Mittwoch 15 Juni 2016, 07:53

Ein Super-Joker, EM-Rekorde und schwarze Serien

Derzeit läuft ein großes Turnier in Frankreich und ein weiteres in den USA. Reichlich Zahlen und Fakten also, aus denen FIFA.com die interessantesten herausgesucht hat.

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Jahre nachdem Paulinho Valentim als erster Einwechselspieler bei der Copa América einen Hattrick erzielte, gelang dies nun auch Lionel Messi. Der brasilianische Stürmer bestritt 1959 im Estadio Monumental die zweite Halbzeit gegen Uruguay und machte aus einem 0:1-Rückstand zur Pause einen 3:1-Sieg. Der argentinische Superstar spielte im ersten Spiel nach seiner Verletzungspause im Soldier Field von Chicago lediglich 29 Minuten und schaffte dabei drei Treffer. Das zweite Tor Messis war der erste direkt verwandelte Freistoß Argentiniens bei der Copa América seit einem Schuss von Juan Roman Riquelme im Jahr 2007. Kurz zuvor hatte Jhasmani Campos die noch längere Durststrecke Boliviens ohne Freistoßtor beendet. Zuletzt hatte Erwin Sanchez 1999 einen Freistoß für Bolivien direkt in die Maschen gesetzt.

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Jahre hatte Brasilien nicht gegen Peru verloren, doch nun schied die Seleção nach einer völlig überraschenden Niederlage zum erst zweiten Mal in der Turniergeschichte bei der Copa América nach der Gruppenphase aus. 1985 hatte Julio Cesar Uribe mit dem einzigen Treffer der Partie in Brasília gegen Eder, Bebeto, Careca und Co. gesorgt. Seitdem hatte die Blanquirroja in 16 Partien gegen die Seleção nicht mehr gewonnen. Nach Brasiliens 7:1-Kantersieg gegen Haiti hatte man allgemein einen weiteren Triumph der Brasilianer erwartet, doch Raul Ruidiaz beförderte den Ball über die Linie und bescherte Peru damit das Weiterkommen auf Kosten Brasiliens. Seit 1975 und der Einführung einer Gruppenphase bei dem Turnier hatte Brasilien den Einzug in die K.o.-Runde erst ein einziges Mal verpasst. Kurioserweise saß in beiden Fällen Dunga auf der Bank – 1987 als Ersatzspieler und nun als Trainer. Nach der Niederlage wurde er allerdings ein zweites Mal von dieser Position entbunden.

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ungeschlagene EM-Spiele in Folge – diesen Rekord hat Spanien am Montag aufgestellt. Seit einer 0:1-Niederlage gegen Portugal bei der Turnierauflage 2004, die damals das Ausscheiden nach der Gruppenphase bedeutete, hat die Roja zehn Siege und drei Unentschieden eingefahren. Der 1:0-Erfolg gegen die Tschechische Republik zum Auftakt der UEFA EURO 2016 war für Spanien zudem der achte Pflichtspielsieg ohne Gegentor in Folge. In der Startaufstellung der Spanier stand bei dieser Partie David De Gea. Damit hat Spanien erstmals seit der UEFA EURO 2000, bei der José Molina gegen Norwegen zwischen den Pfosten stand, erstmals wieder ein großes Turnier ohne den langjährigen Stammtorhüter Iker Casillas begonnen.

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Spiele ohne Sieg: eine solche schwarze Serie hat Uruguay, der 15-malige Rekordsieger der Copa América, erstmals in seiner 100-jährigen Verbandsgeschichte erlitten. Die Celeste hatte von ihren letzten drei Spielen im Jahr 2015 keines gewonnen und verlor nun die beiden ersten Spiele bei der Copa América in den USA gegen Mexiko und Venezuela. Damit ist das Team erstmals seit 1997 wieder nach der Gruppenphase ausgeschieden. Bei der zweiten Niederlage entthronte Maxi Pereira den bisherigen Rekordnationalspieler Diego Forlán, während Diego Godín als erst dritter Uruguayer die magische Marke von 100 Länderspieleinsätzen erreichte.

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Spieler hat seit 1980 in einem Spiel bei einer UEFA EURO zehn oder mehr Torversuche geschafft - und das nun schon zum zweiten Mal. 2012 war Cristiano Ronaldo mit zwei seiner zwölf Torschüsse gegen die Niederlande erfolgreich. Am Dienstag scheiterte er gegen Island hingegen mit allen zehn Schüssen. Die Isländer holten knapp 70 Jahre nach ihrem ersten Länderspiel erstmals einen Punkt bei einem großen internationalen Turnier. Ronaldo zog unterdessen mit seinem 127. Einsatz als Rekordnationalspieler mit Luis Figo gleich. Er ist allerdings nicht mehr der jüngste Spieler, den Portugal je bei einer Turnier-Endrunde einsetzte. Diese Ehre gebührt nun Renato Sanches, der im Alter von 18 Jahren und 301 Tagen in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde.

In Kürze 40 Jahre und 74 Tage war der ungarische Torhüter Gábor Király bei seinem Einsatz gegen Österreich alt und löste damit Lothar Matthäus als ältester Spieler in der Geschichte der UEFA EURO ab.

31 Jahre und 169 Tage betrug das Durchschnittsalter der italienischen Startelf gegen Belgien. Damit war es die älteste Mannschaft in der Geschichte der UEFA EURO.

0 Spieler hatten bisher bei der Copa América auf beiden Seiten getroffen, bis der Kolumbianer Frank Fabra bei der 2:3-Niederlage gegen Costa Rica den Ball ins eigene und ins gegnerische Netz beförderte.