Das 100-jährige Bestehen des litauischen Fussballverbands (LFF) fällt in eine Periode, in der der Fussball in dem baltischen Staat große Fortschritte zu verzeichnen hat. Litauen will auf der erfolgreichen Ausrichtung der FIFA Futsal-Weltmeisterschaft™ im letzten Jahr aufbauen, dem ersten großen FIFA-Turnier seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie. Um die positive Entwicklung weiter voranzutreiben, hat sich der LFF auf die Grundlagen besonnen und arbeitet zur Verbesserung der Jugendförderung und zur Bereitstellung optimaler Trainingsangebote mit dem belgischen Klub RSC Anderlecht zusammen. Die Verknüpfung zwischen dem LFF, Anderlecht und Jugendfussballprogrammen ist über das FIFA-Forward-Entwicklungsprogramm erfolgt.

"Dahinter stand vor allem die Idee, das Jugendförderprogramm von Anderlecht und das Know-how des Klubs nach Litauen zu importieren", erklärt Deimantas Bička, Projektleiter des Kooperationsprogramms zwischen dem LFF und RSC Anderlecht. "Daher haben der litauische Fussballverband und Anderlecht mithilfe des FIFA-Forward-Programms einen Plan entwickelt." "Die langfristige Vision basiert auf der Tatsache, dass unser Jugendfördersystem vor zwei oder drei Jahren wirklich in keinem guten Zustand war. Dank Anderlecht können wir einen modernen Ansatz der Jugendförderung ausprobieren." "Wir wissen, dass Belgien seit Jahren an der Spitze der [FIFA]-Weltrangliste [der Männer] steht. Jetzt können wir vom Know-how, von der Professionalität und Erfahrung ihrer Akademie lernen." "Wir hoffen wirklich, dass wir in drei, vier oder fünf Jahren zumindest teilweise das nachahmen können, was der belgische Klub tut, der bei der Jugendförderung zu den führenden Vereinen gehört. Das ist das Ziel."

"Es ist eine Ehre für RSCA, eine Partnerschaft mit einem Nationalverband wie Litauen einzugehen, der die Zukunft seiner Talente in unsere Hände legt. Wir hatten von Anfang an das Gefühl, dass die Ziele, das Potenzial und die Werte des LFF gut zu uns passen. Wir werden dafür sorgen, dass dieses Projekt mit derselben Sorgfalt und Aufmerksamkeit durchgeführt wird, die wir täglich in unserer eigenen Akademie walten lassen", so Aaron Kanwar, Leiter von RSCA International nach der Unterzeichnung der dreijährigen Partnerschaftsvereinbarung. Die ersten beiden Projektjahre waren geprägt von einem intensiven Transfer von Jugendfussballkonzepten und einem Ausbau von Videoanalyse, Spielertests und langfristigen Plänen für die Spielerentwicklung im litauischen Jugendfussball. Das Projekt wurde in Litauen unter dem Namen "Anderlecht-Programm" bekannt. "Das Grundprinzip ist die Struktur einer Trainingseinheit. Alle Übungen sind verknüpft. Die Trainingseinheit ist nicht chaotisch, sondern hat ein Thema", sagt Arturas Svaikevicius, Jugendtrainer beim LFF und an der Baltic Football Academy. "Alles hängt mit diesem Thema zusammen, von der ersten Übung bis zum Ende der Einheit." Der Nutzen des Programms ist in allen Bereichen zu spüren.

"Die Trainingseinheiten sind besser strukturiert, und alle Gruppen halten sich an das Grundkonzept der Akademie. Wir haben jetzt mehr Struktur, eine detailliertere Planung und eine bessere Kontrolle über den Prozess", fügt Georgas Freidgeimas, ein am Projekt beteiligter Fitnesstrainer, hinzu. "Ich glaube, wir haben große strukturelle Verbesserungen zu verzeichnen, die sich wiederum auf die Qualität unserer Trainings auswirken. Die Einheiten sind intensiver, [viel] besser und die Qualität steigert sich enorm." Am 7. Mai wird es anlässlich des 100-jährigen Bestehens des LFF eine große Feier geben.