Sonntag 03 Juli 2022, 03:00

Lancierung von "Football for Schools" in Paraguay

  • In der ersten Etappe wird das Projekt an 100 Schulen im gesamten Land umgesetzt

  • 30 Ausbilder nahmen an FIFA-Seminar teil

  • Wichtige Führungspersönlichkeiten und Funktionäre waren bei der Auftaktveranstaltung dabei

Paraguay ist das zweite Land der südamerikanischen Fussballkonföderation CONMEBOL und das elfte weltweit, in dem das Programm Football for Schools lanciert wird. Über die Initiative der FIFA-Stiftung werden weltweit Millionen Jungen und Mädchen gefördert. "Es geht darum, den Fussball für die Kinder leichter zugänglich zu machen, indem Fussballaktivitäten in den einzelnen Ländern in die Lehrpläne des Sportunterrichts eingebunden werden", erklärt Alexandra Huete, Koordinatorin des FIFA-Programms "Football For Schools". "Das Programm zielt unter anderem auf die Förderung von Lebenskompetenzen durch den Fussball, die Ausbildung von Lehrern zur langfristigen Sicherung des Projekts sowie die Stärkung der Zusammenarbeit von Regierung, Verbänden und Schulen ab. Im Fall von Paraguay sollen in dieser ersten Etappe etwa 100 Schulen erreicht werden", fügt sie hinzu.

Unter der Leitung von Huete führte das FIFA-Team vom 13. bis 15. Juni ein Seminar mit theoretischen und praktischen Elementen für 30 nationale Ausbildungskoordinatoren durch, die am letzten Tag ein Festival mit über 100 Kindern leiteten, das als offizielle Auftaktveranstaltung fungierte. Unter den Gästen waren der Präsident des paraguayischen Fußballverbands (APF), Robert Harrison, und die First Lady des Landes, Silvana López Moreira, sowie weitere hochrangige Persönlichkeiten der Regierung. Das unterstreicht die enge Abstimmung zwischen den beteiligten Partein sowie die strategische Bedeutung des gerade lancierten Programms.

Die 30 nationalen Koordinatoren (15 Frauen und 15 Männer) wurden vom APF und dem Sportministerium (Secretaría Nacional de Deportes) gemeinsam ausgewählt. Laut Huete spielen sie "eine Schlüsselrolle für den Erfolg des Programms", weil sie in letzter Instanz dafür verantwortlich sein werden, die Lehrer in der App F4S und in der Vermittlung der Programminhalte an die Schüler der teilnehmenden Schulen zu unterweisen. Auf der Liste sticht ein Name hervor, nämlich der von Epifanía Benítez, die Paraguay bei der FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2018™ trainierte und derzeit für die U-17-Frauenauswahl des Landes verantwortlich ist. "Es ist ganz wichtig, das Potenzial des Fussballs zu nutzen, um bei den Jungen und Mädchen bestimmte Werte zu stärken. Dieses Programm gibt uns Instrumente wie die App an die Hand, mit denen wir unsere Aufgabe besser erfüllen können. Jetzt müssen wir sie nutzen", so Benítez, die als Mentee am ersten Mentorenprogramm der FIFA teilgenommen hat und derzeit als Mentorin an der zweiten Auflage beteiligt ist.

Former Paraguayan international Julio González addresses the participants during the FIFA Football For Schools workshop

Zum FIFA-Team gehörte unter anderem der ehemalige paraguayische Fussballer Julio González Ferreira, der in seinem Leben schon große Herausforderungen bewältigen musste. Ende 2005, 15 Monate nachdem er beim Olympischen Fussballturnier 2004 in Athen mit seinem Land die Silbermedaille errungen hatte, musste der Stürmer sich nach einem Autounfall einen Arm amputieren lassen. Nach der Operation sagte man ihm, dass er nie wieder Profifussball spielen könne. Doch er gab seinen Traum trotzdem nicht auf und erreichte sein Ziel zwei Jahre später. "Ohne die Lehren, die mir der Fussball vermittelt hat, hätte ich das nie geschafft und wäre nicht das, was ich heute bin", erklärt González Ferreira, der sich darüber hinaus für die Stiftung des italienischen Spitzenklubs Inter Mailand in Asunción für Kinder aus einkommensschwachen Familien engagiert. Er hatte eine klare Botschaft für die am Seminar teilnehmenden Ausbilder: "Sie können etwas bewegen. Oftmals kommt es nicht nur auf die Fähigkeiten, sondern auch auf die Einstellung an. Das sollten Sie berücksichtigen, wenn Sie die hier erworbenen Kenntnisse weitergeben oder direkt mit den Kindern arbeiten."

Paraguay’s First Lady Silvana López Moreira and APF's President Robert Harrison are seen with the Paraguay woman national team during the official launch of the FIFA Football For Schools Program

Beim Festival zum Abschluss der Veranstaltung war auch das komplette A-Nationalteam der Frauen anwesend, das sich gerade auf die Copa América vorbereitet, das Qualifikationtionsturnier für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien & Neuseeland 2023™. Die Spielerinnen mischten sich auf den neun Mini-Spielfeldern, in die der Fussballplatz des paraguayischen Olympischen Komitees unterteilt worden war, unter die Kinder und machten die Veranstaltung für sie zu einem unvergesslichen Ereignis. "Mit 'Football for Schools' wollen wir deutlich machen, dass der Fussball sehr wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung des Menschen ist, weil über ihn Werte vermittelt werden", betont Douglas Martínez, Entwicklungsdirektor des APF. "Das Projekt soll nicht unbedingt Spitzenspieler für die Zukunft hervorbringen, sondern gute Menschen für Paraguay."

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