Montag 16 September 2019, 20:23

Kampf um Ozeaniens Olympia-Ticket

  • Am 21. September beginnt die OFC-Olympia-Qualifikation 2019

  • Acht Teams kämpfen um einen Startplatz bei den Spielen von Tokio 2020

  • Gastgeber Fidschi will erneut das Olympia-Ticket buchen

Für das mit Spannung erwartete Olympische Fussballturnier der Männer 2020 wird in Kürze ein weiterer Startplatz vergeben: In Ozeanien kämpfen acht Teams um das heiß begehrte Ticket zum Olympischen Fussballturnier der Männer bei den Spielen von Tokio.

Gastgeber des OFC-Olympia-Qualifikationsturniers ist Fidschi. Die Bula Boys hoffen dabei, ihren Überraschungserfolg von 2015 zu wiederholen, durch den die Nation ein Jahr später in Rio ihre Olympia-Premiere feiern durfte.

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Daten und Fakten

Zeitraum: 21. September bis 5. Oktober Gastgeber: Fidschi Gruppe A: Amerikanisch-Samoa, Neuseeland, Samoa, Salomon-Inseln Gruppe B: Fidschi, Papua-Neuguinea, Tonga, Vanuatu

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Die Favoriten

Nach der verpassten Qualifikation für Rio 2016 brennt Ozeaniens Rekordteilnehmer Neuseeland darauf, sich zum vierten Mal für das Olympische Fussballturnier der Männer zu qualifizieren. Vor vier Jahren verloren die Kiwis das Halbfinale der Olympia-Qualifikation am grünen Tisch, da das Team einen nicht spielberechtigten Spieler eingesetzt hatte.

Die aktuelle Olympia-Auswahl unter Nationaltrainer Des Buckingham (oben) ist bestens vorbereitet, diese Enttäuschung vergessen zu machen. Neuseelands Nationalteam zeigte sich zuletzt gut in Form und spielte unter anderem zwei Mal 1:1 gegen Australien. Mit dem gleichen Ergebnis beendete die Mannschaft auch Testspiele gegen die A-League-Vertreter Sydney FC und Western Sydney Wanderers.

"Wir haben den Fokus in den letzten Monaten darauf gerichtet, unsere eigene Identität zu stärken. Wir wissen, wer wir sind und was wir können", so Buckingham. "Wir glauben an unsere Spieler und haben großes Vertrauen in ihre Fähigkeiten, die sie in einem positiven und von gegenseitiger Unterstützung geprägten Umfeld zeigen sollen."

Buckingham war in diesem Jahr für Neuseelands U-20-Auswahl verantwortlich, die bei der FIFA U-20-Weltmeisterschaft Polen 2019 bis ins Achtelfinale vorstieß und am Ende mit Platz 11 das beste Ergebnis ihrer Geschichte bei einer WM-Endrunde dieser Altersklasse erreichte.

"Wir konnten auf der Arbeit der vergangenen 18 Monate aufbauen – sowohl auf als auch neben dem Spielfeld. Das zeigt sich dann insbesondere mit dem Erfolg bei der FIFA U-20-Weltmeisterschaft und dem Gewinn der Goldmedaille bei den jüngsten Pazifik-Spielen", so der Coach weiter.

Bei der Olympia-Qualifikation in Fidschi gehören fünf Spieler zum neuseeländischen Kader, die bereits Erfahrung in der A-Nationalmannschaft ihres Landes sammeln konnten: Liberato Cacace, Clayton Lewis, Myer Bevan, Logan Rogerson und Noah Billingsley.

"Uns ist bewusst, dass es auf den Pazifikinseln alles andere als einfach werden wird", erklärt Cacace, der in Polen unter Buckingham auf sich aufmerksam machen konnte. "Von der Spielweise her wollen wir ähnlich auftreten, wie bei der U-20-WM."

Die Herausforderer

Das Feld der Kontrahenten, die Neuseelands traditionelle Vormachtstellung in der Region streitig machen wollen, ist durchaus beachtlich. Tahiti und Neukaledonien können sich nicht für die Olympischen Spiele qualifizieren. Beim Turnier in Fidschi fehlt von den verbleibenden ozeanischen Verbänden lediglich der kleinste, nämlich die Cook-Inseln.

Als Gastgeber und Titelverteidiger hofft Fidschi darauf, den Erfolg von vor vier Jahren wiederholen zu können. Die Qualifikation für Rio 2016 folgte damals nur wenige Wochen nach dem Debüt des Landes bei einem FIFA-Turnier, der FIFA U-20-Weltmeisterschaft Neuseeland 2015.

Heute noch stehen einige Spieler im Kader, die beim damaligen Erfolg von Fidschis U-20 als Protagonisten mitwirkten. In Vorbereitung auf das Qualifikationsturnier für Tokio 2020 unterlag das Land dem Team aus Singapur zu Monatsbeginn zwei Mal jeweils nur knapp.

Die Salomon-Inseln und Papua-Neuguinea dürften sich ebenfalls gute Chancen ausrechnen, im Turnier weit zu kommen. Vor allem Papua-Neuguinea, das vor vier Jahren einen respektablen dritten Platz erreichte, könnte diesmal auf den großen Coup hoffen.

Vanuatus Erfolgshunger dürfte ebenfalls enorm sein: Vor vier Jahren verpasste das Land die Olympia-Qualifikation nur um Haaresbreite, nachdem sich die Mannschaft im Finale gegen Fidschi mit 3:4 im Elfmeterschießen geschlagen geben musste.

Unter der Leitung des legendären früheren Nationalspielers Etienne Mermer dürfte Vanuatu in der für sie nicht ungewohnten Inselumgebung nur schwer zu schlagen sein. "Vanuatu ist auf Kurs", sagt Mermer über die Vorbereitung seines Teams. "Wir kennen unsere Arbeit und Spielweise. Vor allen Dingen geht es um Einsatzbereitschaft und Engagement."