Samstag 28 August 2021, 22:10

Krash: Kein Preis für den zweiten Platz

  • RFU schlägt Schweiz in dramatischem Halbfinale im Neunmeterschießen

  • Yury Krasheninnikov und Routiniers spielen wichtige Rolle

  • Krasheninnikov: "Mein Herz setzte aus, als Stankovic die Chance verpasste"

Wenn der Einzug ins Finale auf dem Spiel steht und die Nerven flattern, nehmen in der Regel die erfahrenen Spieler das Heft in die Hand. Das war auch im Herzschlag-Halbfinale der FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft Russland 2021™ zwischen der RFU und der Schweiz nicht anders, wo die ehemaligen Weltmeister in den Reihen des Gastgebers im Rampenlicht standen.

Kapitän Anton Shkarin erzielte am Ende der regulären Spielzeit den Ausgleichstreffer und Verteidiger Yury Krasheninnikov verwandelte den entscheidenden Elfmeter, nachdem er den Torreigen in dieser hoch spannenden Partie bereits eröffnet hatte. Der Neunmeter des 36-Jährigen war allerdings nicht gerade überzeugend. "Was soll ich sagen, ich habe den Ball nicht gut getroffen. Ich hatte Glück, dass er im Sand aufsprang. Aber in Russland sagen wir: Das Glück ist mit den Mutigen", erklärt ein zufriedener Krasheninnikov gegenüber FIFA.com. "Es gab eine Zeit, da hatte der Trainer bei Neunmetern kein Vertrauen zu mir, aber ich glaube, ich habe in meiner gesamten Karriere nur einen einzigen verschossen. In letzter Zeit habe ich immer zu den fünf festgelegten Neunmeterschützen gehört, und diese Entscheidung des Trainers war richtig!"

Mikhail Likhachev traf auch bezüglich des Torhüters für das Neunmeterschießen die richtige Entscheidung. Denis Parkhomenko war zuvor bei diesem Turnier kein einziges Mal zum Einsatz gekommen und fand sich dann im absolut entscheidenden Moment im Tor wieder.

"Das war nicht geplant", räumt Krasheninnikov ein, der von seinen Teamkameraden Krash genannt wird, weil sein Nachname ein solcher Zungenbrecher ist. "Der Trainer lag genau richtig. Er trifft in solchen Situationen normalerweise gute Entscheidungen."

"Fans haben eine wichtige Rolle gespielt"

Krash zählt zu den erfahrensten Spielern der RFU und genießt hohes Ansehen bei Fans und Teamkameraden. "Krash, du bist der Beste!", ruft Mitspieler Boris Nikonorov als Yury nach der Partie im Gespräch mit Reportern ist.

"Die Fans haben bei unserem Sieg eine wichtige Rolle gespielt. Ich möchte ihnen für ihre Unterstützung danken", so Krasheninnikov. "Das war ein schweres Spiel. Die Schweizer haben einen fantastischen Torhüter. Außerdem ist Ott ein sehr versierter und schneller Spieler. Du darfst ihm keinen Raum geben, denn er wird ihn nutzen. Er ist extrem schwer zu decken. Ich hatte mir alle Spiele der Schweizer angeschaut und war wirklich beeindruckt von ihrem Sieg gegen Brasilien. Beide Teams waren Kopf-an-Kopf." Einer der Schlüsselmomente des Spiels war eine Szene, in der Stankovic in der Verlängerung eine klare Torchance vergab.

"Mein Herz setzte einen Moment aus", erinnert sich Krash. "Stankovic lässt sich solche Gelegenheiten normalerweise nicht entgehen. Aber wir haben bis zum Schluss geglaubt, dass wir gewinnen können."

Trotz des Halbfinaldramas ist Krash die Ruhe in Person: "Ich habe jetzt keine großen Gefühle. Wir haben heute Abend einen guten Job gemacht, aber wir müssen noch ein Finale bestreiten. Dann werden die Emotionen kommen."

Den Gastgebern ist es egal, gegen wen sie antreten müssen: "Ob es nun Senegal oder Japan ist, wir werden vorbereitet sein. Nur einer von uns kann Weltmeister werden, und wir müssen dafür sorgen, dass wir das sind. Es gibt keinen Preis für den zweiten Platz."