Freitag 04 Januar 2019, 07:06

Erweitertes Starterfeld beim AFC Asien-Pokal

  • AFC Asien-Pokal im Januar in den Vereinigten Arabischen Emiraten

  • Auf 24 Teams erweitertes Starterfeld bei der zweitältesten Kontinentalmeisterschaft der Welt

  • Starke Titelanwärter

Der AFC Asien-Pokal findet in diesem Jahr erstmals mit einem auf 24 Nationen erweiterten Starterfeld statt. Das wichtigste Fussballturnier des bevölkerungsreichsten Kontinents der Erde hat eine lange, abwechslungsreiche Geschichte. 1956 wurde der AFC Asien-Pokal ins Leben gerufen. Damit ist er nach der südamerikanischen Copa América die zweitälteste Kontinentalmeisterschaft der Welt.

Zudem hatten einige asiatische Teilnehmer bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ starke Leistungen gezeigt. So feierte die Republik Korea einen unvergesslichen Sieg gegen Titelverteidiger Deutschland, Japan setzte sich gegen Kolumbien durch und Australien forderte Frankreich alles ab, ebenso wie die IR Iran gegen Spanien und Portugal mit Superstar Cristiano Ronaldo. Al Ains Vorstoß bis ins Finale der FIFA Klub-Weltmeisterschaft im eigenen Land vor wenigen Wochen zeugt ebenfalls von der enormen fussballerischen Entwicklung des Kontinents.

Der Rekord-Titelträger

Der viermalige Asienmeister Japan fährt mit einem relativ jungen Kader in die Vereinigten Arabischen Emirate. Bekannte Stars wie Shinji Okazaki und Shinji Kagawa wurden nicht nominiert. Frühere Leistungsträger wie Makoto Hasebe und Keisuke Honda haben ihre Karriere in der Nationalmannschaft beendet. Die Samurai Blue haben drei der letzten fünf Turniere gewonnen. Vor vier Jahren allerdings schieden sie bereits im Viertelfinale aus, was ihr schlechtestes Abschneiden seit 1996 war.

Der Titelverteidiger

Der Gewinner von 2015 fährt erst zum vierten Mal zur Asienmeisterschaft. Die Australier erreichten die letzten beiden Endspiele und sicherten vor vier Jahren im eigenen Land erstmals den Titel. Einige der Spieler, die vor vier Jahren den Durchbruch schafften, sind seitdem deutlich gereift und bilden nun selbst das Rückgrat des Teams, darunter Massimo Luongo, Trent Sainsbury und Mat Ryan. Doch angesichts des Rücktritts der langjährigen Leistungsträger Tim Cahill und Mile Jedinak sowie einiger Verletzungen scheint das Team dennoch geschwächt.

Die Herausforderer

Die Republik Korea, die IR Iran und Saudiarabien zeigten bei der FIFA Fussball-WM Russland 2018™ ansprechende Leistungen und starten entsprechend selbstbewusst ins Turnier. Insbesondere die ersten beiden Teams wollen unbedingt ihre langen kontinentalen Durststrecken beenden: Die Koreaner konnten den Titel letztmals 1960 holen, die Iraner ihrerseits 1976.

Die VR China startet mit Weltmeistertrainer Marcello Lippi mit großen Hoffnungen ins Turnier und die VAE, die in der Qualifikation für Russland 2018 durchaus ansprechende Leistungen zeigten, versprechen sich viel vom Heimvorteil. Usbekistan, das bereits mehrfach das Viertelfinale erreichte, will beim Turnier erneut seine Stärken demonstrieren und dann wieder die lang erwartete WM-Qualifikation in Angriff nehmen.

Die Debütanten

Mit Kirgisistan, den Philippinen und Jemen sind drei Teams erstmals bei der kontinentalen Endrunde vertreten. Die drei stehen sinnbildlich für die überaus verschiedenen Spielweisen auf dem riesigen Kontinent. Palästina ist nach dem Debüt vor vier Jahren nun erneut dabei. Libanon wiederum war bislang nur ein Mal als Gastgeber dabei und hat sich nun erstmals auf sportlichem Weg qualifiziert. Indien konnte sich ebenfalls qualifizieren und ist somit erstmals seit 1984 wieder auf der kontinentalen Bühne vertreten.

AFC Asien-Pokal 2019

Vereinigte Arabische Emirate (acht Stadien in vier Städten) Januar bis 1. Februar

International besetzte Trainerbänke

Die Liste der Trainer der 24 Teams liest sich sehr interessant. Dabei sind nur vier Nationen mit einheimischen Trainern vertreten. Neben Lippi und den Trainern, die mit ihren Teams auch bei der WM in Russland dabei waren, sind noch zahlreiche weitere Coaches mit WM-Erfahrung dabei, nämlich Alberto Zaccheroni (VAE), Milovan Rajevac (Thailand), Sven Goran Eriksson (Philippinen), Hector Cuper (Usbekistan) und Pim Verbeek (Oman).

Einige Stars fehlen

Beim bevorstehenden Turnier werden nicht wenige profilierte Spieler wegen Verletzungen fehlen. Mit am längsten ist die Liste der Verletzten bei Australien: Hier fehlen die Aufbauspieler Aaron Mooy und Daniel Arzani, und auch die Teilnahme von Tom Rogic und Mathew Leckie steht wegen Verletzungen noch nicht fest. Bei den Gastgebern fehlt mit Omar Abdulrahman ein wichtiger Leistungsträger, der vor vier Jahren in Australien mit starken Leistungen glänzte. Und auch Oman muss ohne seinen wohl bekanntesten Spieler auskommen. Torhüter Ali Al Habsi, der über Erfahrung aus der englischen Premier League verfügt, verletzte sich kurz vor Turnierbeginn und wird seinen wohl letzten AFC Asien-Pokal nur als Zuschauer miterleben.

Torhüter vor Sprung in die Geschichtsbücher

Usbekistans erfahrener Torhüter Ignatiy Nesterov wird seinen Namen in den Annalen des Turniers verewigen. Denn der 35-jährige Schlussmann steht vor seiner fünften Teilnahme und würde damit den aktuellen Rekord von vier Asienmeisterschaften überbieten, den er derzeit gemeinsam mit mehreren Spielern hält, darunter die ehemaligen Asienmeister Yasuhito Endo und Younis Mahmoud.