Dienstag 22 August 2017, 10:26

Londons Fussballgeschichte: Kapitäne aus der Hauptstadt

  • London ist Geburtsort einiger unvergesslicher England-Kapitäne

  • David Beckham ist der Londoner mit den meisten Länderspieleinsätzen

  • Johnny Haynes ist der erste aus London stammende England-Kapitän bei einer WM

In London werden sich am Montag, 23. Oktober, anlässlich der The Best FIFA Football Awards™ die Stars der Fussballwelt ein Stelldichein geben. Eine so geschichtsträchtige Fussballstadt ist sicherlich der passende Ort, um die großen Aushängeschilder des Weltfussballs gebührend zu feiern. FIFA.com stellt Ihnen unvergessliche Kapitäne der englischen Nationalmannschaft vor, die aus der Landeshauptstadt stammen.

Norman Bailey (19 Länderspieleinsätze, 1 Tor: 1878-1887) Ein paar Spieler können mit einiger Wahrscheinlichkeit Anspruch darauf erheben, die ersten aus London stammenden Kapitäne der englischen Nationalmannschaft zu sein, darunter der Torhüter Alec Morten (1873) sowie der Stürmer Hubert Heron (1876). Doch Norman Bailey ist wohl die herausragende Gestalt unter denen, die England in diesen frühen Tagen des Spiels angeführt haben.

Bailey, von Beruf Rechtsanwalt in einer Ära, in der alle Fussballer Amateure waren, kam 1857 in Streatham zur Welt und führte die englische Auswahl im Alter von 23 Jahren zum ersten Mal als Kapitän aufs Feld. Damals musste er sich mit seinem Team mit 1:6 gegen Schottland geschlagen geben. Während seiner restlichen Kapitänslaufbahn war der stämmige Außenläufer allerdings erfolgreicher. Er verlor in der British Championship lediglich zwei Spiele und fungierte in 15 seiner insgesamt 19 Länderspiele als Mannschaftskapitän der Three Lions.

Gilbert Oswald Smith (20 Länderspieleinsätze, 11 Tore: 1893-1901)** **Smith ist einer der ersten großen Mittelstürmer und war nicht nur ausgesprochen torgefährlich, sondern auch ein guter Vorlagengeber. Er stammte aus Croydon und fungierte mindestens 13 Mal als englischer Teamkapitän (die offiziellen Aufzeichnungen sind widersprüchlich). Der Höhepunkt seiner Kapitänslaufbahn war jedoch zweifellos die Partie gegen Irland im Jahr 1899 im Roker Park, in der er sage und schreibe vier Treffer zum 13:2-Kantersieg gegen den großen Rivalen beisteuerte.

Smith, von Beruf Schullehrer, war außerdem ein beachtlicher Cricket-Spieler und zeichnete sich in den Teams von Surrey und der Universität Oxford aus.

Johnny Haynes (56 Länderspiele, 18 Tore: 1954-1962)** *Nur sehr wenige Londoner haben England bei einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ als Kapitän aufs Feld geführt. Der erste aus diesem erlesenen Kreis war Johnny Haynes, gebürtig aus Kentish Town. Der Maestro*, wie er aufgrund seines überragenden Passspiels und seiner ausgefeilten Technik auch genannt wurde, fungierte insgesamt 22 Mal als englischer Mannschaftskapitän, unter anderem auch bei vier Spielen der WM 1962 in Chile.

Den letzten Auftritt bei den Three Lions hatte der Halbstürmer im Viertelfinale der WM 1962 gegen den späteren Turniersieger Brasilien. Pelé, der die Partie an der Seitenlinie verfolgte, beschrieb Haynes als den "besten Passgeber, den ich je gesehen habe".

Stuart Pearce (78 Länderspieleinsätze, 5 Tore: 1987-1999)** **Der robuste Verteidiger Stuart Pearce, gebürtig aus Hammersmith, ist unverbrüchlich mit einigen legendären Momenten des englischen Fussballs der 1990er Jahre verbunden. Im Halbfinale der WM 1990 vergab er im Elfmeterschießen gegen die Bundesrepublik Deutschland einen Elfer, leistete jedoch Wiedergutmachung, als er bei der UEFA EURO 1996 in den beiden Elfmeterschießen gegen Spanien und Deutschland sicher verwandelte.

Er führte England bei zehn Gelegenheiten als Teamkapitän aufs Feld und zählt noch immer zu den ältesten Feldspielern in dieser Rolle. Er war 35 Jahre alt, als er 1997 in einem Freundschaftsspiel gegen Südafrika mit der Kapitänsbinde auflief.

It's 14 years ago today since David Beckham scored THAT free-kick against Greece. Any excuse to watch it again...https://t.co/C9OC4SjU4V — England (@England) 6. Oktober 2015

David Beckham (115 Länderspiele, 17 Tore: 1996-2009)** *David Beckham wurde zwar in der Talentschmiede von Manchester United ausgebildet, hat jedoch in Leytonstone in der englischen Hauptstadt das Licht der Welt erblickt und ist nach wie vor der Londoner mit den meisten Länderspieleinsätzen. Nur drei Spieler (Bryan Robson, Billy Wright und Bobby Moore) sind häufiger als Spielführer für die Three Lions* zum Einsatz gekommen als Beckham, der auf 59 Spiele mit der Kapitänsbinde zurückblicken kann. Kein einziger von ihnen hat die Binde häufiger bei WM-Spielen getragen als er (mit zehn Partien gleichauf mit Bobby Moore).

Tatsächlich stehen zwei der schönsten Momente Beckhams als England-Skipper direkt mit der WM in Verbindung. Sein magischer Auftritt und hervorragender Freistoß im WM-Qualifikationsspiel gegen Griechenland, mit dem er mit seinem Team die Qualifikation für die WM 2002 in Korea/Japan perfekt machte, haben einen festen Platz im kollektiven Bewusstsein des englischen Fussballs. Gleiches gilt für den verwandelten Elfmeter gegen Argentinien bei der WM-Endrunde 2002, der den Sieg seines Teams besiegelte. Letzterer hatte eine versöhnliche Wirkung, nachdem er im Achtelfinale der WM 1998 in Frankreich gegen denselben Gegner eine Rote Karte kassiert hatte.