Freitag 27 November 2020, 09:00

In Papua-Neuguinea geht die neu gestaltete Frauenliga an den Start

  • In Papua-Neuguinea startet an diesem Wochenende die erweiterte Frauenliga

  • Das Gastgeberland der FIFA U-20-Frauen-WM 2016 hat eine lange Fussballtradition

  • Die Liga mit 13 Teams wird zum Teil über das Entwicklungsprogramm FIFA Forward finanziert

Papua New Guinea gehört schon seit Langem zu den führenden Frauenfussballnationen in der Pazifikregion. Das Team gewann mehrfach die Goldmedaille bei den Pazifikspielen und die Silbermedaille beim OFC Nationen-Pokal der Frauen. Der Frauenfussball ist fest in der melanesischen Nation verwurzelt.

Zudem war Papua-Neuguinea Gastgeber der FIFA U-20-Frauen-WM 2016™ – dem bislang einzigen FIFA-Turnier in Ozeanien außerhalb Neuseelands. Doch auch in verschiedenen ozeanischen Nachbarländern gab es in der jüngsten Vergangenheit zahlreiche Aktivitäten. Besonders denkwürdig: Fidschi gewann auf Kosten Papua-Neuguineas bei der Auflage 2018 der OFC-Kontinentalmeisterschaft die Silbermedaille. Das Turnier fungierte gleichzeitig als Qualifikation für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019™.

Weil die regionale Vorherrschaft zunehmend unter Druck gerät, hat der Fussballverband von Papua-Neuguinea neue Maßnahmen eingeleitet, um die Stellung des Spiels im Land zu festigen. Mit Unterstützung des Entwicklungsprogramms FIFA Forward startet am Wochenende eine neu formierte nationale Frauenliga in ihre erste Saison, die bis April laufen wird.

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Insgesamt nehmen 13 Teams an der Liga teil. Sieben davon bestreiten ihre Spiele in Lae City, einer traditionellen Fussballhochburg im Hochland. In der Landeshauptstadt Port Moresby im Süden bestreiten die restlichen sechs Teams ihre Partien und nutzen dabei auch Spielstätten von 2016.

"Das Interesse am Frauenfussball ist sehr groß und in den vergangenen Jahren sogar noch enorm gewachsen", so der Generalsekretär des Fussballverbands Pius Letenge. "Wir haben erlebt, wie viele junge Frauen und Mädchen aus verschiedenen Siedlungen, Gemeinschaften, Stämmen, Clans und Provinzen in Papua-Neuguinea im Fussball glänzen.

"Wir sehen auch Mütter, die regelmäßig zu den Trainingseinheiten kommen und ihre Kinder zu den Spielen fahren. Es ist einfach großartig, so viele junge Frauen und Mädchen zu sehen, die sich darauf konzentrieren, nicht nur im Fussball, sondern auch im Leben besser zu werden."

Auch die bevorstehende Ausrichtung der FIFA Frauen-WM 2023™ in Australien und Neuseeland sorgt für einen neuen Schub für den Frauenfussball. Das Turnier findet erstmals in zwei Gastgeberländern statt.

"Unser Ziel für 2020 besteht darin, talentierte Mädchen und Frauen zu finden, die wir fördern können", so Letange. "Dies sind enorm aufregende Zeiten für den Frauenfussball. Die neu gestaltete Frauenliga wird als führender Wettbewerb eine Schlüsselrolle bei der Förderung dieses Wachstums spielen."

Auch auf den benachbarten Salomon-Inseln, Gastgeber der Pazifik-Spiele 2023, wurde eine neue Frauenliga gegründet. Die Salomon-Inseln gehören zu den leidenschaftlichsten Fussballnationen der Pazifikregion. Ebenso wie Fidschi sorgen auch sie dafür, dass die Erfolgsserie Papua-Neuguineas mit fünf Goldmedaillen in Folge bei dem Turnier immer stärker unter Druck gerät.

"Es ist fantastisch, dass noch ein weiterer Fussballverband in der OFC 2020 eine Frauenliga startet", freut sich Emma Evans, die OFC-Beauftragte für die Entwicklung des Frauenfussballs gegenüber FIFA.com. "Der neue Generalsekretär des Fussballverbands von Papua-Neuguinea räumt dem Frauenfussball seit seinem Amtsantritt höchste Priorität ein. Hinzu kommen die Leidenschaft und der Enthusiasmus, mit der die dortige Frauenfussballbeauftragte Margaret Aka für die Entwicklung des Sports kämpft. All dies trägt sicher dazu bei, die Unterstützung für den Frauenfussball in Papua-Neuguinea wieder zu steigern, insbesondere im Vorfeld der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™."