Montag 26 April 2021, 07:33

Frauenfussball in Armenien macht große Fortschritte

  • Armenien wird eine Fünfjahres-Strategie für den Frauenfussball auf den Weg bringen

  • Der Fussballverband wird von der FIFA-Abteilung für Frauenfussball unterstützt

  • Erstmals fand ein internationales Frauenturnier in dem Land statt

Fussball ist eine sehr beliebte Sportart in Armenien, einem Land mit rund drei Millionen Einwohnern. Die bekanntesten Spieler sind Sargis Hovsepyan und Henrikh Mkhitaryan. Allerdings könnten schon bald auch einige Namen von Spielerinnen große Bekanntheit erlangen. Denn der armenische Fussballverband FFA hat die Umsetzung einer ambitionierten Entwicklungsstrategie eingeleitet, um auch den Frauenfussball fest in der Sportszene des Landes zu verankern.

Mit Unterstützung der FIFA wird der FFA eine Fünfjahres-Strategie unter der Bezeichnung #OurGame auf den Weg bringen. Die FIFA-Mittel sollen für die Entwicklung der Ligen in Form regionaler U-12-Turniere und eine Kampagne für den Frauenfussball genutzt werden. Dabei wurde Fussballausrüstung für 1000 Kinder gestellt, die an Veranstaltungen der FFA teilnahmen. Der FFA ist einer von sechs europäischen Verbänden, die finanzielle Unterstützung der UEFA erhielten. Dabei wurden auch Mittel aus dem FIFA-Entwicklungsfond für den Frauenfussball in den Kontinentalverbänden vergeben.

Die wichtigsten Ziele der FFA-Strategie für die Entwicklung des Frauenfussballs 2020-2025

  • Aufbau wettbewerbsfähiger Nationalmannschaften auf Senioren- und Altersklassenebene, auf die das Land stolz sein kann

  • Schaffung von zugänglichen und einladenden Chancen in allen Regionen, Gemeinden und Schulen, die Mädchen inspirieren, sich zu engagieren

  • Schaffung fortschrittlicher und ambitionierter Entwicklungswege für Spielerinnen, Trainerinnen, Funktionärinnen und Ehrenamtliche, die es ihnen ermöglichen, ihr Potenzial zu entfalten

  • Gewinnung von Partnern für die Unterstützung und Investitionen in den Frauenfussball

  • Durchführung spannender und fesselnder Veranstaltungen für die Zuschauer

  • Etablierung des Frauenfussballs als positiven Beitrag zur körperlichen, geistigen und sozialen Entwicklung

"Wir wollen Trainings- und Entwicklungsmöglichkeiten schaffen und ganz allgemein das Image des Frauenfussballs in Armenien verbessern", so Anna Tadevosyan, Mitglied des FFA-Exekutivkomitees und Vorsitzende der Kommissionen für Frauenfussball und Futsal. "Wir wollen hochklassigen Fussball zeigen und Reichweite und Bedeutung des Spiels steigern.

Durch die Entwicklung und Umsetzung unserer Strategie schaffen wir für unsere aktuellen und künftigen Spielerinnen und für alle Frauen im Fussball inspirierende Wege und Möglichkeiten. Darüber hinaus wollen wir eine gute und nachhaltige Infrastruktur aufbauen, eine Fussballlandschaft also, in der sich unsere Klubs, Trainer, Offiziellen und Volunteers entfalten und entwickeln können. Wir wollen junge Spielerinnen anziehen, und zwar über Kampagnen in den Sozialen Medien, Live-Übertragungen von Spielen auf YouTube und insgesamt eine intensivere Berichterstattung in den Medien."

Die Unterstützung trägt bereits erste Früchte. So führte der FFA kürzlich erstmals ein internationales Frauenfussballturnier im Land durch. Neben Armenien nahmen drei weitere Länder teil, die noch am Anfang der Frauenfussballentwicklung stehen, nämlich Litauen, Jordanien und Libanon.

Litauen gewann das Turnier mit sieben Punkten. Gastgeber Armenien landete mit fünf Punkten auf Platz zwei. Das Team blieb dabei ungeschlagen. Zum Auftakt gab es einen 2:0-Sieg gegen Libanon, gefolgt von einem 1:1-Remis gegen Jordanien und einem 2:2-Unentschieden gegen den Turniersieger Litauen.

"Wir haben das Turnier zwar nicht gewonnen, doch zum ersten Mal überhaupt hat unser Nationalteam drei Spiele in Folge ohne Niederlage absolviert", so Tadevosyan. "Wir sehen darin einen weiteren Beweis, dass der Weg, den wir vor zwei Jahren begonnen haben, in die richtige Richtung führt und wir nun erste Resultate sehen."

Am kommenden Freitag findet im UEFA-Hauptsitz die Auslosung der Qualifikationsgruppen für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien/Neuseeland 2023™ statt. 51 Länder, so viele wie nie zuvor, werden in neun Gruppen aufgeteilt. Armenien ist in Lostopf 6, ebenso wie Montenegro, Litauen, Estland, Luxemburg und Bulgarien. Die Gruppenspiele beginnen im September dieses Jahres.

Die FIFA hat das Programm für die Entwicklung des Frauenfussballs im vergangenen September ins Leben gerufen, um den Frauenfussball weiterzuentwickeln und den Verbänden die Möglichkeit zu geben, zusätzliche Ressourcen und Fachwissen zu beantragen und abzurufen, um den Frauenfussball auf nationaler Ebene voranzubringen.

Die Mitgliedsverbände können aus acht individuellen Programmen wählen, sofern sie die Anforderungen erfüllen und in ihre nationale Frauenfussball-Entwicklungsstrategie passen.