Montag 19 September 2022, 18:00

FIFA nimmt an Menschenrechtsdebatte beim DFB-Kongress teil

  • Diskussion zu Menschenrechten in Katar mit Vertretern aus Fussball und Zivilgesellschaft bei Veranstaltung in Frankfurt

  • Offener Austausch in der DFB-Zentrale über Fortschritte und verbleibende Herausforderungen

  • Die FIFA betont die Bedeutung der nachhaltigen Wirkung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft

61 Tage vor dem Anpfiff der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2022™ lud der Deutsche Fussball-Bund (DFB) heute zu einem Kongress, bei dem Vertreter aus Sport und Zivilgesellschaft die Menschenrechtslage in Katar diskutierten. Der Kongress am neuen Verbandshauptsitz in Frankfurt wurde von DFB-Präsident Bernd Neuendorf eröffnet und bot einen fruchtbaren Austausch zwischen verschiedenen Interessengruppen. Die ersten Sessionen enthielten Vorträge der Beauftragten der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe, Luise Amtsberg, der Präsidentin des norwegischen Fussballverbands, Lise Klaveness, und Katars Botschafter in Deutschland, Scheich Abdullah bin Mohammed bin Saud al-Thani.

DFB Congress: Sport and Human Rights

Ferner gab es eine Videobotschaft des Generalsekretärs des Obersten Rats für Organisation und Nachhaltigkeit (SC) in Katar, Hassan Al Thawadi, sowie Diskussionsrunden mit Amnesty International Deutschland, Reporter ohne Grenzen, der Bau- und Holzarbeiter Internationale, der DFB-Vizepräsidentin Celia Šašić, dem deutschen Nationalspieler Joshua Kimmich, der FIFA, Fan- und Sponsorensprechern sowie weiteren Vertretern. Andreas Graf, FIFA-Abteilungsleiter Menschenrechte und Antidiskriminierung, erläuterte den Due-Diligence-Prozess der FIFA in Bezug auf den Schutz von Arbeitnehmern, Fans und anderen an der Weltmeisterschaft beteiligten Personen. Diese Arbeit wird in Partnerschaft mit dem SC durchgeführt und beinhaltet die Zusammenarbeit mit Gewerkschaften und anderen unabhängigen Organisationen. In Bezug auf Arbeitnehmerrechte konzentriert sich das Programm auf Unternehmen, die Infrastruktur für die Weltmeisterschaft bauen, einschließlich Stadien und Trainingsstätten, sowie auf Dienstleister, die an der Durchführung des Wettbewerbs beteiligt sind, beispielsweise in den Bereichen Hotel, Sicherheit und Transport.

DFB Congress: Sport and Human Rights

Graf erwähnte die zentrale Aufgabe, ein langfristiges positives Ergebnis über den Schlusspfiff des Wettbewerbs hinaus zu fördern und hob die Verbesserungen hervor, die in Katar erzielt wurden, seit das Land 2010 die Rechte als Gastgeber der FIFA-Weltmeisterschaft erhielt. Dazu gehören wegweisende Arbeitsreformen wie die Abschaffung des Kafala-Systems und die Einführung eines diskriminierungsfreien Mindestlohns, von denen bereits hunderttausende Arbeiter profitiert haben. "Initiativen wie dieser vom DFB organisierte Kongress sind von großer Bedeutung, um eine offene und produktive Debatte über die Schritte der FIFA und ihrer katarischen Partner zu fördern, um die Weltmeisterschaft so zu organisieren, dass die Rechte der Menschen gewahrt werden“, kommentierte Graf. "Wie von einer Reihe internationaler Organisationen und Experten hervorgehoben, hat das Rampenlicht der Weltmeisterschaft positive Veränderungen in Katar gefördert, und es besteht ein breiter Konsens darüber, dass solche Fortschritte ein wesentlicher Bestandteil der Weltmeisterschaft über die Veranstaltung hinaus bleiben müssen." Getreu ihrer Menschenrechtspolitik und den Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen tauscht sich die FIFA seit mehreren Jahren regelmäßig mit ihren Mitgliedsverbänden und der Zivilgesellschaft aus, um die Debatte über Menschenrechte im Sport voranzubringen.