Donnerstag 02 September 2021, 04:45

Hemeya Tanjy – aufstrebendes Talent aus Mauretanien

  • Hemeya Tanjy gehört zu den besten Torschützen der mauretanischen Liga

  • Er spricht über seine Ziele in der Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™

  • Mauretanien ist mit Tunesien, Sambia und Äquatorial-Guinea in einer Gruppe

Sein Name mag für uns noch neu sein, aber er hat aus jeder Distanz eine herausragende Schussstärke. Hemeya Tanjy, Stürmer bei Nouadhibou und im mauretanischen Nationalteam, zählt zu den besten Spielern seiner Landesliga. Er wurde Torschützenkönig und leistete einen großen Beitrag dazu, dass sein Klub letzte Saison den Titel gewinnen konnte. Doch das nimmt er keinesfalls zum Anlass, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen. Als nächstes will er mit seinem Nationalteam in der im September beginnenden Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ gute Ergebnisse erzielen. "Ein Traum ist wahr geworden. Ich werde mein Land in einer WM-Vorrunde vertreten. Das motiviert mich noch mehr, mein Bestes zu geben, das Vertrauen des Trainers zu gewinnen und mich im Team zu etablieren. Ich vertraue auf meine Fähigkeiten, und im Fussball ist nichts unmöglich", so der junge Angreifer in einem Interview mit FIFA.com. Nationaltrainer Corentin Martins wird auf die Dienste und Fähigkeiten aller Mitglieder des Kaders angewiesen sein, um Gruppengegnern wie Tunesien, Sambia und Äquatorial-Guinea die Stirn bieten zu können. Hemeya Tanjy lässt sich jedoch von den großen Namen nicht schrecken und scheint bereit zu sein, die Herausforderung anzunehmen. "Spiele auf diesem Niveau sind immer schwierig, aber wir können mithalten. Wir haben zwar weder Stars noch große Einzeltalente im Team, dafür aber eine sehr komplette Mannschaft. Darin liegt unsere Stärke. Die Spieler sind gut aufeinander abgestimmt, weil die meisten bereits seit sieben oder acht Jahren zum Nationalteam gehören. Das wird uns sehr helfen", so Tanjy. "Wir haben in unserer Gruppe vor keinem Gegner Angst. Wir bekommen es zwar mit den Tunesiern zu tun, einem starken Team, aber wir haben schon häufig gegen sie gespielt", fügt er hinzu. Die Berufung des 23-Jährigen ins Nationalteam war kein Zufall. Er fiel bereits in den U-20- und U-23-Nationalteams seines Landes positiv auf und bestritt dann mit Mauretanien die Afrikanische Nationenmeisterschaft in Marokko. Später berief Corentin Martins ihn in den Kader für den Afrikanischen Nationen-Pokal 2019, dort kam er allerdings nicht zum Einsatz.

"Mein Selbstvertrauen ist mein Weg zum Erfolg"

Wie viele Kinder in Afrika entdeckte auch Tanjy den Fussball in den Straßen seiner Stadt für sich, in diesem Fall die mauretanische Hauptstadt Nuakchot. "Ich habe auf der Straße mit meinen Freunden gespielt. Ich habe gute Erinnerungen an diese Zeit. Meine Mutter hat mich sehr unterstützt. Ich habe Messi bewundert und mich von ihm sehr positiv inspirieren lassen. Ich habe immer ein Messi-Trikot getragen und mir vorstellt, ich sei er. Dann habe ich versucht, mit dem linken Fuß zu spielen, genau wie er. Deshalb bin ich heute beidfüßig. Die meisten Tore, die ich in meiner Karriere bisher erzielt habe, habe ich mit links erzielt", meint er rückblickend. Der Stürmer von Nouadhibou träumt vom großen Erfolg. Wenn jemand fest entschlossen ist, etwas zu erreichen, ist nichts unmöglich. "Mein Selbstvertrauen hat mich zum Erfolg geführt. Ich war mir sicher, dass ich den Sprung in den Profifussball schaffen würde, weil harte Arbeit sich auszahlt", so der mauretanische Nationalspieler. "Ich habe zuerst auf der Straße gespielt und mich dann Skok Club angeschlossen. Später habe ich in der Nachwuchsabteilung von Zamzam Club gespielt, wo ich von Scouts der nationalen Fussballakademie entdeckt wurde. Von da an nahm meine Karriere einen anderen Verlauf. Ich habe mehrere Jahre dort verbracht und die Nachwuchsmeisterschaften bestritten. Später habe ich einen Vertrag bei Tidjikdja unterzeichnet, mit dem ich mehrere Titel gewonnen habe. Unter anderem wurde ich als Torschützenkönig der Meisterschaft und als bester junger Spieler ausgezeichnet. Seit 2018 spiele ich für Nouadhibou in der ersten Liga", fügt er hinzu.

Fussball gibt Stabilität

Der Sport ist Nahrung für die Seele und gibt dem Leben einen Sinn. Das triff auch auf Hemeya Tanjy zu, der allen dankbar ist, die ihn in seiner Entwicklung unterstützt haben, und für alles, was der Fussball ihm gegeben hat. "Ich bin der einzige Sohn. Ich habe keine Brüder. Normalerweise bekommen wir Ratschläge von unseren älteren Brüdern. In meinem Fall haben die Trainer, die mein Talent entdeckt haben, diese Aufgabe übernommen. Sie haben mir immer Mut gemacht, mich weiterhin anzustrengen, um Fortschritte zu machen. Deshalb hatte ich keine Zeit für andere Dinge. Als junger Mensch kannst du auf die schiefe Bahn geraten. Das passiert vielen. Vielleicht wäre mir dasselbe passiert, wenn der Fussball mir nicht Stabilität gegeben hätte. Ich arbeite im Training wirklich hart und habe schon vieles erreicht, aber ich habe noch weitere Träume. Ich möchte bei einem großen Klub wie Barcelona spielen und viele Titel mit dem Nationalteam meines Landes gewinnen", meint er abschließend.