Freitag 28 Juli 2017, 08:07

Ein Turnier mit vielen Überraschungen geht in die K.o.-Runde

  • Die Viertelfinalrunde der UEFA EURO der Frauen steht fest

  • Österreich als Turnierdebütant Gruppensieger – Norwegen erstmals sieglos ausgeschieden

  • Jodie Taylor mit vier Treffern bislang beste Torschützin

Bei der UEFA EURO der Frauen 2017 in den Niederlanden ist die Gruppenphase zu Ende gegangen. Schon in dieser ersten Phase des Turniers gab es zahlreiche Überraschungen.

FIFA.com fasst das bisherige Geschehen in der Heimat des "totalen Fussballs" zusammen.

Gruppe A: Gastgeber mit perfekter Bilanz – Norwegen draußen Das Team der Niederlande hat alle drei Gruppenspiele gewonnen und dem Heimpublikum damit viel Grund zum Jubeln geschenkt. Die Zuschauer ihrerseits strömen in Scharen in die Stadien und sorgten bereits für eine neue Rekordkulisse bei einem Spiel der Frauen-Nationalmannschaft. Trainerin Sarina Wiegman kann mit den drei Siegen zufrieden sein, auch wenn sie jeweils nur mit einem Tor Vorsprung herausgespielt wurden.

Als zweites Team aus Gruppe A zog Dänemark mit zwei 1:0-Siegen gegen Belgien und Norwegen ins Viertelfinale ein. Die Belgierinnen zeigten bei ihrem Turnierdebüt durchaus ansprechende Leistungen und können optimistisch in die Zukunft blicken. Am zweiten Spieltag feierten sie sogar einen überraschenden Sieg gegen die Norwegerinnen. Die Skandinavierinnen sorgten mit ihrem Ausscheiden nach drei Niederlagen für eine der größten Überraschungen der Gruppenphase. Erstmals hat somit ein norwegisches Team bei einer Frauen-Europameisterschaft kein Gruppenspiel gewonnen.

Gruppe B: Deutschland und Schweden zunächst mit Anlaufproblemen Serien-Europameister Deutschland startete mit einem torlosen Unentschieden gegen Schweden ins Turnier. Im zweiten Spiel mühte sich der achtfache Europameister unter Trainerin Steffi Jones zu einem knappen 2:1-Sieg gegen die Italienerinnen, bevor mit einem 2:0-Erfolg im letzten Gruppenspiel gegen Russland der Gruppensieg klar gemacht wurde. Ein siebter Titelgewinn in Folge scheint möglich, doch dafür müssten die Deutschen ab sofort mehr Tore aus dem Spiel heraus erzielen. Drei der vier bisherigen Tore resultierten aus verwandelten Elfmetern.

Die Russinnen sind zwar ausgeschieden, konnten sich aber über einen 2:1-Sieg im Auftaktspiel gegen Italien freuen und dürfen optimistisch in die Zukunft blicken. Gegen Schweden und Deutschland konnten die Russinnen indes nichts ausrichten. Dennoch ließen auch sie durchaus Stärken erkennen. Die Schwedinnen müssen nach ihrer 2:3-Niederlage im letzten Gruppenspiel nun im Viertelfinale gegen die Niederlande antreten, die weiterhin auf die Unterstützung des begeisterten Publikums zählen.

Gruppe C: Österreich bei Turnierdebüt Gruppensieger – Frankreich nach schwachem Start nur mit Mühe weiter Die größten Überraschungen gab es bislang in Gruppe C. Österreich gewann als Turnierdebütant sein Auftaktspiel gegen die hoch favorisierte Schweiz mit 1:0 und holte danach ein Unentschieden gegen den Titelaspiranten Frankreich. Im letzten Gruppenspiel feierten die Österreicherinnen einen klaren 3:0-Sieg gegen Island, während die Französinnen mit einem mühsamen 1:1-Remis gerade noch ins Viertelfinale stolperten.

Enttäuschend verlief das Turnier für die Isländerinnen, die bei ihrer bereits vierten Turnierteilnahme keinen einzigen Punkt holten. Doch Trainer Freyr Alexandersson freute sich dennoch über einige positive Aspekte: "Wir haben hier in den Niederlanden eine ähnliche Unterstützung bekommen wie die Männer im vergangenen Sommer. Die Isländer können stolz darauf sein, wie sie Frauen und Frauensport unterstützen."

Gruppe D: England mit perfekter Bilanz – Spanien nur knapp weiter Die Engländerinnen schlossen erstmals bei einem großen internationalen Turnier die Gruppenphase mit drei Siegen ab. Die Lionesses strotzen regelrecht vor Selbstbewusstsein, nachdem sie gleich zum Auftakt mit einem 6:0 gegen Schottland den höchsten Sieg der Turniergeschichte feierten. In dieser Partie gelang Jodie Taylor der erste Hattrick bei einer EM-Endrunde seit mehr als zwei Jahrzehnten. Zudem führt sie mit bislang vier Treffern auch die Torjägerwertung an.

Spanien, das bei manchen Experten als Mitfavorit auf den Titelgewinn galt, startete mit einem 2:0-Sieg im Nachbarschaftsduell gegen Portugal ins Turnier, doch dann riss der Faden und man leistete sich zwei Niederlagen gegen England und Schottland. Mit Schottland und Portugal sind die zwei Debütanten in dieser Gruppe zwar ausgeschieden, doch beide feierten bei ihrer ersten Endrundenteilnahme auch ihre ersten Siege.

Statistik 6 – Der 6:0-Sieg der Engländerinnen gegen die Schottinnen im Auftaktspiel war der höchste Endrundensieg in der Turniergeschichte. Zuvor hatte es drei 5:0-Siege gegeben, nämlich Norwegen gegen Dänemark (1997), Deutschland gegen Russland (2001) und Schweden gegen Finnland (2013).

Die Viertelfinalpartien *Samstag, 29. Juli *Niederlande – Schweden Deutschland – Dänemark

Sonntag, 30. Juli Österreich – Spanien England – Frankreich

Die Halbfinalpartien *Donnerstag, 3.* August Niederlande/Schweden – England/Frankreich Deutschland/Dänemark – Österreich/Spanien

Finale Sonntag, 6.** August Enschede 17.00 Uhr Ortszeit