Donnerstag 06 Juni 2019, 10:39

Kgatlana: Nach der WM wird jeder uns kennen

  • Thembi Kgatlana ist Afrikas Fussballerin des Jahres

  • Sie spricht über die Fortschritte des Frauenfussballs in Südafrika

  • Live-Blog zu Spanien – Südafrika

Von Busisiwe Mokwena, Teamreporterin Südafrika

Es mag recht lange gedauert haben, bis Südafrika sich erstmals für eine FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ qualifiziert hat, doch der Lohn für diese Mühe hat nicht lang auf sich warten lassen. Die Begeisterung um die Qualifikation von Banyana Banyana für Frankreich 2019 und die zweimalige Teilnahme an Olympischen Fussballturnieren der Frauen hat für große Veränderungen im Frauenfussball des Landes gesorgt, das die FIFA-Fussball-Weltmeisterschaft 2010™ ausgerichtet hat.

Afrikas Fussballerin des Jahres Thembi Kgatlana hofft, dass Südafrikas Leistungen beim Turnier in Frankreich 2019, das für das Land am Kap am Samstag mit der Partie gegen Spanien beginnt, die Euphorie weiter befeuern werden.

"Ich glaube, dass die Weltmeisterschaft genau die richtige Bühne dafür ist, die Banyana in der Fussballwelt bekannt zu machen", erklärt die kleine Angreiferin. "Vor sieben Monaten hatten die Leute zwar auch schon von der Banyana gehört, aber wir haben noch nicht dieselbe Unterstützung wie jetzt erfahren, wo wir uns für die Weltmeisterschaft qualifiziert haben. Das hat große Wellen geschlagen, jetzt nehmen alle von uns Notiz."

Nachdem sich Südafrika für Frankreich 2019 qualifiziert hatte, unterzeichneten Kgatlana und ihre Mannschaftskameradin Linda Motlhalo Verträge beim Klub Beijing BG Phoenix in der chinesischen Super League. Nun, da sie in der VR China spielen, treffen sie auch direkt auf andere afrikanische Spielerinnen mit großen Namen wie die nigerianischen Nationalspielerinnen Chiwendu Ihezuo, Francisca Ordega und Onome Ebi.

Kgatlana hofft, dass die prestigeträchtige WM-Bühne Frankreich 2019 auch anderen ihrer Mitspielerinnen die Chance auf Profiverträge geben wird.

"Die Mannschaften im Ausland fangen nun an, sich für unsere Spielerinnen zu interessieren", erzählt Kgatlana. "Bei uns gibt es mittlerweile acht Spielerinnen, die gegenwärtig Profis sind."

Die meisten Spielerinnen sind noch in der Universitätsliga und der lokalen Sasol League aktiv. Der südafrikanische Fussballverband hat sich jedoch das ambitionierte Ziel gesetzt, nach der Rückkehr des Teams aus Frankreich 2019 eine professionelle Frauenfussballliga ins Leben zu rufen.

"Das zeigt, wie sehr der Frauenfussball inzwischen in Südafrika wächst – bei Banyana Banyana, der Nationalmannschaft des Landes. Ich glaube, dass die Weltmeisterschaft sehr wichtig für unser Team ist, denn sie wird mehr Spielerinnen das Tor zum Profifussball öffnen. Das eröffnet auch dem Land neue Chancen und die Mädchen werden dies Südafrika eines Tages zurückgeben können."

"Ich setze große Hoffnungen in den Frauenfussball in Südafrika", bekräftigt Kgatlana. "Ich bin zwar noch jung, aber ich weiß, dass die Spielerinnen früher hart kämpfen mussten und nicht unsere Möglichkeiten hatten. Sie hätten nie geglaubt, dass wir dort stehen würden, wo wir uns heute befinden.

"Nehmen wir Janine [van Wyk] zum Beispiel. Sie ist immer noch da und für Vertreterinnen des Fussballs wie sie sind unsere Erfolge ein Meilenstein. Viele von denen, die damals mit Janine spielten, haben ihre aktive Karriere beendet und sind jetzt stolz auf das Team, das sich für die Weltmeisterschaft qualifiziert hat, was ihnen seinerzeit nie gelungen ist.

Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft ist nicht nur wichtig für die Spielerinnen [und den Betreuerstab], sondern auch für das ganze Land und all die Menschen, die hinter uns stehen."