Sonntag 07 März 2021, 03:34

Fidschi betritt im Vorfeld der WM 2023 Neuland

  • In Fidschi startet an diesem Wochenende die neue nationale Frauenliga

  • Das Nationalteam erreichte in der Qualifikation für Frankreich 2019 neue Höhen

  • Die von der FIFA unterstützte Liga führt zu Stärkung des Nationalteams in der WM-Qualifikation für 2023

Wer an Fidschi denkt, sieht meist Bilder von palmengesäumten Sandstränden und türkisblauem Wasser vor sich. Dieses tropische Paradies ist dort tatsächlich zu finden. Allerdings hat die melanesische Inselnation darüber hinaus auch noch eine überraschend starke Fussball- und Sportkultur vorzuweisen.

Fidschi gehörte zu den Fussball-Pioniernationen im Pazifikraum. Das Team nahm deutlich früher als alle anderen ozeanischen Nationen an der Seite von Australien und Neuseeland an der WM-Qualifikation teil. Der unvergessliche Sieg gegen die starken Socceroos 1988 auf dem von Fröschen übersäten Spielfeld im Prince Charles Park in Nadi lebt bis heute im Bewusstsein der Sportfans fort.

Nun wird das Fundament für ein weiteres Kapitel im Fussball Fidschis gelegt. Die ersten Erfolge sind überaus ermutigend. An diesem Wochenende gab es einen wichtigen Meilenstein für den Frauenfussball, denn die von der FIFA unterstützte nationale Frauenliga (Women's Super League) mit sechs Teams ging offiziell an den Start. Die FIFA stellt hierbei Ausrüstung, Finanzierung und Kompetenzförderung für Trainer bereit. Kürzlich wurde zudem ein Zuschuss für den Frauenfussball verabschiedet.

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Die umfangreichen Aktivitäten zeigen einmal mehr, welche positiven Auswirkungen die Ankündigung im Vorjahr hatte, dass die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023™ in der Region stattfindet. Die OFC hat einen Platz in dem neuen Play-Off-Event sicher, das im Vorfeld der Endrunde in Australien und Neuseeland ausgetragen wird.

Vor zwei Jahren gelang Fidschi in der WM-Qualifikation ein absoluter Achtungserfolg, als das Team das kontinentale Entscheidungsspiel gegen Neuseeland erreichte. Zuvor war lange Zeit Papua-Neuguinea die führende pazifische Inselnation gewesen, bis Fidschi diese Vorherrschaft Ende 2018 durchbrechen konnte.

Angesichts der im kommenden Jahr angesetzten Qualifikation für 2023 ist Nationaltrainerin Marika Rodu sehr erfreut über den neuen Wettbewerb. "Ein Ziel besteht darin, dass alle Teams eine offene Spielphilosophie praktizieren, damit das Zuschauen für die Fans zum Vergnügen wird", so Rodu.

"Das verschafft uns die Möglichkeit, Schwächen der einzelnen Teams und Spielerinnen zu erkennen. Diese Erkenntnisse leiten wir dann an die Trainerinnen und Trainer weiter. So soll das spielerische Niveau gesteigert werden. Letztlich werden sich die Spielerinnen entwickeln und im Wettbewerb gefordert, was auch das Niveau der Nationalmannschaft steigern wird."

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Naziah Ali, Vorstandsmitglied des Fussballverbands von Fidschi und Teilnehmerin am FIFA-Programm für Frauen in Führungspositionen im Fussball sagt, es sei an der Zeit, zwei Jahre vor der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023 weitere Impulse zu setzen. "Seit der letzten Frauen-WM in Frankreich sieht die Welt den Frauenfussball in einem positiveren Licht und wir wollen diesen Schwung nutzen, wenn die WM in unsere Region kommt", sagte sie gegenüber FIFA.com.

"Wir haben nicht nur die Chance, uns für die Play-Offs zu qualifizieren, sondern auch in allen anderen Belangen viel zu gewinnen, wenn die Welt ihre Augen auf die Pazifikregion richtet. Als eine Region, die im Vergleich zu Europa und Nord- und Südamerika eine viel weniger entwickelte Frauenfussball-Szene hat, hoffen wir, dass wir mit der erhöhten Medienaufmerksamkeit mehr Frauen und Mädchen zur Teilnahme inspirieren und mehr Sponsoren anziehen können, die in den Sport investieren."

Ali erläutert, dass der Fussballverband von Fidschi gerade eine strategische Planung verabschiedet hat, in der die Förderung und Entwicklung des Frauenfussballs eine enorm wichtige Rolle spielt. "Die Finanzen sind für die Entwicklung des Frauenfussballs von großer Bedeutung. Wir wollen in allen Bereichen Verbesserungen sehen, im Spiel, bei den Teams, den Spielerinnen, den Trainern und in der Administration", sagte sie.

"Seit den Anfängen in den 90er Jahren haben wir bereits viel geschafft. Vor einigen Jahren waren wir noch gar nicht gelistet und nun belegen wir Platz 65 in der Frauen-Weltrangliste. Das ist ein sehr guter Start für eine kleine Nation wie uns. Wir sind sehr ambitioniert und wollen uns für die nächste FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ qualifizieren.

Wir hoffen, dass möglichst viele junge Mädchen in Fidschi den Weg zur WM verfolgen und sich inspirieren lassen, Fussballerinnen zu werden."

Dieser Artikel ist Teil unserer Serie zum Thema Frauenfussball und Frauen im Fussball anlässlich des Internationalen Frauentags 2021. Um mehr über die Frauenfussballstrategie und die Entwicklungsprogramme der FIFA zu erfahren und weitere Artikel wie diesen zu lesen, klicken Sie hier.