Niederlage und einem gleichzeitigen hohen Sieg von Verfolger Guatemala gegen St. Vincent/Grenadinen könnten die USA noch abgefangen werden.

Die anderen SpieleAuch in Gruppe A ist die Entscheidung noch nicht endgültig gefallen. Kanada versäumte es letzten Freitag gegen Honduras, sich eine bessere Ausgangsposition zu verschaffen. Der aktuelle Tabellendritte muss am Dienstag nun einen hohen Heimsieg über El Salvador landen und darauf hoffen, dass Honduras gegen die bereits qualifizierten Mexikaner im Azteken-Stadion nicht punktet. Die Honduraner könnten sich eventuell sogar eine knappe Niederlage erlauben, falls es den Canucks nicht gelingt, ihre um fünf Tore schlechtere Tordifferenz aufzuholen.

Während es in den Gruppen A und C also noch um etwas geht, ähnelt das Rennen in Gruppe Beher einem gemütlichen Abendspaziergang. Die bereits für die nächste Runde qualifizierten Teams aus Costa Rica (13 Punkte) und Panama (10 Punkte) treffen in San Jose im Spiel um den ersten Platz aufeinander. In der anderen Begegnung in Kingston zwischen Jamaika und Haiti geht es nur noch um die Ehre.

Der Spieler im Fokus*Carlos Ruiz (GUA) Mit seinen 36 Jahren ist Carlos Ruiz zwar nicht mehr der Schnellste, aber der ehemalige Akteur von LA Galaxy weiß noch immer, wie man den Ball im gegnerischen Tor versenkt. Vergangenen Freitag schnürte er beim 2:2 gegen Trinidad und Tobago einen Doppelpack und hielt damit die Hoffnungen seines Landes auf ein Weiterkommen am Leben. Mit seinen Treffern Nummer 62 und 63 im Dress der Chapines* untermauerte er nicht nur seinen Status als Rekord-Torschütze Guatemalas, der wohl für die Ewigkeit Bestand haben wird, sondern stieg gleichzeitig zum treffsichersten aktuellen Nationalspieler überhaupt auf, noch vor Lionel Messi und Cristiano Ronaldo auf. Da Guatemala am Dienstag im Spiel gegen St. Vincent/Grenadinen (bereits 25 Gegentreffer) auf viele eigene Treffer angewiesen ist, dürfte das Torkonto von Ruiz weiter anwachsen.

Hätten Sie's gewusst?Trinidad und Tobago hat mit den USA noch eine Rechnung offen. Am 19. November 1989 reiste die U.S.-Nationalmannschaft als Außenseiter zum Qualifikationsspiel nach Port of Spain. Die Soca Warriors benötigten damals lediglich ein Unentschieden, um sich erstmals für eine WM-Endrunde zu qualifizieren. Weder die Fans im Stadion noch die Stars auf dem Feld, darunter der junge Dwight Yorke und Russel Latapy, zweifelten am Erfolg ihrer Mannschaft. Als dann jedoch Paul Caligiuri aus großer Entfernung mit einem fulminanten Volley den entscheidenden Treffer für die USA markierte, zerbrachen die Hoffnungen und Träume der Gastgeber in tausend Stücke. Dieses Tor, das in den USA als "Schuss, der um die ganze Welt gehört wurde" Legendenstatus besitzt, brachte die Amerikaner zu ihrer ersten WM-Endrunde seit 40 Jahren. In Trinidad und Tobago sitzt der Schmerz des dramatischen Ausscheidens hingegen heute noch tief. Am Dienstag hat die Mannschaft nun Gelegenheit, sich ihrerseits zu revanchieren und den USA auf dem Weg zur Weltmeisterschaft 2018 gehörig in die Parade zu fahren, wie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich dieses Szenario auch sein mag.

Zitat"Das Trikot mit der Nummer 10 hat eine besondere Bedeutung. Fragen Sie ihn, wie es sich anfühlt, diese prestigeträchtige Nummer auf dem Rücken zu tragen." U.S.-Coach Jürgen Klinsmann gab dem gerade einmal 17 Jahre alten Christian Pulisic die mythische Nummer 10. Dieser zeigte sich davon beflügelt und erzielte beim jüngsten Sieg der Amerikaner in der WM-Qualifikation zwei Treffer.

Die Begegnungen (Vierte Runde, sechster Spieltag)*Dienstag, 6. *September

Gruppe AKanada – El Salvador Mexiko – Honduras

Gruppe BCosta Rica – Panama Jamaika – Haiti

Gruppe CGuatemala – St. Vincent/Grenadinen USA – Trinidad und Tobago