Donnerstag 03 September 2020, 05:40

Ein Rematch, ein Barça-Youngster und ein nimmersatter Ronaldo

  • Nach der Pandemie-Pause spielen nun auch endlich wieder die Nationalmannschaften

  • Nur in Europa stehen Partien auf dem Plan

  • Neu-Auflage des WM-Endspiels von 2018

Wann gab es das schon einmal, dass fast ein Jahr lang keine Länderspiele stattfanden?

Die Nationalmannschaften treten nun nach rund zehn Monaten Zwangspause – allerdings erst einmal nur in Europa - wieder in Aktion und welches Spiel könnte dafür angemessener sein als eine Neuauflage des letzten Endspiels der FIFA Fussball-WM? Am Dienstag ist Weltmeister Frankreich in Paris zum Start der zweiten Saison der UEFA Nations League Gastgeber für Kroatien, das man dann vor genau 786 Tagen in Moskau mit 4:2 bezwingen konnte.

Was ist auf den anderen Kontinenten los?

Diese erste Serie an internationalen Spielen wird nur in Europa gespielt, die anderen geplanten Partien mussten pandemiebedingt abgesagt werden.

Einer fehlt, einer steht im Fokus

Die französische Liga ist die einzige der fünf großen europäischen Ligen, die im beschlossen hatte, die Saison 19/20 nicht fortzusetzen, doch da viele französische Stammspieler Legionäre sind, dürfte das Didier Deschamps nicht so sehr weh tun, zumal mit Paris und Lyon zwei französische Teams in der UEFA Champions League groß aufspielten. Paul Pogba wurde positiv auf Covid-19 getestet und steht daher nicht im Kader gegen die Kroaten, was ein Grund mehr ist, das Augenmerk auf Eduardo Camavinga zu richten: Der talentierte 17-jährige Mittelfeldspieler wusste bei Stade Rennes zu gefallen und könnte sein Debüt für Les Bleus feiern.

Einer kehrt zurück

In Stuttgart kommt es bereits am Donnerstag zu einem hochkarätigen Aufeinandertreffen der spanischen und der deutschen Nationalmannschaft. Es handelt sich um die erste Partie von Luis Enrique seit seiner Rückkehr als Trainer der Seleccion – er hat nicht weniger als knapp zehn Monate darauf warten müssen. Der erst 17-jährige Ansu Fati vom FC Barcelona könnte sein Debüt für die Spanier feiern, die zahlreiche junge Talente im Kader haben und experimentell vielleicht sogar ohne richtigen zentralen Stürmer auflaufen könnten. "Bei der EURO im kommenden Jahr ist es unser Ziel, den Titel zu gewinnen" – so hoch legt Enrqiue die Latte und setzt damit Spieler und sich selber unter Druck.

Bei den Deutschen sind die meisten Spieler von UEFA-Champions-League-Sieger FC Bayern München nicht mit dabei. "Es gibt im Moment sicher noch Wichtigeres, vor allem Corona. Die Nations League hat für uns einen hohen Stellenwert, aber die EM ist natürlich wichtiger", sagte Bundestrainer Joachim Löw. "Das Kombinationsspiel wie damals, machen sie heute nicht mehr. Dafür können sie sehr gut mit Flanken operieren und haben auch Schützen, die außerhalb des Sechzehners schießen könne. Sie spielen ein sehr gutes Pressing, gleichzeitig beherrschen sie das Umschaltspiel", so Löws Analyse zu Spanien.

Einer will der Größte aller Zeiten werden

Rekorde, Rekorde, Rekorde - dafür steht Cristiano Ronaldo neben dem ewigen Gegenspieler Lionel Messi wie kaum ein Zweiter. Bester Torschütze in der Historie seines Landes ist der Portugiese längst. Derzeit steht er bei 99 Treffern und möchte am Samstag die 100 voll machen. Da geht es gegen Vize-Weltmeister Kroatien - das wäre ja ein würdiger Gegner für solch eine historische Bestmarke. Übrigens: Der nächste Rekord wäre gar nicht fern. Ali Daei aus der IR Iran hält mit 109 Treffern den Rekord an Länderspieltoren bei den Männern. Ganz sicher hat CR7 diese Marke bereits ins Visier genommen...

Einer sucht den Trainer

Sehr attraktiv wird auch die Begegnung zwischen der Niederlande und Italien am Montag, wobei Roberto Mancini bei der Squadra Azzurra im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen, die neue, junge Spieler ausprobieren wollen, eher auf altbewährte Kräfte zugreifen wird. Auf der Gegenseite hat Ronald Koeman Oranje nach zwei Jahren bekanntlich verlassen, um sich dem FC Barcelona zu widmen. Interimstrainer ist der bisherige Koeman-Assisstent Dwight Lodeweges, der aber wohl kein Kandidat auf den Posten des Cheftrainers ist. "Ich bin so lange dabei, bis eine Lösung gefunden wurde. Es wird jemand Anderes kommen, so ist zumindest die Absicht", sagte Lodeweges. In der Premierenspielzeit der UEFA Nations League ließ das neu aufgebaute Team der Niederlande gegen Frankreich und Deutschland aufhorchen. Kann dieser Trend nun eine Fortsetzung Richtung der EURO im kommenden Sommer finden?

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