Dienstag 03 März 2015, 10:36

Generalproben mit Teilnehmerfeld der Extraklasse

Der Algarve Cup und der Cyprus Women’s Cup gehören neben den offiziellen FIFA-Wettbewerben zweifellos zu den hochklassigsten Veranstaltungen des Frauenfussballs. Ein Sieg bei diesen jährlich stattfindenden Turnieren hinterlässt nicht wenig Eindruck bei der Konkurrenz. Alle vier Jahre gilt dies umso mehr, wenn Zypern und Portugal als Schauplatz des Endspurts in der Vorbereitung auf die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ dienen.

Die Auflagen von 2015 sind keine Ausnahme von dieser Regel. Die zwei nächsten Gewinner dieser Wettbewerbe werden voller Selbstbewusstsein nach Kanada reisen, um im kommenden Juni die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2015™ zu bestreiten. Zum Leidwesen der Spielerinnen, die beide Titel ergattern möchten, oder der Fans, die gerne beide Turniere verfolgen würden, finden sie nahezu gleichzeitig statt  (4. bis 11. März). FIFA.com präsentiert die Vorschau.

Rendezvous der Champions Ehre, wem Ehre gebührt. Der Algarve Cup ist der traditionsreichere Wettbewerb, an dem seit 1994 die inoffiziellen Königinnen des Fussballs gekrönt werden. So sind dort in diesem Jahr nicht nur die fünf in der FIFA Frauen-Weltrangliste am höchsten platzierten Mannschaften, sondern zugleich alle ehemaligen Weltmeister vertreten: Deutschland, USA, Japan und Norwegen. Die Amerikanerinnen und Norwegerinnen, mit neun beziehungsweise vier Titeln die Rekordsieger des Wettbewerbs, treffen in Gruppe B aufeinander. Komplettiert wird diese Staffel durch die Schweiz und Island.

Ein nicht minder schweres Programm erwartet den Titelverteidiger und dreifachen Gewinner Deutschland in Gruppe A. Gegen Schweden, das genauso viele Titel auf dem Konto hat, den zweifachen Turniersieger China VR sowie Brasilien werden die Deutschen alle Hände voll zu tun haben. Kurioserweise sind die Südamerikanerinnen zum ersten Mal in diesem Wettbewerb vertreten. In Gruppe C ist zwar kein ehemaliger Gewinner dabei, dafür der amtierende Weltmeister Japan, der sich harter Konkurrenz erwehren muss. Der Dritte der Weltrangliste, Frankreich, ist ehrgeiziger denn je. Dazu kommen das Gastgeberland Portugal und Dänemark, das nach der verpassten Qualifikation für Kanada 2015 nach Wiedergutmachung streben wird.

Die Däninnen und die Portugiesinnen sind neben den Isländerinnen die einzigen Teilnehmer, die beim weltweiten Kräftemessen in Kanada nicht dabei sein werden. Daran lässt sich ablesen, wie hochkarätig das Turnier besetzt ist. Außer der Rekonvaleszentin Nadine Kessler, FIFA-Weltfussballerin 2014, ihrer japanischen Vorgängerin 2011, Homare Sawa, sowie der verletzten französischen Spielmacherin Louisa Nécib werden alle Stars der Disziplin anwesend sein. Unter anderem auch die U.S.-amerikanische Torhüterin Hope Solo, die eine Zeit lang aus außersportlichen Gründen fehlte. Übrigens sind mit Marta, Nadine Angerer und Abby Wambach drei weitere ehemalige Weltfussballerinnen mit von der Partie.

Die beiden besten Gruppensieger ziehen in das Finale ein, während der drittbeste Gruppensieger sowie der beste Zweitplatzierte lediglich das "Kleine Finale" um Platz drei bestreiten. Die zwei weiteren Zweitplatzierten sowie alle anderen Teams treffen je nach ihrer Position in der Gruppenphase in einer Platzierungsrunde aufeinander, in welcher der fünfte bis zwölfte Platz ausgespielt wird.

Kanada und England in Zypern favorisiert Während die Schwergewichte ihre Auseinandersetzung an der Atlantikküste austragen, versammeln sich am Mittelmeer einige Außenseiter, die bei der kommenden WM gleichwohl große Ziele haben. Der Gastgeber des weltweiten Gipfeltreffens und die Nummer neun der Welt, Kanada, sowie das in der FIFA-Weltrangliste drei Plätze höher eingestufte England werden sich auf gewohntem Terrain befinden. Beide Teams haben das Turnier, das bisher sechs Mal stattgefunden hat, jeweils zwei Mal gewinnen können. Die anderen zwei Triumphe gehen auf das Konto Frankreichs, das auch letztes Mal die Trophäe holte.

In Gruppe A treffen die Engländerinnen auf zwei weitere WM-Teilnehmer, Australien und die Niederlande, sowie auf Finnland. In Gruppe B bereiten sich die Canucks gegen Korea Republik, das im Juni ebenfalls mit von der Partie ist, auf "ihre" WM vor. Die anderen Teams, Italien und Schottland, verpassten die Qualifikation nach Niederlagen in den europäischen Playoff-Runden nur knapp. Eine ähnliche Konstellation ist in Gruppe C anzutreffen. Zwei WM-Teilnehmer, Mexiko und Neuseeland, messen sich mit zwei europäischen Auswahlen, die die Reise nach Kanada ebenfalls verdient hätten, Belgien und Tschechische Republik.

Im Unterschied zum Algarve Cup bestreiten lediglich die zwei Sieger der Gruppen A und B, die als stärkste Staffeln gelten, das Finale, und die jeweils Zweitplatzierten das Spiel um Platz drei. Die Dritten und Vierten dieser Gruppen sowie die Mannschaften aus der Gruppe C spielen in Platzierungsspielen die Ränge fünf bis zwölf aus.